Promotion Power-Cluster im Herzen Europas

Bild: Recom
01.10.2014

Als Recom vor gut 25 Jahren den ersten handgefertigten Prototypen eines DC/DC-Wandlers in Autotelefonen erproben ließ, war kaum absehbar, was einmal daraus werden würde. In der letzten Dekade konnte der Hersteller dieses Marksegment durch die Entwicklung ausgeklügelter Produkte maßgeblich mitbestimmen. Nach Jahren überdurchschnittlichen Wachstums entstand jetzt in Gmunden in Österreich mit der neuen Firmenzentrale ein Campuskonzept, wie man es sonst nur von Hightech-Firmen im Silicon Valley kennt.

Um sich der Entwicklung neuer Technologien künftig noch intensiver widmen zu können, hat der Spezialist für Stromversorgungen Recom nun mit seinem neuen, 3.000 Quadratmeter großen Headquarter einen Ort geschaffen, an dem Technik gelebt und kommuniziert wird. Die „gläsernen“ Labore des Niedrigenergie-Gebäudes sorgen für ein kreatives Umfeld, in dem Mitarbeiter, Studenten und Kunden in lockerer Atmosphäre Ideen austauschen und Neues schaffen können.

Die Labore, inklusive eines EMV-Labors, sind mit modernster Technik ausgestattet. Diese sollen künftig auch Kunden und Partnerunternehmen zur Verfügung stehen, um eigene Prototypen zu testen. Als wichtigen Beitrag zur Technologieförderung in Österreich will das Unternehmen einige der Labore auch Wissenschaftlern und Studenten für Forschungsaufgaben zugänglich machen. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Universitäten und der Industrie entsteht so im Dreieck München-Linz-Graz ein innovativer Stromversorgungs-Cluster.

F & E stellt die Weichen für Erfolg

Ein Team qualifizierter Ingenieure unterschiedlicher Nationalität ist damit betraut, neue Technologien zu entwickeln und zu erproben. Dabei befassen sich die Experten nicht nur mit bewährten analogen Technologien, sondern auch mit zukunftsorientierten, digitalen Ansätzen, die zum Teil noch in der Grundlagenforschung behandelt werden.

Außerdem wird daran gearbeitet, etablierte Wandler-Topologien mit Hilfe numerischer Simulationsmethoden und modernster Messtechnik weiter zu optimieren, um Lebenserwartung und Effizienz zu steigern.

So generiert das Unternehmen stetig neue Produkte, die in die Fußstapfen des legendären Schaltreglers R-78 treten, der schon vor zehn Jahren den Markt revolutionierte und sich heute einer Vielzahl von Nachahmerprodukten erfreut.

Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ist ein besonders kritisches Thema, das in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat. Um das EMV-Verhalten neuer Produkte bereits während der Entwicklung kritisch im Auge behalten zu können, hat Recom ein EMV-Labor, das auf dem neuesten Stand der Technik ist, eingerichtet.

Neues EMV-Labor nicht nur für Kunden

In der von Rhode & Schwarz ausgestatteten 3m-SAC-Kammer (Semi Anechoic Chamber) kann man normkonforme Messungen nach CISPR 22 in einem Frequenzbereich von 9 kHz bis 30 MHz (conducted) bzw. 30 MHz bis 3 GHz (radiated) vornehmen. Darüber hinaus ist das Labor für Messungen nach den Normen EN 61000-4-x und EN 61000-3-2 gerüstet. Letztere ist besonders für LED-Treiber ein wichtiges Kriterium. Des Weiteren lässt sich mit der hauseigenen GTEM-Zelle das Verhalten des Prüflings auf eingestrahlte Störungen (Radiated Immunity) überprüfen.

Doch das teuerste Equipment ist nutzlos ohne qualifizierte Anwender. Daher wurde das Laborteam um eine EMV-Spezialistin mit jahrelanger Erfahrung erweitert. Diese Kompetenz soll auch Partnern und Universitäten bei der Lösung von EMV-Problemen zur Verfügung stehen. Im Hause Recom sieht man dies als wichtigen Beitrag der Technologieförderung in Österreich.

Null-Prozent-Fehlerrate als Ziel

Wandler-Module sitzen meist an kritischer Stelle in der Hardware unserer Kunden. Deshalb ist maximale Zuverlässigkeit unser oberstes Ziel. Ein erfahrenes Team von Testingenieuren überprüft daher mit ausgefeilten Verfahren neue Produkte bereits in der Prototypenphase. Mit Hilfe von HALT-Tests (Highly Accelerated Long Time) können nicht nur Schwachpunkte frühzeitig entdeckt und beseitigt werden – es lassen sich auch zuverlässige Prognosen über die Lebenserwartung eines Produktes machen. Außerdem wird das thermische Verhalten jedes Prototypen mittels Infrarot-Thermographie kritisch unter die Lupe genommen, um innerhalb eines Designs „hot spots“ bestmöglich zu vermeiden.

