Mit VR-Steuerung Autonome Schiffe stechen bald in See

publish-industry Verlag GmbH

Die Schiffe sollen größtenteils selbstständig agieren, bei Bedarf kann der Mensch jedoch mithilfe einer Virtual-Reality-Brille aus der Ferne aus eingreifen.

Bild: Rolls-Royce plc
08.08.2016

Rolls Royce will schon bald ferngesteuerte Containerschiffe auf die Weltmeere schicken. Sie sollen selbstständig agieren und können bei Bedarf mithilfe von VR-Brillen ferngesteuert werden.

Die Firma Rolls Royce ist eine treibende Kraft hinter der einem Projekt zur Entwicklung von autonomer Schifffahrt, Advanced Autonomous Waterborne Applications Initiative (AAWA) genannt. Aktuell hat die Initiative in einer Pressemeldung ihre konkreten Pläne für die Einführung von autonomen Containerfrachtern veröffentlicht. Schon 2020 sollen sie auf die Meere geschickt werden.

Oskar Levander von Rolls Royce erklärte kürzlich auf dem Symposium für autonome Schiffstechnologien in Amsterdam, dass es die Technologie für die neuen Schiffe bereits gäbe. Es sei keine Frage mehr, ob sie auf den Markt kommen – sondern nur noch wann.

Die Schiffe sollen größtenteils selbstständig agieren, bei Bedarf kann der Mensch jedoch mithilfe einer Virtual-Reality-Brille aus der Ferne aus eingreifen. In virtuellen Schiffdecks kann mithilfe von mehreren Displays der Frachter und seine Umgebung überwacht und die Route programmiert werden. Auch eine manuelle Steuerung, beispielsweise beim Lotsen in einen Hafen, ist so möglich. Die autonome Steuerung soll durch eine Kombination aus Kameras, Infrarot, Radar, Sonar und GPS ermöglicht werden. Darüber hinaus sollen Drohnen regelmäßig das Schiff und die Umgebung umfliegen, um mögliche Fehler aufzuspüren und bei Bedarf kleinere Reparaturen durchzuführen.

Da für diese Schiffe eine menschliche Steuerung nicht benötigt wird, können Personalkosten gespart und Gefahren für die Besatzung verhindert werden. Das Schiff ähnelt optisch einem Torpedo. Dadurch hätten es Pirat möglicherweise schwerer, das Schiff zu kapern.

International wird ebenfalls an Projekten mit autonomen Schiffen gearbeitet. Die US-Navy stellte bereits Anfang dieses Jahres ein autonomes Kriegsschiff vor und in Finnland finden bereits Tests mit einem autonomen Schiffskontrollsystem statt.

Bis die autonomen Frachter auf den Markt kommen, ist allerdings noch viel Planung notwendig. Rechtliche Fragen wie die Haftung, wenn etwas passiert, sind bisher nicht geklärt - ein klassisches Problem bei autonomer Mobilität. Außerdem können konventionelle Schiffe nicht durch eine autonome Steuereinheit in ein autonome verhandelt werden. Deswegen werden sich die Roboterschiffe vermutlich erst im Laufe der Zeit etablieren können.

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