Urbane Luftmobilität in Deutschland Mit dem Helicopter zum nächsten Bäcker fliegen?

Die Air Mobility Initiative (AMI) wird mit 86 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert. Die ersten Testflüge werden in der Region um Ingolstadt durchgeführt.

Bild: Productions Autrement Dit and Airbus Helicopters Video: Airbus Helicopters

06.05.2022

Wie sieht die urbane Mobilität der Zukunft aus? E-Auto oder Wasserstoffauto? Warum nicht einfach fliegen? Airbus und Partner möchten die urbane Luftmobilität in naher Zukunft umsetzen.

Um zur Entwicklung einer fortschrittlichen Luftmobilität beizutragen, haben sich führende Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie Kommunen unter der Leitung von Airbus zur Air Mobility Initiative (AMI) zusammengeschlossen.

Zu den Mitgliedern der Air Mobility Initiative gehören Airbus, die Stadt Ingolstadt, die Deutsche Bahn, die Deutsche Flugsicherung, Diehl Aerospace, Droniq, der Flughafen München, das Rote Kreuz und die Telekom.

Urbane Luftmobilität zwischen Städten

Die vom Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland geförderte Initiative wird eine Reihe von Forschungsprojekten ins Leben rufen, die darauf abzielen, die urbane Luftmobilität in und zwischen Städten zu verwirklichen.

Die gemeinsamen Projekte konzentrieren sich auf drei Hauptbereiche: elektrisch vertikal startende und landende Flugzeuge (eVTOL), unbemannte Verkehrsmanagementdienste (UTM) sowie die Integration von Flughafen und Stadt einschließlich der Vertiports.

„In vielen Teilen der Welt werden eVTOLs in naher Zukunft einen völlig neuen Mobilitätsdienst anbieten“, sagte Markus May, Head of Operations für urbane Luftmobilität bei Airbus.

„Airbus und die AMI-Partner sind sich bewusst, dass die Einführung eines solchen Systems die Zusammenarbeit vieler Akteure mit unterschiedlichen Kompetenzen erfordert. Unser Ziel ist es, ein Verkehrsangebot zu schaffen, das der Gesellschaft zugute kommt, und genau das bauen wir hier in Bayern auf.“

Die ersten Schritte und Demonstrationsprojekt

In einem ersten Schritt werden sich die AMI-Partner mit den technologischen, infrastrukturellen, rechtlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für die künftige Umsetzung eines modernen Luftverkehrs befassen. Anschließend sollen die gewonnenen Erkenntnisse in einem Demonstrationsprojekt unter realen Bedingungen mit eVTOLs umgesetzt werden. Airbus leitet das Projekt gemeinsam mit Diehl Aerospace, der Universität Stuttgart und anderen Partnern.

Die UTM-Aktivitäten befassen sich mit dem sicheren und effizienten Flug von Fahrzeugen auf ihren Routen in und außerhalb von Städten. Dieser Bereich wird gemeinsam mit Droniq, Airbus, f.u.n.k.e. Avionics, SkyFive, BrigkAir, DFS, Telekom, den Universitäten München und Hamburg und weiteren Partnern vorangetrieben.

Im Rahmen der Vertiport-Aktivitäten wird AMI an Start- und Landeplätzen für die Flugzeuge sowie an deren Integration in Flughäfen und Städten arbeiten. Verantwortlich für dieses Thema sind der Flughafen München, die Deutsche Bahn, das Bauhaus Luftfahrt, der Airport Nürnberg sowie die Universitäten Ingolstadt und München.

Start und Förderung

Die Arbeiten an den einzelnen AMI-Projekten haben im Januar 2022 begonnen. Die Testflüge des Demonstrationsprojekts werden in der Region um Ingolstadt durchgeführt. Die Initiative wird mit insgesamt 17 Millionen Euro vom Freistaat Bayern und 24 Millionen Euro vom Bund gefördert. Zusammen mit den Eigenmitteln der Industrie ergibt dies eine Gesamtaktivität von 86 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren.

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