Aber auch bereits etablierten Produkten widmet das Unternehmen große Aufmerksamkeit. So wird jeder reklamierte Wandler in seine Einzelteile zerlegt, um der Fehlerursache auf den Grund zu gehen. Dabei sammelten sich über die Jahre wertvolle Erkenntnisse an, wie sich neue Produkte zuverlässiger machen lassen. Dies gilt nicht zuletzt für eine neue Familie von DIN-Rail-Netzgeräten, die für eine Lebenserwartung von deutlich über zehn Jahren konzipiert und mit einer Garantie von sieben Jahren ausgestattet sind.

Außerdem wird das Innenleben neuer Bauteile und Stichproben von Wandlern aus der laufenden Produktion mit Hilfe eines Röntgengerätes durchleuchtet, um zu vermeiden, dass sich irgendwo Fehler einschleichen können. So möchte man dem Ziel einer Fehlerrate von null Prozent möglichst nahekommen. Neben einer generellen Garantiezeit von drei Jahren gewährt man auf LED-Treiber fünf Jahre und auf DinRail-Netzteile sieben Jahre. Ganz nach dem Motto „Fit and Forget“ – einbauen und vergessen können.

Kostengünstige Fertigung in Taiwan

Während Forschung & Entwicklung sowie Qualitätslabor in Österreich angesiedelt sind, verfügt Recom in Kaohsiung/Taiwan über zwei nach europäischem Standard zertifizierte Fertigungsstätten, die unter lokaler, deutschsprachiger Leitung stehen. Die erste ist auf die Fertigung von Wandlern mit hohem manuellem Anteil spezialisiert, um so einen hohen Mix unterschiedlicher Wandlertypen in mittleren Stückzahlen kostengünstig zu produzieren. Die zweite verfügt über zwei hochmoderne SMT-Straßen, in der ausgewählte Wandlertypen in hohen Stückzahlen nahezu vollautomatisch produziert werden. Dies gilt sogar für das Bewickeln kleinster Ringkerne, für das eigens ein entsprechender Automat entwickelt wurde. Anfang 2015 soll eine weitere SMT-Linie in Betrieb gehen, um dem schnell wachsenden Bedarf an fertig zertifizierten Modulen gerecht zu werden.

Vollautomatisierte Logistik

Vom Wareneingang über Warenprüfung, Einlagerung im Hochregallager und Kommissionierung bis hin zum Warenausgang – bei allen Aufgaben der Logistik hat der Hersteller auf hohe Effizienz geachtet. In der neuen Firmenzentrale ist es gelungen, Abläufe nahezu vollständig zu automatisieren. So sorgt ein ERP-gesteuertes Lagerlift-System mit 3.200 Lagerplätzen inklusive „Pick-by-light“- und „Put-to-light“-Barcode-Kommissionier-System für eine effiziente Auftragsbearbeitung. Zusätzlich umfasst das moderne Hochregallager mehr als 300 Paletten- und 5.000 Kleinlagerplätze und bietet somit ausreichend Platz, um alle Produkte in ausreichender Menge einzulagern.

Durch enge Kooperation mit internationalen Distributoren und regionalen Partnern sind Recom-Produkte weltweit innerhalb kürzester Zeit verfügbar. Für technische Fragen steht ein Tech-Support-Team in Gmunden sowie in den Niederlassungen in Frankfurt, New York, Tokio, Singapur und Shanghai mit Rat und Tat zur Seite. Für den engen Kontakt zum Kunden sorgen außerdem Vertretungen in 55 Ländern. Diese Kundennähe ist für die weitere Expansion des Unternehmens von großer Bedeutung.

Corporate Quality Management

Das Quality Management des Unternehmens sichert hohe Produktqualität und sorgt für eine zuverlässige, pünktliche Lieferung des gesamten Produktportfolios. Das implementierte Qualitätsmanagement-System definiert und dokumentiert alle qualitätsrelevanten Arbeitsabläufe, um den gleichbleibend hohen Qualitätsstandard für die ganze Recom-Gruppe sicher zu stellen.

Das gesamte Unternehmen ist nach ISO 9001 zertifiziert. Alle wichtigen Dokumente einschließlich CB-Reports werden Kunden auf Wunsch zugänglich gemacht. Factory Audits sind auf Absprache stets möglich.

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