Smart-Metering-Blog Extra Was verrät der Public Key?

Fallunterscheidung: Preiswerte Basismodule (EDL21-Zähler) übertragen keine Daten, sind aber durch Kommunikationsmodule erweiterbar

Bild: VDE
13.05.2015

Die EnBW verwendet bereits Geräte mit aufgedrucktem Sicherheitsschlüssel. „Werden die auch ferngesteuert?“, fragte sich und uns ein Leser unseres Smart-Meter-Blogs. Wir haben beim Energieversorger nachgehakt.

Haben Sie die Vorgeschichte zu diesem Blog-Eintrag verpasst? Hier geht's zum erwähnten Beitrag „Blackout-Gefahr in meinem Keller?“!

Bei der Fernübertragung von Zählerdaten wird nach Vorgabe der „Physikalisch Technischen Bundesanstalt“ (PTB) eine Signatur der Zählerdaten gefordert; dafür kommt ein kryptografischer „Public Key“ zum Einsatz. Aus eichtechnischen Gründen wird dieser Sicherheitsschlüssel nicht nur in der Firmware des Zählers hinterlegt, sondern auch im Bereich des Typenschildes aufgedruckt, erläuterte die EnBW auf Anfrage von Energy 2.0 .

Die Netze BW, der Verteilnetzbetreiber der EnBW, setzt dabei je nach Anlagengröße zwei Zählertypen und Techniken ein:

  • Bei größeren Anlagen zur „registrierende Lastgangmessung“ (RLM) den Lastgangzähler SyM² (Synchronous Modular Meter), wobei der Public Key zur Signaturbildung für die Zählerdaten dient und wie eine „Unterschrift“ wirkt.

  • Bei kleineren Anlagen den „EDL21“-Zähler, der selbst keine Zählerdaten überträgt. Er wurde zwischenzeitlich auf Basis des inzwischen novellierten EnWG für eine Zählerfernauslesung über sogenannte MUC (Multi Utility Controller) vorbereitet (auch „EDL40“ genannt); diese Fernauslesetechnik wird jedoch nicht mehr eingesetzt, teilt die EnBW mit. Grund dafür sind die inzwischen höheren Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit.

Höhere BSI-Anforderungen umsetzen

Mittel- und Langfristig wird nach den Vorgaben des „Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik“ (BSI) jedoch der Einsatz eines sogenannten „intelligenten Messsystems“ (iMSys) gefordert. Hierbei funktioniert die Kommunikation über ein „Smart Meter Gateway“ (SMGw). „Die Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz erhöhen sich dabei deutlich“, so die EnBW, die „derzeit mit Hochdruck an der Umsetzung und Einführung des intelligenten Messsystems“ arbeite.

Techniken für die Fernsteuerung

Und wie sieht es also derzeit überhaupt mit der Fernsteuerung aus? Wo sie benötigt wird, also etwa bei Anlagen, die nach EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) über die Ferne gesteuert werden, komme derzeit Im Netzgebiet der Netze BW je nach Anlagengröße die „Funkrundsteuertechnik“ oder „Fernwirktechnik“ zum Einsatz.

Weitere Informationen


Zahlreiche Details nennt der Verband der Elektrotechnik (VDE) zu den Zählern SyM² und EDL21:

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