BASF hat gemeinsam mit dem schwedische Verpackungshersteller BillerudKorsnäs ein neuartiges, heimkompostierbares Papierlaminat für flexible Verpackungen entwickelt. Die nachhaltige Mehrschichtfolie setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
dem Papier ConFlex Silk von BillerudKorsnäs,
einer Siegelschicht aus dem zertifiziert heimkompostierbaren und teilweise biobasierten Polymer Ecovio von BASF
und dem wasserbasierten Klebstoff Epotal Eco 3675 X von BASF, der die Folie mit dem Papier verbindet.
Da alle Bestandteile des Mehrschichtlaminats für den Lebensmittelkontakt zugelassen sind, eignet es sich zur Herstellung von Verpackungen mit individuell angepassten Barriereeigenschaften. Mögliche Produkt sind etwa Kekse, Eiscreme, Müsliriegel und Molkereiartikel, möglich ist aber auch das Einwickeln von Fisch, Fleisch und Käse, die frisch an der Supermarkttheke verkauft werden.
„Unsere gemeinsame Entwicklung zielt auf ein papierbasiertes und kompostierbares Material, um konventionelle Laminate für Lebensmittelverpackungen zu ersetzen“, sagt Markus Saari, Business Development Manager bei BillerudKorsnäs. Dabei soll es die entsprechenden Hygiene- und Barriereanforderungen, nötigen Festigkeiten und viele Designmöglichkeiten liefern, „genau wie bei herkömmlichen Verpackungen, aber mit dem entscheidenden zusätzlichen Vorteil der Heimkompostierbarkeit.“
Die gleichen Leistungsmerkmale wie Standardverpackungen
Alle Komponenten sind gemäß offizieller europäischer Zertifizierungssysteme heimkompostierbar. Laut BASF enthält das Laminat einen hohen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen und erweitert die Verwertungsmöglichkeiten für mehrschichtige flexible Verpackungen, da es biologisch recycelbar ist.
Dabei soll die Lösung die gleichen Leistungsmerkmale aufweise wie mehrschichtige Standardverpackungen: Sie ist durchstoßfest, bietet eine gute Bedruckbarkeit und sehr gute Heißsiegeleigenschaften. Die Folie kann zudem auf Standard-Verpackungsmaschinen verarbeitet werden.
„Wir wollten ein papierbasiertes Laminat mit guten Heißsiegeleigenschaften entwickeln und dabei nur zertifiziert heimkompostierbare Komponenten verwenden“, erkärt Amir Pourirani, Leiter des globalen Marketings der Biopolymere bei BASF. „In der Gesellschaft gibt es einen großen Trend, von Kunststoffen auf Papierverpackungen umzusteigen, der in einigen Ländern auch durch die Gesetzgebung unterstützt wird. Darüber hinaus lassen sich die derzeit verfügbaren flexiblen Mehrschichtfolien nur schwer recyceln, der technische Bedarf besteht aber nach wie vor.“
Herstellung der heimkompostierbaren Verpackung
Das siegelfähige Laminat wird im Nasskaschierverfahren hergestellt. Die Außenschicht besteht aus dem heimkompostierbaren Kraftpapier ConFlex Silk, das nach OK Compost Home vom TÜV Österreich zertifiziert ist. Das Papier weist bei einem Gewicht von 60 g/m2 eine gute Bedruckbarkeit und Festigkeit auf. Es basiert auf einer Mischung aus 100 Prozent Primärfasern.
Die innere Siegelschicht besteht aus einer Blasfolie eines speziellen Ecovio-Typs von BASF. Sie trägt ebenfalls das OK-Compost-Home-Zertifikat.
Die Folie ist für Mono- und Co-Extrusion geeignet und leicht zu versiegeln. Die Siegelschicht wird mit dem wasserbasierten Dispersionsklebstoff Epotal Eco 3675X auf die Papierschicht aufgebracht. Der Klebstoff ist von DIN Certco als heimkompostierbar laut DIN EN 13432 zertifiziert (auf Basis des Tests NF T 51-800) und lässt sich wie andere Klebstoffe auf gängigen Kaschieranlagen verarbeiten. Laut BASF bietet er hervorragende Klebeeigenschaften in Kombination mit verschiedenen bioabbaubaren Substraten.
„Mit BillerudKorsnäs haben wir den idealen Partner gefunden, um eine heimkompostierbare Lösung auf Papierbasis mit mehr Verwertungsmöglichkeiten für Verpackungen zu entwickeln und gleichzeitig die technischen Leistungsmerkmale konventioneller Laminate beizubehalten“, fasst Pourirani zusammen. Gemäß den Zielen der Europäischen Strategie für Kunststoffe in einer Kreislaufwirtschaft sollen bis 2030 alle Kunststoffverpackungen recycelbar oder wiederverwendbar sein.
_02.jpg "Was Betreiber von ihren Verpackungsmaschinen erwarten")
