Verpackungskonzepte aus papierfaserbasierenden Materialien Papier statt Plastik: Verpackungen recyclingfähig machen

Kunststoffverpackungen sind aufgrund ihrer Barrierefähigkeit und den hohen Haltbarkeitsanforderungen in der Lebensmittelindustrie nach wie vor vorherrschend. Der Trend geht jedoch hin zu recyclingfähigeren Materialien, sowohl beim Hersteller als auch beim Verbraucher. Hier zu sehen: eine papierfaserbasierte Verpackungslösung für Fisch.

Bild: Multivac
03.08.2018

Die Reduzierung des Packstoffverbrauchs und der Einsatz von recyclingfähigen Materialien bei der Herstellung von Verpackungen sind derzeit die Top-Themen in der Verpackungsindustrie und bei den Verbrauchern. In den kommenden Jahren wird sich insbesondere die Nachfrage nach recyclinggerechten Verpackungen signifikant verstärken. Multivac bietet unter dem Sammelbegriff Multivac Paperboard unterschiedliche Lösungen für die Herstellung von Verpackungen auf der Basis von Papierfasern, die die Anforderungen nach Recyclingfähigkeit vollumfänglich erfüllen sollen.

Verpackungen dienen in erster Linie dem Produktschutz. Bei Lebensmitteln tragen sie in hohem Maße zur besseren Verwertung und zur Verlängerung der Haltbarkeit bei. Vorwiegend werden hierfür Kunststoffverbunde verarbeitet, die die erforderlichen Barriereeigenschaften aufweisen und problemlos auf Verpackungsmaschinen verarbeitet werden können.

Die Plastikflut eindämmen

Das 2019 in Kraft tretende neue Verpackungsgesetz sowie die im Januar 2018 veröffentlichte Plastics Strategy der EU sollen dem massiven, weltweiten Anstieg der Kunststoffproduktion entgegenwirken. Die Forderungen betreffen im Wesentlichen die Einführung einer Kreislaufwirtschaft für die Kunststoffindustrie sowie die Reduzierung des Kunststoffverbrauchs.

Für Multivac sind diese Themen nicht neu. Das Unternehmen ist davon überzeugt, „dass sich durch den Einsatz von alternativen Werkstoffen weitere nachhaltige Perspektiven für die Zukunft eröffnen lassen“, sagt Valeska Haux, Vice President Corporate Marketing, die bei Multivac auch für das Foliengeschäft verantwortlich ist.

Alternative Verpackungskonzepte

Mit Multivac Paperboard stehen unterschiedliche Lösungen für die Herstellung von Verpackungen aus papierfaserbasierenden Materialien zur Verfügung. Hierfür arbeitet Multivac gemeinsam mit führenden Herstellern an geeigneten Packstoffen, die sich mit Standardsystemen verarbeiten lassen. Dabei können die Tiefziehverpackungsmaschinen und Traysealer individuell auf die jeweiligen Leistungsanforderungen abgestimmt werden.

Durch die Kombination mit Modulen für die Zu- und Abführung sowie für die Kennzeichnung der Packungen können vollautomatisierte Verpackungslösungen angeboten werden. So sind auf den Multivac Systemen sowohl MAP- als auch Skin-Packungen aus papierfaserbasierenden Materialien realisierbar. Dabei kann das Trägermaterial entweder als Rollenware oder als Zuschnitt verarbeitet werden; ebenfalls kommen vorgefertigte Trays zum Einsatz. Alle Materialien lassen sich beim Endverbraucher sortenrein trennen und die Papierträger dem Recyclingkreislauf zuführen.

Vorteile von faserbasierten Packstoffen

Durch den Einsatz von Funktionsschichten sind Packungen auf Papierbasis herstellbar, die die Anforderungen an die Barriereeigenschaften von Kunststoffverbunden erfüllen. Dabei kann entweder der Papierträger oder der komplette Papierverbund in den Recyclingkreislauf gegeben werden; hierzu existieren in den Ländern unterschiedliche Regularien, die beachten werden müssen.

Ein weiterer Vorteil von Papierträgern ist deren freie Gestaltung hinsichtlich der Bedruckung, was maßgeblich zur Differenzierung am PoS beiträgt. Auf dem Papierträger können aber auch Produktinformationen abgebildet werden, sodass auf großflächige Etiketten verzichtet werden kann.

Kartonträger als Basis

Für die Verarbeitung von Kartontrays zu MAP- oder Skinverpackungen bietet Multivac sowohl Tiefziehverpackungsmaschinen als auch Traysealer an, die mit entsprechenden Modulen für die Zu- und Abführung der Trays ausgestattet werden können. Während auf dem Traysealer Trays aus Kartonverbunden verarbeitet werden, die sich nach Gebrauch sortenrein trennen lassen, finden auf der Tiefziehverpackungsmaschine Trays aus Mono-Karton Verwendung. Diese werden im Tiefziehwerkzeug der Maschine mit einer entsprechenden Kunststoff-Siegelschicht ausgestattet, die nach Gebrauch ebenfalls vom Karton getrennt werden kann.

Skinverpackungen auf Basis von Kartonträgern lassen sich sowohl auf Multivac Tiefziehverpackungsmaschinen als auch auf Traysealern herstellen. Während beim Traysealer Kartonzuschnitte verarbeitet werden, kann bei der Tiefziehverpackungsmaschine Material von der Rolle genutzt werden, wodurch diese Technologie deutlich flexibler hinsichtlich der Formgebung ist. Durch die Verarbeitung des Materials von der Rolle ergeben sich darüber hinaus Effizienzvorteile.

Verformbare Papierverbunde

Ebenso sind MAP- und Skin-Verpackungen aus verformbaren Papierverbunden realisierbar. Dabei kommen Papier- wie auch Kartonverbunde mit unterschiedlichen Grammaturen und unterschiedlichen Funktionsschichten zum Einsatz. Auf Multivac Tiefziehverpackungsmaschinen in Standardausführung lassen sich so Kavitäten mit einer Tiefe von bis zu 20 mm produzieren. Ebenso wie die vorher genannten Packungen kann auch diese Packung nach Gebrauch sortenrein getrennt und der Papierträger dem Recyclingkreislauf zugeführt werden.

Multivac unterstützt seine Kunden durch Packungstests, auf deren Basis eine ganzheitliche Bewertung der Packungen durchgeführt werden kann. Als Systemanbieter bietet das Unternehmen zudem geeignete Packstoffe, die für die Verarbeitung auf den Verpackungsmaschinen ausgelegt sind. Auf den kommenden Messen, unter anderem der Fachpack 2018 im September, will Multivac seine alternativen Verpackungskonzepte verstärkt in den Fokus rücken.

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