Industrieller Tintenstrahldrucker Mit fliegenden Tintentropfen kennzeichnen

23.03.2018

Ein neuer Tintenstrahldrucker für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie soll auch bei hohen Geschwindigkeiten qualitativ hochwertige Aufdrucke etwa auf Flaschen ermöglichen.

Eine Mineralwasserflasche fährt beim Abfüller auf einem 36 km/h schnellen Förderband. Wenige Millisekunden später erscheint wie von Geisterhand das Mindesthaltbarkeitsdatum am Flaschenhals. Möglich macht das der industrielle Tintenstrahldrucker Jet3up von Leibinger, der bis zu 2.000 Produkte in der Minute mit fliegenden Tintentropfen bedruckt.

Informationen wie Mindesthaltbarkeitsdatum, Chargennummer und Datamatrixcodes sind fester Bestandteil von Produkten. Man findet die Kleinschriften und Grafiken auf Wasserflaschen, Milchtüten und Getränkedosen, auf Leiterplatten für Computer und auf Sichtverpackungen von Medikamenten. Rufen Hersteller Chargen zurück, müssen diese Informationen für die Verbraucher gut lesbar sein – verschmierte Schriften kann sich kein Hersteller erlauben. Die Herausforderung: Die Qualität des Aufdrucks auch bei hohen Anlagengeschwindigkeiten garantieren.

Der Tintenstrahldrucker hält mit Bandgeschwindigkeiten von 600 Metern pro Minute Schritt. Trotz dieser hohen Bandgeschwindigkeiten ist laut Unternehmen ein gutes Schriftbild garantiert. Die Tintentropfen fliegen aus dem Druckkopf direkt auf das Produkt und trocknen in weniger als einer Sekunde.

Druckbar sind nicht nur bis zu fünfzeilige Kleinschriften, sondern auch Grafiken, Barcodes und alle gängigen Datamatrix-Codes mit einer Druckhöhe von bis zu 16 mm. Die Bedienung erfolgt über ein 10,4“-Touchscreen, das so intuitiv zu bedienen ist wie ein Smartphone. Bindet der Anwender den Drucker in das Firmennetzwerk ein, kann er das Gerät von jedem Punkt der Erde aus steuern und überwachen ­– mit PC, Smartphone oder Tablet.

Das Prinzip der fliegenden Tintentropfen

Der Jet3up druckt, ohne Produkte berühren zu müssen. Mit einem zylinderförmigen Druckkopf, der neben oder über dem Förderband montiert ist – mit der Hydraulik im Druckergehäuse ist er über eine bis zu zehn Meter lange Kopfleitung verbunden. Im Inneren des Druckkopfs arbeitet das Herzstück der sogenannten Continuous-Inkjekt (CIJ) Technik. 120.000 elektrisch aufgeladene Tintentropfen schießen pro Sekunde durch eine Düse in Richtung eines Auffangrohrs.

Beim Drucken kommen zwei Ablenkelektroden ins Spiel. Sie verändern die Flugbahn einzelner Tropfen, sodass sie als Bildpunkt auf der Produktoberfläche landen. Die restlichen Tropfen fliegen in ein Fängerrohr und zirkulieren im System.

160 Millionen Zeichen mit einem Liter Tinte drucken

Das berührungslose Drucken führt stets zu guten Ergebnissen – bei konvexen und konkaven, rauen und glatten, flachen und reliefförmigen Produktoberflächen gleichermaßen. Schmieren ist ausgeschlossen, da die Tinte auf Glas, Kunststoff, Metall, Stahl und Holz in weniger als einer Sekunde trocknet. Der Jet3up ist zudem sparsam im Verbrauch. Ein Liter Tinte reicht für den Druck von bis zu 160 Millionen Zeichen.

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