Erstes Quartal 2020 Rekordeinspeisung aus erneuerbaren Energien

Der höchste Zuwachs konnte bei der Photovoltaik verzeichnet werden.

Bild: LEW Verteilnetz
04.05.2020

Die erneuerbaren Energien im LVN-Netz deckten rechnerisch den Strombedarf von rund zwei Millionen Haushalten ab. Die Erzeugungsspitzen überstiegen dabei an 28 Tagen den regionalen Strombedarf.

Pünktlich zum Tag der erneuerbaren Energien am 25. April vermeldet LEW Verteilnetz (LVN) einen neuen Rekordwert bei der Einspeisung von Grünstrom: In den ersten drei Monaten des Jahres erzeugten alle rund 78.000 ans LVN-Netz angeschlossenen Anlagen vorläufigen Zahlen zufolge rund 1,3 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom – mehr als je zuvor zwischen Januar und März.

Rein rechnerisch deckt die regenerativ erzeugte Strommenge den durchschnittlichen Bedarf von rund 2 Millionen Haushalten im selben Zeitraum. Zur Einordnung: Im Regierungsbezirk Bayerisch-Schwaben gibt es rund 915.000 Haushalte. Das Netzgebiet von LVN umfasst weite Teile Bayerisch-Schwabens sowie Teile Oberbayerns.

Höchster Zuwachs bei Photovoltaik

Mit mehr als 10 Prozent Plus im Vergleich zum Vorjahr gab es den höchsten Zuwachs bei den rund 77.000 Photovoltaik-Anlagen in der Region: Sie speisten in diesem Jahr bereits mehr als 320 Millionen kWh Strom ins LVN-Netz ein, so viel wie in keinem anderen ersten Quartal.

Neben den vielen Sonnenstunden ist auch der weitere Zubau an Anlagen ein Grund für dieses Allzeithoch. Einen Rekordwert lieferten auch die etwa 570 Biomasse-Anlagen in der Region, die in diesem Jahr schon etwa 330 Millionen kWh ins LVN-Netz einspeisten. Die in der Region traditionell sehr starke Wasserkraft leistet einen weiteren gewichtigen Beitrag. Die Wasserkraftanlagen produzierten bislang rund 520 Millionen kWh – kein Rekordergebnis, aber ein Wert, der über dem des 1. Quartals 2019 liegt.

Insgesamt kommen die regenerativen, dezentralen Anlagen im LVN-Netz – also Photovoltaik-, Biomasse-, Wasserkraft- und Windkraft-Anlagen – auf eine installierte Leistung von rund 2.700 Megawatt. Das entspricht der Leistung mehrerer großer Gaskraftwerke.

Rekordwerte auch bei regionalem Stromüberschuss

An 28 Tagen zwischen Januar und März wurde mehr Strom aus erneuerbaren Energien in das LVN-Netz eingespeist, als in der Region gebraucht wurde. Der überschüssige Strom wird dann ins vorgelagerte Übertragungsnetz gespeist. Das bedeutet aber auch: An diesen 28 Tagen floss zumindest zeitweise ausschließlich regional erzeugter Strom durchs LVN-Netz. Das ist ein neuer Rekordwert für den Zeitraum. Insgesamt wurden 2020 bislang mehr als 42 Millionen kWh ins Übertragungsnetz zurückgespeist, so viel wie nie zuvor im gleichen Zeitraum.

„Bei den erneuerbaren Energien zählt unsere Region zu den Vorreitern. Das regionale Stromnetz, in das die Anlagen einspeisen, ist Rückgrat unserer dezentral und regenerativ ausgerichteten Energieversorgung“, sagt LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher. „Unsere Arbeiten im Stromnetz führen wir kontinuierlich weiter – unter Einhaltung entsprechender Sicherheitsvorkehrungen. Mit einer zukunftssicheren Infrastruktur sorgen wir für eine zuverlässige Stromversorgung in der Region.“

Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen laufen weiter

Im Schnitt sind auch jetzt im gesamten LVN-Netz täglich bis zu 450 Mitarbeiter von Partnerfirmen und von LVN im Einsatz. Aufgeteilt auf rund 100 Teams arbeiten sie monatlich rund 1.000 kleine und größere Bauprojekte ab.

„Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen stärken die Leistungsfähigkeit des regionalen Verteilnetzes, zahlen auf die Versorgungssicherheit ein und machen das Stromnetz fit für die Energiezukunft“, so Litpher.

Mehr Dynamik beim Ausbau nötig

Um die klimapolitischen Ziele zu erreichen, ist ein weiterer Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien notwendig. So kann dezentral erzeugter Strom aus erneuerbaren Energien bilanziell und perspektivisch den Bedarf an elektrischer Energie in Bayern decken.

Dafür muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien allerdings mit einer größeren Dynamik ausgebaut werden als zurzeit. Das hatte zuletzt eine gemeinsame Studie von LVN mit den Netzbetreibern Bayernwerk Netz und MainDonau Netzgesellschaft sowie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft ergeben.

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