Umfrage zu Sicherheitsrisiken in der Automation 80 Prozent aller Mitarbeiter befürchten Hack von Robotern

Eine Befragung internationaler Mitarbeiter zeigt, dass Roboter als Schwachstellen in der Unternehmenssicherheit gesehen werden.

Bild: iStock, phuttaphat tipsana
06.12.2022

Kaspersky hat eine Befragung von über 4.500 Mitarbeitern aus 15 Ländern zum Thema Robotik und Sicherheit durchgeführt. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte sprach sich für einen verstärkten Einsatz von Robotern aus, ein eminenter Anteil von 80 Prozent fürchtet aber Kompromittierung von außen. 38 Prozent wissen sogar von Fällen, in denen dies vorgekommen ist.

Roboter, die selbstständig und automatisiert Aufgaben ausführen, kommen in vielen Unternehmen zum Einsatz. Sie arbeiten etwa an Fließbändern und als fahrerlose Transportsysteme wie auch als autonome mobile Roboter in Form von Humanoiden oder Lieferrobotern. In Deutschland werden sie vor allem bei Automobilherstellern und -zulieferern sowie in der Metallindustrie verwendet.

Derzeit setzen laut einer aktuellen Kaspersky-Umfrage 37 Prozent in Deutschland bereits Roboter ein, weitere 25 Prozent planen dies in den nächsten beiden Jahren. Knapp die Hälfte (44 Prozent) aller Befragten sagt, der Einsatz von Robotern erhöhe die Effizienz von Produktionsprozessen und senke die Kosten. 50 Prozent glauben, dass Roboter Menschen von schweren oder gefährlichen Aufgaben befreien und damit die Risiken für Leben und Gesundheit in Zukunft verringern können. Ein Drittel (35 Prozent) ist zudem der Ansicht, langweilige beziehungsweise Routine-Aufgaben könnten vermieden und dadurch attraktivere und besser bezahlte Positionen erreicht werden. Des Weiteren sehen 30 Prozent die Schaffung eines sicheren Umfelds und die Verringerung der Wahrscheinlichkeit von Unfällen aufgrund menschlicher Fehler als eine der wichtigsten Aufgaben von Robotern.

Roboter noch nicht ausreichend geschützt

Trotz der genannten Vorteile sorgen sich die Befragten um die Cybersicherheit von Robotern. So glaubt die Mehrheit (80 Prozent), dass Roboter gehackt werden können. Mehr als ein Drittel (38 Prozent) weiß sogar von derartigen Vorfällen in ihrem oder anderen Unternehmen. Entsprechend sind 43 Prozent der Ansicht, es seien nicht genügend Cybersicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Robotern vorhanden; nur 39 sind Prozent überzeugt, dass ausreichende Schutzmaßnahmen existieren.

Andrey Strelkov, Head of Industrial Cybersecurity Product Line bei Kaspersky, kommentiert: „Bevor Roboter in die Produktion integriert werden, muss sowohl die Robustheit gegen Netzwerkeingriffe als auch die allgemeine Netzwerksicherheit gewährleistet werden. Denn nicht alle modernen Technologien sind auf Sicherheit ausgelegt, sodass nur der Einsatz eines umfassenden Schutzes für industrielle Netzwerke und multifunktionaler Überwachungsplattformen einen unterbrechungsfreien Unternehmensbetrieb gewährleisten kann.“

Empfehlungen zum Schutz industrieller Systeme

Kaspersky empfiehlt für eine umfassende Security bei industriellen Computersystemen folgende Maßnahmen:

  • Durchführung regelmäßiger Sicherheitsbewertungen von OT-Systemen zur Ermittlung und Beseitigung möglicher Cybersicherheitsprobleme

  • kontinuierliche Schwachstellenbewertung und Triage als Grundlage für ein effektives Schwachstellenmanagement

  • umgehende Installation von Updates und Patches für die Schlüsselkomponenten des OT-Netzwerks

  • Implementierung von EDR-Lösungen für Industrieunternehmen, die eine rechtzeitige Erkennung, Untersuchung und Behebung von komplexen Bedrohungen ermöglichen

  • spezielle Sicherheitstrainings für IT-Sicherheitsteams und OT-Personal, um die Reaktion auf komplexe Bedrohungen zu optimieren

Die Studie wurde unter 4.582 Mitarbeitern in Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, der Türkei, Ägypten, Argentinien, Brasilien, Japan, Singapur, Südkorea, Südafrika, Saudi-Arabien, den VAE und den USA durchgeführt.

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