Thermoplastisches Polyurethan Neue Kunststoff-Kombination macht Schläuche temperaturresistenter

Der Kunststoff Elastollan 1598 A 10 FC eignet sich vor allem für industrielle Pneumatikschläuche – aber nicht nur.

Bild: BASF
07.10.2020

Ein neu entwickelter Kunststoff vereint die hohe Hydrolyse- und Mikrobenbeständigkeit etherbasierter thermoplastischer Polyurethane mit den sehr guten mechanischen Eigenschaften von Ester-TPU. Das erschließt neue Möglichkeiten für die Industrie, insbesondere bei Pneumatikschläuchen.

Mit Elastollan 1598 A 10 FC hat BASF das erste etherbasierte thermoplastische Polyurethan mit den mechanischen Eigenschaften von Ester-TPU vorgestellt. Ab dem 13. Oktober 2020 wird der Chemiekonzern die Neuentwicklung auf seinem virtuellen Fakuma-Stand vorstellen.

Bei dem Stoff handelt es sich um ein aromatisches thermoplastisches Polyether-Polyurethan, das gezielt für Pneumatikschlauch-Anwendungen entwickelt wurde. Es verfügt über eine Food-Contact-Zulassung und soll sich neben Schlauch- auch für diverse andere Industrieeinsätze verwenden lassen.

„Mit Elastollan 1598 A 10 FC können unsere Kunden die Vorteile aus zwei TPU-Welten in einem Produkt nutzen“, sagt Mark Ottens, Segment Manager Extrusion TPU bei BASF. „Durch das bessere Berstdruckverhalten in Bezug auf die Temperatur kann mit dem Polyurethan eine höhere Einsatztemperatur von Pneumatikschläuchen im Vergleich zu herkömmlichen Ether-TPUs erzielt werden.“

Anwendungsmöglichkeiten bei höheren Temperaturen

Die wesentlichen Vorteile von Elastollan 1598 A 10 FC liegen in ebendieser höheren Einsatztemperatur. Die gesteigerte Performance zeigt sich hier durch ein signifikant reduziertes Kriechverhalten, einen erhöhten Berstdruck und das Berstverhalten an sich. Konkret bedeutet das für Kunden eine höhere Produktlebensdauer sowie eine Ausweitung des Anwendungsgebiets, beispielsweise durch eine höhere Anforderungsklasse.

Das Elastollan bringt laut BASF außerdem ein sehr gutes Kristallisationsverhalten und dadurch eine gute Formstabilität mit sich. Hieraus soll sich ein weiterer Vorteil ergeben: die sehr gute Verarbeitbarkeit in der Extrusion. „Kunden profitieren durch eine effiziente Verarbeitung, zum Beispiel durch schnellere Liniengeschwindigkeit oder weniger Ausschuss beim Anfahren“, führt Ottens aus.

Nicht nur für Schläuche nützlich

Abgesehen von Pneumatikschläuchen lässt sich der neue Kunststoff für weitere industrielle Bereiche einsetzen. Das reduzierte Kriechverhalten in Kombination mit einem guten Verschleißverhalten eignet sich etwa ideal für Förderbänder und Riemen. Hier führt eine geringere Kriechneigung zu weniger Schlupf und dadurch zu einer längeren Einsatzzeit des Förderbands. Elastollan 1598 A 10 FC ist zudem in allen Farben nach UL94 HB brandklassifiziert.

„Mit unserer Neuentwicklung beweisen wir, dass wir bereits mit kleinen Verbesserungen unserer bestehenden Produkte effektiv ganz neue Anwendungsfelder und Mehrwerte für unsere Kunden erschließen können“, sagt Marc Wilken, Key Account Manager Sales DACH bei BASF. „Wir prüfen in der Entwicklung gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern weitere Anwendungsfelder, bei denen die speziellen Ether-Ester-Eigenschaften von Elastollan 1598 A 10 FC einen Mehrwert bieten.“

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  • BASF plant bereits, die Anwendungsmöglichkeiten des neuen thermoplastischen Polyurethans zu erweitern.

    BASF plant bereits, die Anwendungsmöglichkeiten des neuen thermoplastischen Polyurethans zu erweitern.

    Bild: BASF

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