Bioethanol Produktion gestiegen, doch der Verbrauch sinkt

Bild: BDBe
24.09.2015

Rekordmenge in der Produktion - aber den Klimaschutz bringt das kaum voran, beklagt der BDBE.

Die Entwicklung im deutschen Benzinmarkt zeigt es. Trotz wachsender Produktion von Biofuels wird nicht genug getan, um daraus auch einen positiven Effekt für das Klima zu erzielen. Denn der Verbrauch von Bioethanol in Benzin-Beimischungen, ETBE und E85 ging um 3,7 Prozent zurück.

Die Produktion sei im 1. Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent gewachsen, teilt der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) mit. Der Verbrauch ging indes um 3,7 Prozent zurück.

Die noch im Vorjahr rückläufige Produktion von Bioethanol aus Industrierüben stieg wieder an, und zwar um 21,1 Prozent. Demgegenüber ist die Produktion aus Futtergetreide um 2,3 Prozent gesunken. 4.154 Tonnen Bioethanol wurden aus sonstigen Stoffen wie Rückständen der Lebensmittelindustrie hergestellt. Im Jahr 2014 war bereits eine Rekordmenge von 726.881 Tonnen Bioethanol produziert worden.

Dagegen die Entwicklung an den Tankstellen: Der Absatz von Super E10 entwickelte sich rückläufig: Im 1. Halbjahr 2015 wurden 1,25 Mio. Tonnen abgesetzt, dies bedeutet ein Minus von 11 Prozent und einen Marktanteil von 14,1 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte der Marktanteil bei 15,5 Prozent gelegen.

Der positive Effekt auf den Treibhausgasausstoß durch zertifiziertes nachhaltiges Bioethanol ist belegt. Nach aktuellen Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) liegt die Treibhausgasvermeidung gegenüber fossilem Benzin bei mehr als 62 Prozent.

Dietrich Klein, Geschäftsführer des BDBe: „Der um 3,7 Prozent gesunkene Verbrauch von Bioethanol im 1. Halbjahr 2015 deutet darauf hin, dass die Einführung der Treibhausgasvermeidungsquoten nicht – wie geplant – zu einer höheren Treibhausgaseinsparung geführt hat. Stattdessen wird die hohe Treibhausgaseinsparung von deutschem Bioethanol dazu genutzt, die tatsächliche Beimischung zu reduzieren und wieder mehr fossiles Benzin in Verkehr zu bringen. Damit wird der Klimaschutz im Straßenverkehr konterkariert. Es ist an der Zeit, die erst ab dem Jahr 2017 vorgesehene Anhebung der Pflicht zur Treibhausgasvermeidung für die Mineralölwirtschaft auf 4 Prozent (von derzeit 3,5 Prozent) auf den Jahresbeginn 2016 vorzuziehen.“

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