Patrik Jung, DataTec "Nicht am falschen Ende sparen!"

Patrik Jung, Spezialist für Hochfrequenzmesstechnik bei DataTec

Bild: DataTec
10.08.2015

Warum nehmen die Anwender das Thema EMV nicht ernst – vor allem in mittelständischen Unternehmen? Warum melden sie sich erst dann, wenn das „Kind in den Brunnen“ gefallen ist?

Oft, zu oft, hören wir den Ruf nach Hilfe, wenn wieder einmal ein Produkt vom EMV-Prüflabor die Freigabe nicht erhält. Und wie leicht wäre es gewesen….. – späte Erkenntnis!

Jede Firma spart, aber bitte nicht am falschen Ende! Wie leicht wäre es gewesen, bereits im Vorfeld, zum Zeitpunkt des ersten PC-Boards das Schaltungsdesign auf mögliche Emissionsstrahlungen zu überprüfen. Und dieses funktioniert ohne Messkammer – einfach das PC-Board auf ein Messtablet (EMScan) legen und mit einem Spektrumanalysator die gemessenen Emissionen aufnehmen.

Und die Abhilfe? Innerhalb von Minuten lassen sich die Stellen finden, an denen ein zusätzlicher Kondensator oder ein Ferritkern eine optimale, effektive Unterdrückung der störenden Emission bewirkt. Oder ein erster Emissions-Test mit dem kompletten Objekt, inklusive der mechanischen und elektronischen Komponenten, um mit einer „Schnüffelprobe“ und einem Spektrumanalysator im Labor nach Störemissionen zu suchen.

Okay. Man kommt nicht umhin, diese Neuentwicklung durch ein zertifiziertes Labor überprüfen zu lassen. Wer aber eine solche verkorkste Markteinführung miterlebt hat, stellt sich schon die Frage:Um wie viel mehr hätte man sparen können für eine frühere Markteinführung – an Zeit, Nachentwicklung, Messlaborkosten, an Ingenieursleistung und Nerven? Gegen diese Aufwände sind die Anschaffungskosten eines Spektrumanalysators Peanuts.

Ich wünsche Ihnen nicht die negative Erfahrung, sondern den positiven Ah!-Effekt!

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