News Pfandrückgabe leicht gemacht

WAGO GmbH & Co. KG

Bild: DNY59
10.12.2013

Um die Rückgabe von Getränkeflaschen und Dosen zu erleichtern, sind heute in den meisten Geschäften Rücknahmeautomaten im Einsatz, an denen die Kunden ihr Leergut abgeben können. Im Innenleben solcher Automaten zahlt sich ein durchgängiges Steckverbindersystem aus.

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Die Rücknahme von Einwegverpackungen stellte den Handel nach der Einführung des so genannten Dosenpfands vor große logistische Herausforderungen. Neben den gewohnten Mehrweg-Getränkeflaschen mussten nun ganz unterschiedliche Flaschen und Dosen angenommen und sortiert werden. Um die Abwicklung möglichst effizient zu gestalten, setzen die meisten Einzelhandelsunternehmen heute auf automatisierte Systeme. So auch Wincor Nixdorf. Der Hersteller bietet seit 2003 Lösungen zur automatisierten Rücknahme von Pfandverpackungen an.

Modulares Konzept

Die Rücknahmesysteme Revendo sind modular aufgebaut. „Als Vorbild für diese Architektur dient uns die Automobilindustrie mit ihrem Plattformkonzept“, sagt Mike Möller, der das Produkt-Management dieses Bereichs verantwortet. Kernstück jedes Systems ist die sogenannte Kopfstation, an der die Kunden Dosen, PET-Einwegflaschen, Mehrwegflaschen aus Glas oder Kunststoff sowie Getränkekästen abgeben können. Die Erkennung des Leerguts in den Automaten basiert auf gleich mehreren Verfahren. Neben einer Bilderkennung sorgen ein Barcodeleser, eine Logoerkennung und eine Wägeeinrichtung dafür, dass das Leergut sicher identifiziert und angenommen wird. Ein integrierter Drucker gibt dann einen Pfandbon aus, den der Kunde an der Kasse einlösen kann. Durch eine Anbindung an die IT in der Handelsfiliale wird eine Manipulation mit den Pfandbons verhindert.
An die Kopfstationen lassen sich unterschiedliche Hintergrundkomponenten modular anbinden, darunter verschiedene Fördereinheiten und Sortierstrecken mit integrierter Steuerungstechnik. Sowohl PET-Einwegflaschen als auch Dosen werden nach dem Sortieren einem Kompaktierer zugeleitet, in denen leistungsfähige Spezialschneidwerke die Einwegverpackungen auf einen Bruchteil des ursprünglichen Volumens bringen. In den Sammelbehälter eines Kompaktierers passen dann rund 800 PET-Flaschen oder 3000 Dosen, was die Entsorgungslogistik deutlich erleichtert.

Damit sämtliche Module zusammenpassen, sind alle mechanischen und automatisierungstechnischen Schnittstellen standardisiert. So wird gewährleistet, dass Flaschen, Dosen und Kästen problemlos von einem Modul an das nächste transportiert werden können. „Die meisten Module haben eine eigene Steuerung, die wir ebenfalls modular implementiert haben“, erklärt Christian Pfauch, der bei Wincor Nixdorf die Entwicklung der Elektrotechnik für die Rücknahmesysteme leitet. Die Kommunikation mit der Hauptsteuerung im Rücknahmeautomat erfolgt schließlich über einen CAN-Bus. Wenn beispielsweise der Sammelbehälter eines Kompaktierers voll ist, sorgt die Steuerung dafür, dass am Rücknahmeautomat keine Flaschen oder Dosen mehr angenommen werden.

Sichere Energieversorgung

Für die Versorgung der Rücknahmesysteme mit elektrischer Energie ist ein 400V-Anschluss notwendig. Die leistungsstarken Antriebe der Schneidwerke in den Kompaktierern werden mit Drehstrom gespeist. In den Sortiertischen für die Mehrwegflaschen sind 230V-Antriebe im Einsatz. Die Fördertechnik und die Sortiereinheiten arbeiten dagegen mit 24V-Antrieben. Die Anbindung der Hintergrundkomponenten an die Energieversorgung erfolgt über die Kopfstation.
Eine der wichtigen Anforderungen während der Entwicklung war es, dass bei der Betätigung des Not-Aus-Tasters das gesamte Rücknahmesystem gestoppt wird. Dazu sollte die Anbindung der Hintergrundkomponenten über ein codiertes Steckverbindersystem realisiert werden. „Ansonsten wäre es eventuell möglich die nachfolgenden Komponenten einfach an einer anderen Versorgung anzuschließen“, so Pfauch. Gerade in Bezug auf die Sicherheit gemäß der neuen Maschinenrichtlinie sollte dies verhindert werden.
Wincor Nixdorf war daher auf der Suche nach einer fünfpoligen Installationslösung, mit dem sich die verschiedenen Module der Rücknahmesysteme bestmöglich mit Energie versorgen lassen. Neben den Sicherheitsaspekten stand hierbei die einfache Handhabung im Fokus der Verantwortlichen. „Wir haben uns verschiedene Produkte angesehen und uns letztendlich für das Steckverbindersystem Winsta von Wago entschieden“, erinnert sich Pfauch. Dieses System, das ursprünglich für die Gebäudeinstallation entwickelt wurde, umfasst unter anderem auch Flachleitungen und die dazugehörigen Anschlusskomponenten.
Die IDC-Schneidklemmtechnik (Insulation Displacement Connector) gestaltet die Elektroinstallation flexibel, weil sich die Einspeise- und Abgriffsmodule an einer beliebigen Stelle auf der Flachleitung platzieren lassen: Hierzu werden lediglich die Oberteile der Module bündig auf die Unterteile geschoben und anschließend die Drehelemente für die einzelnen Pole bis zum Anschlag heruntergedreht. Bei 230V-Abgriffen kann zudem der Außenleiter gewählt werden, indem das Schaltelement mit einem Schraubendreher vor der Kontaktierung entsprechend verschoben wird. Auf diese Weise lassen sich alle drei Phasen gleichmäßig belasten. Zum Anschluss der einzelnen Verbraucher kommen vorkonfektionierte Anschlussleitungen aus dem Programm Winsta Midi von Wago zum Einsatz, die die Abgriffsmodule auf der Flachleitung mit dem Verbraucher verbinden.

Einfache Installation vor Ort

Nach etwa einjähriger Entwicklungszeit sind seit Ende 2012 alle Geräte der Revendo-Serie mit dem neuen Steckverbindersystem ausgestattet. Durch deren einfache Handhabung spart Wincor Nixdorf bei der Montage bis zu 50 Prozent Zeit im Vergleich zur vorher verwendeten Lösung. Flexibilität, Handhabung und Sicherheit von Winsta sind besonders wichtig, weil die Rücknahmesysteme vor Ort beim Kunden installiert, und die Flachleitungen eingezogen werden.

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