Düngemittel für die Welt Mit Ammoniak gegen den Hunger

publish-industry Verlag GmbH

Bild: Kay Herschelmann
07.02.2018

Druck wie in der Tiefsee. Temperaturen, bei denen Diamanten schmelzen. Bei dem Ammoniak-und Harnstoffproduzenten SKW Piesteritz in der Lutherstadt Wittenberg werden Kräfte gebändigt, wie sie in der Natur nur an wenigen Orten zu finden sind – zum Wohle der Weltbevölkerung.

Hinter 25 Zentimeter dicken Wänden aus Spezialstahl wird in diesem Hauptreaktor der SKW Piesteritz Ammoniak synthetisiert – bei einem Druck von etwa 240 bar. Der dafür notwendige Wasserstoff wird in einem Primärreformer bei 850 °C aus Erdgas gewonnen. 80 Prozent des weltweit hergestellten Ammoniaks wird für die Produktion von Düngemitteln verwendet. Deshalb ist das vor gut 100 Jahren entwickelte Haber-Bosch-Verfahren zur Ammoniaksynthese wichtigste Grundlage für die Ernährung der Weltbevölkerung. Ammoniak ist aber auch ein wichtiger Grundrohstoff zur Herstellung von Industriechemikalien und Medikamenten wie Salben oder Atemtests auf Bakterien.

SKW Piesteritz ist der größte Ammoniak- und Harnstoffhersteller in Deutschland und produziert an einem Standort, an dem seit über 100 Jahren Forschung und Innovation vorangetrieben werden, um Luftstickstoff für den Menschen nutzbar zu machen. Jedes Jahr investiert das Unternehmen mehrere Millionen Euro in seine Anlagen. Seit 2005 hat der tschechische Mutterkonzern Agrofert eine Milliarde Euro für Neubauten und Reparaturen ausgegeben. Erst 2017 wurde eine der beiden Ammoniakanlagen in einem umfassenden Revamp modernisiert. Die sowieso schon mit umweltfreundlichem Erdgas betriebene Anlage ist nun ökonomisch wie ökologisch noch effektiver.

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