RWE-Ökotochter erhält neue Mutter Mega-Deal: Eon übernimmt Innogy

Innogy legte 2016 den viertgrößten Börsengang Deutschlands hin.

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12.03.2018

Eon hat mit RWE eine Einigung zur Übernahme von deren 76,8 Prozent-Beteiligung an Innogy erzielt. Die Unternehmen sehen in diesem Zug einen Tausch von Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen vor.

Innogy legte 2016 den viertgrößten Börsengang Deutschlands hin. Damals flossen rund drei Milliarden Euro an die RWE und zwei Milliarden an Innogy selbst. Der Börsenwert des Unternehmens lag somit bei 20 Milliarden Euro. Jetzt strebt das Mutter-Unternehmen RWE jedoch eine Einigung mit dem Energiekonzern Eon an.

RWE erhält Beteiligung an Eon

Im Tausch gegen die 76,8 Prozent-Beteiligung von RWE an Innogy, bietet Eon dem Unternehmen eine Beteiligung in Höhe von 16,67 Prozent. Mittels einer 20 Prozent-Sachkapitalerhöhung würden die Aktien aus bestehendem, genehmigten Kapital ausgegeben werden. Zudem würde Eon dem Energieversorgungskonzern RWE einen großen Teil des Erneuerbaren-Energie-Geschäfts und der von Eon gehaltenen Mehrheitsbeteiligung, an den von RWE betriebenen Kernkraftwerken Emsland und Gundremmingen, übertragen.

1,5 Millarden von RWE an Eon

Des Weiteren würde RWE das gesamte Erneuerbaren-Energien-Geschäfts von Innogy, das Gasspeichergeschäft sowie den Anteil am österreichischen Energieversorger Kelag erhalten. Die finale Übertragung der Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen erfolgt, vorausgesetzt der Deal klappt, mit ökonomischer Wirkung zum 1. Januar 2018. Die Transaktion sieht zudem eine Barzahlung von RWE an Eon, in Höhe von 1,5 Milliarden Euro, vor.

Eon bietet 40 Euro pro Aktie

Den Aktionären von Innogy wird voraussichtlich von Eon ein freiwilliges Übernahmeangebot in bar unterbreitet. Dieses umfasst in etwa 40 Euro pro Aktie. Dieser Wert setzt sich aus einem Angebotspreis von 36,76 Euro je Aktie, sowie den Zahlungen aus den unterstellten Dividenden der Innogy von insgesamt 3,24 Euro pro Aktie, für die Geschäftsjahre 2017 und 2018, zusammen. RWE beteiligt sich nicht an diesem Angebot.

Übernahme soll schrittweise erfolgen

Nach erfolgreicher Durchführung der Transaktion ist eine volle Integration von Innogy in den Eon-Konzern vorgesehen. Durch die Übernahme würde Eon sich zunehmend auf die Energienetze sowie Kundenlösungen konzentrieren. Hingegen die erneuerbaren Geschäfte von Eon sowie RWE wären dann unter dem Dach von RWE vereint. Die Übernahme ist in mehreren Schritten geplant und steht unter dem Vorbehalt üblicher kartellrechtlicher Freigaben. Bevor der Abschluss erfolgt, müssen jedoch noch die Gremien von Eon und RWE dem zustimmen. Erst dann kann die Unterzeichnung der Vereinbarung erfolgen.

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