Organische Photovoltaik PV, die auf Bäumen wächst

Blickfang: Auf der Expo 2015 in Mailand erregen die energieerzeugenden Solarbäume im Deutschen Pavillon Aufsehen.

Bild: Merck
12.05.2015

Energieerzeugende Solarbäume verbinden PV-Technologie und Design

Sie ziehen die Blicke auf der Expo in Mailand auf sich: Die energieerzeugenden Solarbäume im Deutschen Pavillon. Sie integrieren organische Photovoltaiktechnologie (OPV) und bestehen im Gegensatz zu herkömmlichen Solarmodulen aus flexiblen folienintegrierten Modulen.

OPV-Gemeinschaftsprojekt

Die halbtransparenten OPV-Module , die nach den Vorgaben des Design- und Architekturunternehmens Schmidhuber gefertigt wurden, kommen von Belectric OPV aus Nürnberg, die Verbindungstechnik lieferte die Lapp Gruppe. Die sechseckigen OPV-Module für das Blätterdach der Solarbäume gibt es in vier Varianten mit entweder 340 oder 880 mm Durchmesser und unterschiedlichen aktiven Bereichen. Sie fügen sich optisch unauffällig in das aus Folie und Drahtgeflecht bestehende Architekturelement.

Die stromproduzierenden OPV-Module in den Solarbäumen entstehen mit druckfertigen Formulierungen moderner Hochleistungspolymere von Merck, die auch für die blaue Farbe der sechseckigen OPV-Module verantwortlich ist. Sie konvertieren das einfallende Licht in Ladungsträger, die gesammelt werden können, um Elektrizität zu erzeugen.

Die Module sind das Ergebnis der Arbeitsgemeinschaft OPV, einem Partnernetzwerk für die Entwicklung und Installation der OPV im Deutschen Pavillon. Neben den genannten Unternehmen sind außerdem Carl Stahl (Edelstahlseilnetz, Konstruktion u. Installation) und Hager (Energiespeicher- u. Hausanschlusstechnik) beteiligt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert

Neue Anschlusstechnik für OPV

Herkömmliche PV-Anschlussdosen und dicke Kabelanschlüsse wären für dieses Designkonzept vollkommen ungeeignet gewesen. Die OPV-Module samt der innovativen Anschlüsse sind jedoch im wörtlichen Sinne aus einem Guss: Es gibt keine aufgeklebte Anschlussdose wie bei herkömmlichen Photovoltaikmodulen mehr. Stattdessen wird ein sogenannter Access Point direkt auf die flexible OPV-Folie aufgegossen und verschmilzt mit ihr. Kapillareffekte und damit Schäden durch Korrosion werden so vermieden.

Zudem sind die Anschlusskomponenten bei den Belectric-Modulen in den Solarbäumen mit nur knapp 30mm x 20mm deutlich kleiner als bei herkömmlichen Systemen. Auch die Kabel für den Einsatz der Module wurden nach den kundenspezifischen Anforderungen entwickelt und sind nur 2mm breit. Für den Einsatz im Deutschen Pavillon wurden sie in grauer Farbe hergestellt, damit sie sich im gleichfarbigen Drahtgeflecht der Designelemente nahezu unsichtbar integrieren lassen.

Der Einsatz von Organischer Photovoltaik biete für Architekten ganz neue Freiheiten und Gestaltungsspielräume. So lassen sich OPV-Lösungen vollständig in Gebäudehüllen oder Objekte integrieren. Durch ihre Flexibilität in Form, Farbe und Transparenz eröffnet sich eine Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten.

Weitere Informationen zur innovativen Anschlusstechnik für organische Photovoltaik bietet Lapp auf der Intersolar Europe in München vom 10. bis 12. Juni (Halle A2 Stand 458).

Bildergalerie

  • Gemeinschaftsprojekt: Die innovative Anschlusstechnik für die OPV-Module in den Solarbäumen kommt von der Lapp Gruppe, die Module selber stammen von Belectric OPV und entstehen mit druckfertigen Formulierungen moderner Hochleistungspolymere von Merck.

    Gemeinschaftsprojekt: Die innovative Anschlusstechnik für die OPV-Module in den Solarbäumen kommt von der Lapp Gruppe, die Module selber stammen von Belectric OPV und entstehen mit druckfertigen Formulierungen moderner Hochleistungspolymere von Merck.

    Bild: Lapp

  • PV mit Stil: Die flexiblen folienintegrierten OPV-Module fügen sich unauffällig ins architektonische Konzept ein und bieten Architekten ganz neue Freiheiten und Gestaltungsspielräume.

    PV mit Stil: Die flexiblen folienintegrierten OPV-Module fügen sich unauffällig ins architektonische Konzept ein und bieten Architekten ganz neue Freiheiten und Gestaltungsspielräume.

    Bild: Lapp

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