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Kommentar Offenheit wirklich leben

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Ulrich Leidecker studierte Regelungs- und Automatisierungstechnik an der Uni Paderborn. Seit 1994 arbeitet er bei Phoenix Contact, zuerst im Vertrieb und internationalen Key Account Management, ab 2010 als Geschäftsführer der Phoenix Contact Deutschland GmbH. Heute leitet Leidecker die Business Area Industriemanagement und Automation (IMA). Zudem ist er seit 2011 Vorstandsmitglied des ZVEI und seit 2018 Vorsitzender der ZVEI-Landesstelle NRW.

Bild: Phoenix Contact
22.08.2019

Die Zukunft ist digital. Daten bilden die Grundlage für neue Geschäftsmodelle. Deshalb müssen sie besonders vor unbefugten Zugriffen geschützt werden. Hinzu kommt der weiter fortschreitende Fachkräftemangel. Je einfacher – und natürlich auch wirtschaftlicher – sich Lösungen umsetzen lassen, desto besser. Gesucht wird also die Quadratur des Kreises.

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Diesen Herausforderungen muss sich Phoenix Contact ebenfalls stellen – als Komponenten- und Systemhersteller ebenso wie als Maschinenbauer und -betreiber. Unsere Experten haben sich daher schon vor einiger Zeit Gedanken gemacht, wie den Anforderungen begegnet werden kann. Darauf gibt es lediglich eine Antwort: durch Offenheit – und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Dass Phoenix Contact diesem Anspruch gerecht wird, ist hinlänglich bewiesen: mit der aktiven Mitarbeit in Verbänden und Organisationen – wie dem VDMA, ZVEI, der Plattform Industrie 4.0, OPC Foundation und dem Spitzencluster it’s OWL – oder dem Protiq Marketplace. Nur wenn Wissen geteilt und gemeinsam ausgebaut wird, ergibt sich ein Nutzen für alle Beteiligten. Deswegen haben wir viel Energie und Ressourcen investiert und mit dem Ecosystem PLCnext Technology eine wirklich offene Plattform geschaffen.

Secure-by-Design-SPS

So basiert die gemäß Security-by-Design entwickelte PLCnext Control auf einem Linux-Echtzeitbetriebssystem. Zur schnelleren Erstellung des Applikationsprogramms können mehrere Entwickler unabhängig voneinander in der von ihnen favorisierten Sprache an einer Anwendung arbeiten. Patentierte Verfahren sorgen dann dafür, dass die SPS-typische Echtzeit-Performance und Datenkonsistenz auch auf Hochsprachen- und modellbasierten Code übertragen werden.

Durch die einfache Integration von Open-Source-Software, Apps und Zukunftstechnologien stellen wir die Anpassungsfähigkeit der Steuerungen an neue Rahmenbedingungen sicher. Außerdem lassen sich aktuelle und zukünftige Kommunikationsstandards in die Plattform einbinden. Jede PLCnext Control verfügt ferner standardmäßig über eine Konnektivität in die Proficloud. Darüber hinaus kann der Anwender auf der Steuerung verschiedene Cloud Agents installieren, die beispielsweise eine Verbindung zu Amazon Web Services, Microsoft Azure oder Mindsphere von Siemens herstellen.

Die Engineering-Umgebung PLCnext Engineer umfasst in der kostenfreien Basisversion bereits sämtliche grundlegenden Funktionen für die Programmierung, Visualisierung, Diagnose und Hardwarekonfiguration. Funktions-Add-ins wie Safety kann der Anwender einfach in das Tool einfügen, das sich ebenfalls durch eine tiefe Integration von Security-Konzepten auszeichnet.

Von der Steuerung zur Spezial-SPS

Mit dem PLCnext Store stellt Phoenix Contact einen offenen Marktplatz zum Austausch von Softwarekomponenten und -lösungen zur Verfügung. Das Angebot beinhaltet sowohl Funktionsbausteine und -erweiterungen als auch komplette Software-Lösungen, mit denen sich die Steuerung ganz ohne Programmierung zu einer voll funktionsfähigen Spezial-SPS verwandeln lässt.

Mit Apps aus dem Store können die Anwender sogar die SPS-Laufzeitumgebung verändern und an ihre Wünsche anpassen. Dass es uns mit der Offenheit ernst ist, zeigt hier die Zusammenarbeit mit 3S. Denn neben unserer eigenen IEC61131-Laufzeitumgebung ist auch die Codesys-Runtime im Store erhältlich.

Kürzere Entwicklungszeiten

Mit dem PLCnext Store profitieren Anbieter von einem neuen Vertriebskanal und einer zusätzlichen Erlösperspektive, während sich die Applikationen der Anwender mit den Apps und Bausteinen schneller realisieren lassen. Die Intelligenz und das Know-how der ganzen Branche nutzen und wiederverwenden, was bereits entwickelt wurde, um schneller zu werden – das war unser Ziel, das wir mit dem Store umgesetzt haben.

Nicht zu vergessen unsere PLCnext Community. Sie erlaubt den Informationsaustausch mit und zwischen den Anwendern. Dazu werden ein eigenes Nutzerforum, Code auf GitHub, Tutorials, YouTube-Videos sowie Informationen in verschiedenen Social-Media-Kanälen angeboten. Das trägt ebenso dazu bei, dass sich Entwicklungszeiten deutlich verkürzen und alle Experten der Branche enger zusammenarbeiten können.

Ulrich Leidecker war mit diesem Beitrag im A&D-Kompendium 2019/2020 als Macher der Automation vertreten.

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