Prozessautomatisierung im Ex-Bereich Remote-I/O-System für Profinet zugelassen

Das Remote-I/O-System IS1+ für Zone 2 unterstützt EtherNet/IP, Modbus TCP, Profibus DP und neuerdings auch Profinet.

Bild: R. Stahl
22.07.2020

Indem es MRP-Ringe und S2-Systemredundanz unterstützt, eignet sich das Remote-I/O-System IS1+ für Anwendungen mit hohen Anforderungen an die Verfügbarkeit. Nun ist das explosionsgeschützte System auch für Profinet zertifiziert.

Das IS1+ Remote I/O ist neben anderen Ethernet-Protokollen nun auch mit Profinet im Ex-Bereich anwendbar. Dabei erfüllt es die Kriterien eines Conformance-Class-B-Geräts.

Mit der Profinet-Funktion „Dynamic Reconfiguration“ (DR) sind Änderungen an der Konfiguration, beispielsweise das Hinzufügen oder Tauschen von I/O-Modulen, online ohne Unterbrechung der Kommunikation möglich. Selbst beim Austausch der CPU-Baugruppe muss kein erneutes Konfigurieren oder Parametrieren erfolgen. Dieses sogenannte „Simple Device Replacement“ ist ein weiteres Profinet-Feature.

Ohne Hardware-Tausch auf Profinet umstellen

Als sogenanntes Shared Device arbeitet das IS1+ zusätzlich mit mehreren Controllern simultan zusammen. Die CPU-Baugruppe beherrscht neben Profinet standardmäßig auch Modbus TCP, EtherNet/IP und den klassischen Feldbus Profibus DP, jeweils inklusive Hart-Übertragung und FDT/DTM-Unterstützung.

Das Kommunikationsprotokoll ist vom Anwender selbst einstellbar und ermöglicht damit eine flexible Migration und Modernisierung. So lässt sich beispielsweise eine Profibus-DP-Installation vorerst weiterbetreiben und jederzeit ohne Hardware-Austausch durch Umschalten der CPU auf Profinet „upgraden“.

Proaktiv warten mit intelligenter Diagnosefunktion

Die Kommunikation erfolgt serienmäßig über Kupferkabel: bei Ethernet mit 100 Mbit/s und bei Profibus DP mit 12 Mbit/s. Daneben stehen Medienkonverter und Switches zum Aufbau von Lichtwellenleiter-Netzwerken mit bis zu 30 km Ausdehnung zur Verfügung.

Alle Komponenten bis hin zum Power-Modul verfügen über die für IS1+ übliche intelligente Diagnosefunktion zur proaktiven Wartung. Anstehender Wartungsbedarf wird bis zu zwölf Monate im Voraus detektiert, lokal über eine blaue LED angezeigt und mit einer „Namur NE107“-Nachricht an übergeordnete Systeme gemeldet.

Das IS1+-System eignet sich für extreme Umgebungstemperaturen von -40 bis 75 °C, sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Montage. Das Spektrum der I/O-Module beinhaltet den Anschluss von eigensicheren, nicht-eigensicheren oder pneumatischen Feldsignalen.

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