Verfahrenstechnik Milchpulver ohne Überkorn

Bild: Russell Finex
11.03.2014

26.000 Tonnen – so viel Milchpulver wird in einem Nestlé-Werk in Chile pro Jahr gesiebt. Damit das möglich ist, wurden sechs neue Siebe installiert. Diese haben feine Maschenweiten, aber beeinträchtigen nicht die Durchsatzraten.

Milchprodukte werden immer stärker nachgefragt. Deshalb hat Nestlé ein neues Werk in Osorno in Südchile gebaut, das eines der technologisch fortschrittlichsten Milchwerke darstellt. Es produziert eine Reihe von Milchprodukten mit zugefügten Nährstoffen, die nicht nur für den heimischen Markt, sondern auch für ausländische Märkte wie die Vereinigten Staaten, Mittelamerika, den Nahen Osten und Asien bestimmt sind. Nestlé, das gemäß den Richtlinien GMP und HACCP produziert, hat für sein Werk ausschließlich nach Anlagen in Spitzenqualität gesucht. Russell Finex, ein langjähriger Lieferant von Nestlé wurde auch für die Siebprozesse im neuen Werk zum Lieferanten der Wahl. Dabei war nicht nur die Herstellungsqualität der Siebanlagen ausschlaggebend, sondern auch die begleitende Dokumentation und die zur Verfügung gestellten Zertifizierungen.

Üblicherweise wurden Rotationssiebmaschinen für das Sieben von Pulvern verwendet. Allerdings bereitet das mehrere Probleme. Da der Rotor das Pulver durch das Siebgewebe drückt, wird sehr wenig Überkorn eingefangen, was zu Einbußen in der Produktqualität führen kann. Darüber hinaus sind die meisten Rotationssiebmaschinen mit Nylonsieben ausgestattet, die häufig brechen. Deshalb tendiert man nun dazu, runde, schwerkraftbeschickte Vibrationssiebmaschinen zu verwenden. Nach Beratungen mit einem Vertriebsmitarbeiter von Russell Finex wurde entschieden, dass das Russell Compact Sieve die Anforderungen von Nestlé am besten erfüllen würde. Da drei verschiedene Reihen an Milchprodukten weiterverarbeitet werden, die alle unterschiedliche Durchsatzraten erfordern, wurden für jeden Bereich verschieden große Siebe mit Durchmessern von 600, 900 und 1200 mm geliefert.

Veränderungen bei den Indus­triestandards haben dazu geführt, dass Milchpulver feiner gesiebt werden muss. Üblicherweise wurde mit einer Maschenöffnung von 4 mm Maschenweite ge­siebt, mittlerweile sind 2 mm üblich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Vibrationssieben kann das Russell Compact Sieve Milchpulver mit dieser feineren Maschenweite sieben, ohne dabei die Durchsatzraten zu beeinträchtigen und verhindert gleichzeitig, dass das Sieb nicht zu einem Kapazitätsengpass im Produktionsprozess führt. Die neuen Siebe haben es ermöglicht, die angestrebte Durchsatzleistung von 26.000 t pro Jahr zu erreichen.

Das Sieb wird in Edelstahlqualität hergestellt und kann zwischen den Chargen einfach gereinigt werden. Durch sein schlichtes Design zerlegen und reinigen Bediener die Maschine ohne Werkzeuge. Das abgeschlossene Sieben mit vollständigem Produkteinschluss verhindert die Entstehung von Staub und Dämpfen, was Nestlé hilft, die Richtlinie einer staubfreien Arbeitsumgebung einzuhalten. Die Maschinen wurden außerdem mit BFM-Verbindungen ausgestattet, ein hygienisches Verbindungssystem, das zur Reinigung oder zum Austausch einfach zu entfernen ist.

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