Gemeinsam Technologien entwickeln Partnerschaft soll Erzeugung von grünem Wasserstoff voranbringen

ABB AG

Joachim Braun, ABB Process Industries President, und Andrew Stuart (rechts), CEO von Hydrogen Optimized, führen ein Gespräch mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau (links) und dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz.

Bild: ABB
26.08.2022

Wasserstoff gilt als ein Hoffnungsträger der Energieerzeugung. In der Vergangenheit gab es jedoch einige Herausforderungen, die die Erzeugung von grünem Wasserstoff erschwerten. Nun soll eine Partnerschaft diese Entwicklung vorantreiben.

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ABB und Hydrogen Optimized (Hoi ), ein Unternehmen für innovative grüne Wasserstofftechnologie aus Kanada, das weltweit Systeme zur Wasserstofferzeugung für verschiedene Industrien vermarktet, haben die Erweiterung ihrer bestehenden strategischen Partnerschaft vereinbart. ABB wird im Rahmen der Vereinbarung in Key DH Technologies (Key), dem Mutterunternehmen von Hoi , investieren. Beide Unternehmen wollen das sich schnell wachsende Segment der Wasserstoffproduktion mit ihren Technologien für Grossanlagen weiterentwickeln. Finanzielle Details der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben.

Die erweiterte Partnerschaft wurde im Rahmen der „German-Canadian Atlantic Renewable Hydrogen Expo“ im neufundländischen Stephenville unterzeichnet, an der ABB und Hoi ihre grüne Wasserstoff-Technologien präsentierten. An der Veranstaltung waren auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast. Kohlendioxidarm oder kohlendioxidfrei produzierter Wasserstoff gilt gemeinhin als Schlüssel für das Erreichen des Netto-Null-Ziels bis 2050.

Dekarbonisierung von Industrien

Mit dem Ausbau ihrer seit 2020 bestehenden strategischen Partnerschaft treiben ABB und Hoi die Einführung kostengünstiger Grossanlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und damit die Dekarbonisierung von Industrien voran, in denen sich CO2-Emissionen nur schwer vermeiden lassen. Diese sorgen unter anderem für die Versorgung mit Energie, Metallen, Zement, Ammoniak und Düngemittel sowie Treibstoffen für den Flug-, Schiffs-, Lkw- und Schienenverkehr.

Beide Unternehmen werden ihre jeweiligen Kompetenzen und Ressourcen für die zügige Vermarktung von Ruggedcell nutzen, die patentierte Wasserelektrolysetechnologie von Hoi für die weltweit größten Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff. Bei der Wasserelektrolyse wird Wasser unter Einsatz von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Die Ruggedcell-Technologie wandelt Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft, Sonne oder Wind in grünen Wasserstoff für die Industrie um.

Ausbau und Potenzial

„Wir freuen uns darauf, unsere seit zwei Jahren bestehende Partnerschaft auszubauen, um das enorme weltweite Potenzial von grünem Wasserstoff zu nutzen“, sagte Joachim Braun, Leiter der Division Process Industries bei ABB. „Nach einer umfassenden Prüfung der Ruggedcell-Technologie sind wir sehr zuversichtlich, dass diese in Kombination mit den Hochleistungsgleichrichtern von ABB im Marktsegment der Wasserstofferzeugung im industriellen Maßstab branchenführend werden kann. Unsere komplementären Technologien werden das Leistungsangebot von Hydrogen Optimized stärken und die Vermarktung von Ruggedcell beschleunigen.“

„Mit dieser Vereinbarung sind wir im Segment der Großanlagen mit Leistungen von mehreren hundert Megawatt bis zu mehreren GW hervorragend aufgestellt“, sagte Andrew T. B. Stuart, Präsident und CEO von Key und Hoi . „Die globale Präsenz, die Kundenbeziehungen und die Technologieführerschaft von ABB im Bereich der Hochleistungsgleichrichter, der dezentralen Steuerungen und der Industrieautomation erschließen uns den Marktzugang und die Kompetenzen, die wir zur Verwirklichung unserer Unternehmensziele benötigen.“

Laut einer im Juni 2022 von DNV veröffentlichten Studie wird die weltweite Elektrolysekapazität 3'100 GW bis 2050 erreichen. Laut der Prognose wird strombasierter grüner Wasserstoff bis Mitte dieses Jahrhunderts die dominierende Form der Wasserstoffproduktion sein und 72 Prozent der Produktion ausmachen.

Förderung neuer Entwicklungen

Die Erlöse aus der Investition von ABB in Key, ausgeführt von ABB Technology Ventures (ATV), werden zur Förderung der Entwicklung von geistigem Eigentum, zum Kapazitätsausbau sowie zur Einführung von automatisierten Produktionsprozessen und Robotertechnik verwendet. So kann die Elektrolyseproduktion auf GW-Niveau beschleunigt werden.

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