LED-Leuchtmittel optimal in Szene setzen „Licht und Technik richtig verbinden“

Gerhard Brüser ist Leitender Entwicklungsingenieur bei Fischer Elektronik und spricht im Interview über die passende Anschlusstechnik für LEDs.

Bild: Fischer Elektronik
02.10.2019

Der Einsatz von LED-Lichttechnik sorgt für eine positive Raumwirkung und setzt Bedien- oder Steuerelemente erst richtig in Szene. Doch jede LED benötigt auch eine geeignete Verbindungstechnik. Was man dabei beachten muss, verrät Gerhard Brüser, Leitender Entwicklungsingenieur bei Fischer Elektronik, im Interview.

Dieses Interview ist Teil der Titelreportage der E&E-Ausgabe 7.2019 . Lesen Sie hier die zugehörige Titelstory.

Herr Brüser, LEDs sind energieeffizient und bieten einen hohen Lichtkomfort. Welche Rolle spielen dabei die LED-Steckverbinder?

Steckverbinder helfen dem Entwickler, lösbare Verbindungen für seine Baugruppe innerhalb und von außen mit Strom zu versorgen, Signale aufzunehmen, intern weiterzuleiten und nach extern zurück zu koppeln. Nicht grundsätzlich anders verhält es sich natürlich auch bei einem Einsatz von Steckverbinder in der LED–Technik. Sobald sich jedoch diese Steckverbinder im Bereich der Lichtabsorption befinden, entstehen beim Einsatz von schwarzen Kunststoffen störende Schattenbilder für den Betrachter des Lichtes. Hier kommt dann weißer oder naturweißer Kunststoff zum Einsatz. Es gibt formungebundene Leisten, bei denen die gewünschte Polzahl aus einer Basisleiste mit deutlich größerer Polzahl getrennt wird. Ebenso gibt es formgebundene Polzahlen, zum Beispiel zwei- und vierpolige Ausführungen. Hierbei sind die Stift- und Buchsenleisten durch die Gehäuseform aufeinander abgestimmt.

Welche Kriterien muss ein idealer LED-Steckverbinder in Bezug auf elektrische und thermische Belastbarkeit erfüllen?

Hier gibt es grundsätzlich keine Unterschiede zu standardisierten Steckverbindern. Die thermischen Anforderungen sind dem vorgesehenen Lötverfahren geschuldet und die elektrische Belastbarkeit den üblichen Kriterien seitens des Kontaktwerkstoffes und des Isolierkörperwerkstoffes.

Doch auch mechanisch muss ein LED-Steckverbinder so einiges aushalten. Können Sie paar Beispiele nennen?

In der praktischen Anwendung unterscheidet sich die Steckhäufigkeit kaum von den Standardsteckverbindern. Wenn mindestens 50 Steckzyklen erreicht werden, ist vielfach schon das Ziel erfüllt. Hierfür ist eine vergoldete Kontaktoberfläche von 0,2 µm Au ausreichend. Für eine gewünschte Steckzyklenzahl unter zehn reichen auch verzinnte Kontakte aus. Sollte eine Schockfestigkeit gefordert werden, sind üblich 50 g ausreichend und 15 g für die Vibrationsfestigkeit. Eine Schlagfestigkeit des Isolierkörpergehäuses spielt in der Regel nur eine untergeordnete Rolle, da diese Beanspruchung für eine solche Baugruppe praktisch nicht gefordert wird.

Sind die Anforderungen an Hochleistungs-LEDs anders? Auf was muss man bei diesen Ausführungen besonders achten?

In der Regel stellt die höhere Abstrahlungswärme bei Hochleistungs-LEDs für die thermische Belastung der Gehäusewerkstoffe kein Problem dar. Durch die Verwendung von hochwertigen technischen Kunststoffen, die für Reflow–Lötverfahren geeignet sind, ist eine ausreichende thermische Sicherheit gegeben. Dagegen sind die notwendigen höheren elektrischen Anforderungen mit einer Belastbarkeit von mindestens 5 A gegenüber sonst üblichen maximal 3 A durch geeignete Kontaktformen und Materialien zu gewährleisten.

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