Weltkleinster seismischer Sensor Not-Aus bei Erdbeben

Omrons seismischer Sensor ist mit einem dreiachsigen Beschleunigungsmesser ausgestattet. Auf Basis dieser Messungen berechnet er dann die Spektralintensität, um die Stärke des Erdbebens einzuschätzen.

Bild: Omron
28.04.2017

Erdbeben sind gerade deshalb so verheerend, weil sie ohne Vorwarnung geschehen. Der weltkleinste seismische Sensor von Omron Electronic Components hilft nun dabei, Folgeschäden zu minimieren, indem er kritische Systeme im Ernstfall rechtzeitig abschaltet.

Omron Electronic Components stellt mit dem D7S einen kompakten, seismischen Sensor vor. Laut Hersteller ist es sogar der kleinste auf der Welt. Der Sensor ist speziell darauf ausgelegt, im Falle eines Erdbebens die Abschaltung potenziell gefährlicher oder sensibler Systeme auszulösen. Den Sensor für die genaue Messung spektraler Intensität entwickelte Omron dabei im Hinblick auf die wachsende Anzahl autonomer IoT-Systeme.

Sensor erkennt Fehlalarme

Der D7S ist in der Lage, Impulsgeräusche durch Vibrationen herauszufiltern. Ein zentrales Merkmal des Sensors ist seine Fähigkeit, zwischen wirklicher seismischer Aktivität durch ein Erdbeben und anderen Herkunftsquellen zu unterscheiden. Dazu verwendet er spezielle Algorithmen zur Wertberechnung der Spektralintensität (SI). Der D7S ist mit einem dreiachsigen Beschleunigungsmesser ausgestattet und berechnet auf Basis dieser Messungen den SI-Wert, um damit die Stärke des Erdbebens einzuschätzen.

Der Sensor selbst ist ein SMD-Modul mit sehr kompakten Abmessungen von 9,8 mm x 10,9 mm. Trotz der geringen Größe verfügt er über einen eigenen, internen Speicher und eine I²C-Schnittstelle, so dass er sich problemlos in verschiedene IoT-Geräte integrieren lässt. Dank seines geringen Stromverbrauchs eignet er sich darüber hinaus auch für die Verwendung in batteriebetriebenen Systemen.

Zu den möglichen Einsatzgebieten zählen beispielsweise intelligente Strom- und Gaszähler, drahtlose Sensoren, Industriesteuerungen, Schalttafeln für die Energieversorgung, Brandschutzanlagen, Heizgeräte und Gasöfen für private Haushalte, Chemiewerke, Autobahnen, Brücken und Tunnel.

Risiko von Sekundärschäden lässt sich minimieren

Fabrizio Petris, Senior Business Development Manager von Omron Electronic Components, erläutert die Vorteile des D7S: „Erdbeben kommen weltweit extrem häufig vor. Durchschnittlich 50 Beben jeden Tag summieren sich auf etwa 18.000 Ereignisse pro Jahr. Viele sind verhältnismäßig schwach und bleiben daher oftmals unbemerkt. Einige aber führen zu Katastrophen. Nicht immer lässt sich vorhersagen, wann ein katastrophales Erdbeben eintritt. Mit dem neuen Omron-Sensor können Ingenieure ihre Systeme sicherer machen und das Risiko von Sekundärschäden nach Erdbeben dadurch minimieren, dass gefährliche Geräte gestoppt und abgeschaltet werden. Der Sensor hilft auch bei der Schadensbestimmung, indem er die seismische Intensität aufzeichnet und somit Informationen zu zerstörten Gebäuden bereitstellt.“

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