Verkalkuliert? Angebotserstellung muss besser werden

Martin Voigt, Director Presales und Business Development bei Facton

24.08.2015

Maschinen werden produktiver, energieeffizienter und individueller, doch der Prozess der Angebotskalkulation ist zu komplex und zeitaufwändig. Eine Studie zeigt, wo die Probleme herkommen und wie sie behoben werden können.

Hohe Durchlaufzeiten, großer Arbeitsaufwand und verbesserungswürdige Standards machen Angebotskalkulationen in der produzierenden Industrie oft ineffizient. Das geht aus der Marktstudie Herausforderung Angebotskalkulation hervor, die Facton, Anbieter einer Kalkulations-Software, und das Beratungsunternehmen TMG Consultants vorgestellt haben. Demnach erreichen gerade einmal 31 Prozent der befragten Unternehmen reproduzierbare Ergebnisse bei ihren Kalkulationen. 70 Prozent der Befragten bilden eine hohe Komplexität in der Angebotskalkulation ab, beispielsweise aufgrund von kundenindividuellen Produktvarianten oder mehrstufigen Lieferketten; die Angebotsberechnungen sind unter diesen Bedingungen fehleranfällig und oft schwer nachvollziehbar.

Laut der Studie ist auch die Durchlaufzeit ein wichtiger, externer Wettbewerbsfaktor: Bislang brauchen Kalkulatoren der Automotive-Branche durchschnittlich 15,6 Tage, im Maschinen- und Anlagenbau sind es 8,7. Für viele Kunden ist das zu lange. Die Studie belegt aber auch, dass Unternehmen, die ihre Durchlaufzeiten methodisch erfassen, diese im Schnitt um 25 Prozent verkürzen können.

Anhand der Studienergebnisse haben Facton und TMG Handlungsempfehlungen zur Prozessoptimierung formuliert. „Die Basis einer effizienten Angebotskalkulation ist die Standardisierung“, betonte Martin Voigt, Director Presales und Business Development bei Facton. „Alle am Prozess Beteiligten müssen mit der gleichen Methode arbeiten, um gesicherte Ergebnisse zu erhalten.“ Die Studie lege auch offen, dass Kalkulatoren, die mit unterschiedlichen Standards arbeiten, selbst bei relativ einfachen Kalkulationsaufgaben zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Zudem müssen die immer komplexer werdenden Kalkulations-Prozesse möglichst schlank gehalten werden. Klare Zuweisung von Verantwortung und reduzierte Durchlaufzeiten bilden laut der Studie die Grundlage. „Je weniger Bereiche in einen solchen Prozess involviert sind und je mehr die Prozesse standardisiert und IT-gestützt ablaufen, umso geringer sind die vermeidbaren Zeitverzögerungen“, erklärte Martin Voigt.

Zur Unterstützung der Kalkulatoren empfehlen die Urheber der Studie geeignete IT-Lösungen, welche die Methoden und Prozesse richtig abbilden können. Dadurch lassen sich Standards nachhaltig etablieren und nicht wertschöpfende Tätigkeiten minimieren. Freigewordene Ressourcen können zur wertorientierten Steuerung genutzt werden, zum Beispiel für Simulationen mit Hilfe moderner EPC-Tools, die gezielte Chancen- und Risikobetrachtungen erlauben.

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