Automatischer Stand-by-Modus Per Gesichtserkennung Strom sparen

Ein hinter der Bildschirmeinfassung montierter Sensor erkennt, wann der Benutzer seinen Platz verlässt und versetzt den PC in einen stromsparenden Stand-by-Modus. Per Gesichtsscan wird das Gerät bei Rückkehr des Nutzers wieder entriegelt.

12.07.2019

STMicroelectronics hat eine Lösung für die Präsenzerkennung an Computern angekündigt. Bei Abwesenheit des Nutzers verriegelt sie automatisch den PC und versetzt ihn in einen Stromsparmodus, der Daten schützt und Energie spart. Ein Zugriff auf die Webcam ist nicht erforderlich.

In der Anwender-Präsenzerkennung von STMicroelectronics (ST) wird das Ausgangssignal eines Flightsense-Time-of-Flight-Entfernungssensors (ToF) durch das Intel Context Sensing genutzt, um eine Lösung für den Schutz von PC-Daten zu realisieren. Gleichzeitig senkt die Lösung den Stromverbrauch und soll die Nutzererfahrung aufwerten.

An- und Abmeldung, ohne die Maus zu bewegen

Der hinter einer Glasabdeckung in der Bildschirmeinfassung eines Laptops montierte ToF-Sensor überwacht die Präsenz des Anwenders vor dem PC. Sobald der Benutzer seinen Platz verlässt, registriert der Sensor das und sorgt dafür, dass das System verriegelt und in den stromsparenden Windows-Modern-Stand-by-Status versetzt wird.

Der ToF-Sensor selbst wechselt dabei in einen stromsparenden, autonomen Betriebszustand, in dem er die Szenerie auf die Rückkehr des Benutzers hin abtastet, den PC aber im Stromsparmodus belässt. Sobald der Anwender zurückkehrt, reaktiviert der ToF-Sensor den PC und ermöglicht automatisch eine Gesichtserkennung, um die Anmeldung durchzuführen. Somit muss weder eine Taste betätigt, noch die Maus bewegt werden.

Algorithmus kann Personen von Objekten unterscheiden

Der in dem System verwendete, patentierte Algorithmus von ST soll eine sich nicht bewegende Person vor dem PC von unbelebten Objekten wie etwa einem Stuhl unterscheiden können, ohne dass die Auswertung von Videos aus der viel Strom verbrauchenden und hinsichtlich der Privatsphäre problematischen Webcam erforderlich ist. Die Funktionsweise der Sensoren basiert auf der Messung der Zeit, die ein Photon benötigt, um vom Sensor zum Ziel und wieder zurück zu gelangen. Diese Flugzeit des Photons wird mit der Lichtgeschwindigkeit multipliziert, um die genaue Entfernung vom jeweiligen Objekt zu errechnen.

Andere Infrarot-Entfernungssensoren stützen sich dagegen auf die Stärke des reflektierten Signals, können Entfernungen aber nicht direkt messen. Im Unterschied zu ToF-Sensoren wird die Effektivität und Genauigkeit dieser IR-Sensoren außerdem durch die Reflexionseigenschaften des Zielobjekts beeinflusst.

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