Investitionen in Insektizidforschung in Deutschland Raum für neue Ansätze in der Schädlingsbekämpfung

Heikles Thema: Schädlingsbekämpfung soll die Nahrungsmittelversorgung sicherstellen, ohne nützliche Insekten zu schaden. Mit einem neuen Gewächshaus stärkt Bayer nun die Entwicklung selektiver Insektizide.

08.01.2018

Mit einem neuen Gewächshaus und einer Investition von rund 45 Millionen Euro will Bayer seine Position im Insektizidmarkt festigen.

Bayer will seine führende Position im weltweiten Markt für Schädlingsbekämpfungsmittel festigen. Dazu hat das Unternehmen am Standort Monheim in Nordrhein-Westfalen rund 45 Millionen Euro in den Bau eines etwa 11.000 Quadratmeter großen Gewächshauses für 60 Mitarbeiter investiert. Daran angeschlossen Labor- und Bürogebäude für die Insektizidforschung.

Zu der Investition erklärte Dr. Dirk Backhaus, Leiter Product Supply und Mitglied der Geschäftsleitung der Bayer-Division Crop Science: „Der Neubau soll dabei helfen, eine fundamentale Herausforderung unserer Zeit zu meistern: die Nahrungsmittelversorgung weltweit sicherzustellen.“

Investition in Deutschland

Der Bau des neuen Gewächshauses sei das größte Einzelprojekt von Bayer in Monheim im Rahmen eines Investitionsprogramms von rund 170 Millionen Euro in den zurückliegenden sechs Jahren. Neben Neuinvestitionen sind die Modernisierung und der gezielte Ausbau der vorhandenen Forschungsinfrastruktur wichtige Elemente der Wachstumsstrategie von Crop Science.

Als Standort für das Gewächshaus wählte der Konzern Deutschland, da hierzulande eine vielfältige, nachhaltige Agrarwirtschaft, ein hohes Ausbildungsniveau und solides Wissensfundament, sowie eine attraktive Lage in einem dynamischen europäischen Umfeld vorhanden seien. Die Investition sei deshalb auch das Bekenntnis von Bayer zur Innovationskraft Europas, Deutschlands und ganz konkret zum Forschungsstandort Monheim in Nordrhein-Westfalen.

Kluft zwischen Produzenten und Konsumenten überbrücken

Bei der Einweihung des Gewächshauses am 8. Januar betonte Backhaus die notwendige gesellschaftliche Unterstützung für die industrielle Forschung: „Wir leben in einer Zeit, in der Populismus und politische Polarisierung die Akzeptanz der modernen Wissenschaft gefährden“, führte er aus und verwies auf emotional geführte Kampagnen, beispielsweise gegen wichtige insektizide Substanzklassen wie die Neonikotinoide, die Diskussion über die weitere Zulassung von Glyphosat oder das große Medienecho zum Rückgang der Populationen von Insekten in Teilen Deutschlands.

„Aufgrund ihrer wichtigen Rolle als Bestäuber vieler Anbaukulturen haben Insekten für Bayer einen hohen Stellenwert“, so Backhaus. „Unsere Aufgabe besteht darin, der Öffentlichkeit in einem offenen und transparenten Dialog zu vermitteln, welche innovativen Lösungen wir bei Bayer entwickeln, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, und so die Kluft zwischen Produzenten und Konsumenten zu überbrücken.“

Verbesserte Möglichkeiten, neue selektive Insektizide zu entwickeln

Landwirte in aller Welt kämpfen gegen zunehmenden Schädlingsbefall und sich ausbreitende Resistenzen gegen derzeit verfügbare Insektizide. Darüber hinaus führen verschärfte Zulassungsanforderungen zu höheren Markteintrittsbarrieren für neue insektizide Lösungen. Eine moderne, auch technisch hervorragend ausgerüstete Forschung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Pflanzenschutz-Innovationen, vor allem im Bereich der Insektizide. Mit dem neuen Gewächshaus will Bayer seine Möglichkeiten verbessern, neue selektive Insektizide zu entwickeln und damit zu einer nachhaltigen Landwirtschaft beizutragen.

133 Kammern für Klimasimulationen

60 Mitarbeiter können in dem Gewächshaus mehr als 30 verschiedene Kulturpflanzenarten und über 40 zum Teil exotischen Schädlingsarten und Nützlingen anzüchten und testen. Höchste Biosicherheits- und Hygienestandards ermöglichen das Arbeiten mit diesen Organismen, aber auch mit transgenen Pflanzen und neuen Pflanzenzüchtungen.

Das Gewächshaus besteht aus 133 Kammern, in denen sich die verschiedensten Klimabedingungen individuell simulieren lassen, wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, Tageslängen, Temperaturverläufe und Luftfilterung – Voraussetzungen für Versuche unter realistischen, naturnahen Bedingungen. Dies ermöglicht parallele Studien an heimischen und exotischen Nutzpflanzen mit den in Entwicklung befindlichen Wirkstoffen und alternativen Technologien wie biologischem Pflanzenschutz, Pflanzenzüchtung und nützlingsverträglichen Kombinationsstrategien.

Bildergalerie

  • Beim Band-Durchschneiden anlässlich der Einweihung: Adrian Percy, Leiter Forschung und Entwicklung, Axel Trautwein, Leiter Chemische Forschung, Markus Dollinger, Leiter Insektizidforschung, Daniel Zimmermann, Bürgermeister der Stadt Monheim am Rhein, Projektleiter Torsten Knohl und Bayer-Standortleiterin Simone Rosche.

    Beim Band-Durchschneiden anlässlich der Einweihung: Adrian Percy, Leiter Forschung und Entwicklung, Axel Trautwein, Leiter Chemische Forschung, Markus Dollinger, Leiter Insektizidforschung, Daniel Zimmermann, Bürgermeister der Stadt Monheim am Rhein, Projektleiter Torsten Knohl und Bayer-Standortleiterin Simone Rosche.

    Bild: Bayer

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