Absicherung von Kritis-Anlagen Neues Verfahren soll Pumpen vor Quantencomputern schützen

Im Projekt „Sikrin-Kryptov“ sollen Pumpen in kritischen Infrastrukturen gegen Hackerangriffe abgeschirmt werden.

Bild: iStock, elena_larina
18.01.2021

In den Händen von Hackern stellen Quantencomputer eine Bedrohung für aktuelle Security-Maßnahmen dar. Um vor allem kritische Infrastrukturen wie die Energie- oder Wasserversorgung zu schützen, haben drei Partner das Projekt „Sikrin-Kryptov“ gestartet.

Mittlerweile arbeiten fast alle namhaften IT-Firmen an Quantencomputern. So investieren Google, IBM, Microsoft und Intel bereits enorme Beträge in die Entwicklung dieser Rechnertechnologie.

„Erste Quantencomputer existieren bereits, allerdings ist deren Rechenleistung noch sehr eingeschränkt“, weiß Prof. Dr. Norbert Wehn vom Lehrstuhl „Entwurf mikroelektronischer Systeme“ der TU Kaiserslautern. „Es ist jedoch zu erwarten, dass es auf diesem Gebiet in den nächsten Dekaden gewaltige Fortschritte geben wird, ähnlich zu der rasanten Entwicklung in der traditionellen Computertechnologie.“

Das bringt auch Risiken mit sich: Denn Quantencomputer sind in der Lage, einen Großteil der aktuellen Verschlüsselungsverfahren zu knacken, die beim Austausch sicherheitsrelevanter Daten zum Einsatz kommen. „So könnten Bank-Geheimnisse entschlüsselt werden“, nennt Wehn ein Beispiel. Aber auch die Infrastruktur von Geräten, die über das Internet of Things vernetzt sind, stellt ein potenzielles Ziele dar.

Algorithmen aus der Post-Quanten-Kryptographie

Ein Forscherteam der TU Kaiserslautern und der TU München arbeitet deshalb zusammen mit dem Pumpenhersteller KSB an Verfahren, die Pumpen vor Angriffen durch Quantencomputer schützen sollen. Ziel ist es, hydraulische Anlagen im IoT derart abzusichern, dass kritische Infrastrukturen vor zukünftigen Angriffen mit Quantencomputern geschützt ist. Dazu untersuchen die Partner neue Algorithmen aus dem Bereich der Post-Quanten-Kryptographie, die selbst auf Quantencomputern schwer zu brechen sind.

Das Projekt „Sikrin-Kryptov“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 2,2 Millionen Euro gefördert. Koordiniert wird es von KSB. Die hydraulischen Anlagen des Frankenthaler Herstellers finden selbst in vielen kritischen Bereichen Anwendung, darunter Trinkwasserversorgungen, die Förderung von Kühlwasser in Kernkraftwerken oder die Chemie sowie Petrochemie.

Details zum Projekt

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