Biometrische Karten Ohne Unterschrift und PIN-Eingabe: Bezahlen mit dem Fingerabdruck

Biometrische Karten mit Fingerabdrucksensor bleiben während des gesamten Bezahlvorgangs in der Hand des Karteninhabers.

Bild: Fingerprints
19.08.2020

Die Vorteile von kontaktlosem Zahlen liegen auf der Hand: Es ist komfortabel, hygienisch und auch sicher, sofern die Nutzerdaten entsprechend geschützt werden. Zwei Unternehmen wollen die Bezahlmethode nun flächendeckend ausrollen, indem sie sensible Informationen in Fingerabdrücken speichern.

Infineon und das schwedische Unternehmen Fingerprint Cards bündeln ihre Kräfte, um das kontaktlose Zahlen mit biometrischen Karten zu etablieren. Hierfür sollen Kartenhersteller biometrische Halbleiterlösungen erhalten, die sich einfach und kosteneffizient in die Karten einbetten lassen.

„Elektronisch bezahlen, ohne die Karte aus der Hand geben zu müssen, verbessert das Kundenerlebnis, die Datensicherheit und die Hygiene“, sagt Björn Scharfen, Leiter der Produktlinie Payment & Transport Ticketing bei Infineon. „Mit Fingerprints haben wir einen starken, markterprobten Partner für biometrische Silizium-Technologien. Gemeinsam wollen wir die Produktion biometrischer Zahlungskarten im industriellen Maßstab ermöglichen und ihre Einführung am Massenmarkt beschleunigen.“

Sicherheitscontroller schützen persönliche Daten

Um die Nutzerdaten zu schützen, werden Fingerabdruck-Informationen dabei im sogenannten Embedded-Secure-Element auf der Karte gespeichert und nicht an Dritte herausgegeben. Scharfen: „Die Kombination von Fingerprints’ biometrischen Technologien und unserer Expertise in Chip-Sicherheit, Energieeffizienz und kontaktloser Datenübertragung ermöglicht eine einfach zu integrierende Systemlösung.“

So erfüllt die gemeinsame Lösung aus Sensormodulen und 40-nm-Sicherheitscontrollern auf Basis des 32-Bit-ARM-SecurCore-SC300 die speziellen Anforderungen biometrischer Bezahlkarten:

  • Die Fingerabdruckinformationen werden geschützt im Sicherheitscontroller abgelegt und abgeglichen.

  • Die kontaktlose Datenübertragung erfüllt trotz des erhöhten Strombedarfs höchste Ansprüche.

  • Sensible biometrische Daten werden einfach und zuverlässig in die Karte überspielt.

Nach Angaben von Infineon ist bereits fast jede zweite chipbasierte Bezahlkarte weltweit mit einem Sicherheitscontroller des Halbleiterherstellers ausgestattet. Dessen Chip-Lösungen sollen außerdem in den meisten größeren Projekt- und Pilotvorhaben mit Biometriekarten in 2020 zum Einsatz kommen.

„Kooperation ist entscheidend im Markt für Bezahllösungen, in dem Infineon eine führende Stellung innehat“, erklärt Michel Roig, SVP Business Line Payments & Access bei Fingerprints. „Gemeinsam entwickeln wir eine optimierte Lösung, die es Kartenherstellern erleichtern wird, neue Generationen kontaktloser Zahlungskarten mit biometrischen Verfahren auszustatten. Mit diesen Karten verbessern wir das Kundenerlebnis weltweit.“

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  • Mit den Fingerabdruck-Karten müssen auch größere Zahlungsbeträge nicht mehr durch PIN-Eingabe oder mittels Unterschrift bestätigt werden.

    Mit den Fingerabdruck-Karten müssen auch größere Zahlungsbeträge nicht mehr durch PIN-Eingabe oder mittels Unterschrift bestätigt werden.

    Bild: Infineon

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