Bilanz 2015 Licht und Schatten bei Endress+Hauser

Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co.KG

Matthias Altendorf, CEO der Endress+Hauser-Gruppe

Bild: Dominik Pluess
10.05.2016

Endress+Hauser hat für 2015 eine solide Bilanz vorgelegt. Dennoch zeigt sich der Spezialist für Mess- und Automatisierungstechnik nicht zufrieden mit dem Geschäftsverlauf. In lokalen Währungen konnte die Schweizer Firmengruppe den Umsatz kaum steigern; Währungseffekte belasten zudem den Gewinn.

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Der konsolidierte Umsatz der Firmengruppe stieg 2015 um 6,5 Prozent auf über 2,1 Mrd. Euro. Wie Chief Financial Officer Dr. Luc Schultheiss ausführte, war das Wachstum von Wechselkurseffekten getrieben. „In lokalen Währungen haben wir die Verkäufe lediglich um 0,7 Prozent gesteigert.“ In Schweizer Franken, der eigentlichen Berichtswährung der Dachgesellschaft, sank der Umsatz sogar um 6,6 Prozent.

Das langsamere Wirtschaftswachstum in China sowie der Verfall der Rohstoffpreise und insbesondere des Ölpreises belasteten den Geschäftslauf. „Die geringere Nachfrage der chinesischen Wirtschaft nach Rohstoffen und Energie hat sich in vielen Ländern vom Pazifik über Südostasien bis Südamerika negativ ausgewirkt“, erklärte CEO Matthias Altendorf. Politische Krisen und wirtschaftliche Unsicherheit hätten weltweit auf das Investitionsklima gedrückt.

Gewinn rückläufig, Finanzkraft ungebrochen

Gut entwickelt haben sich 2015 dem Firmenchef zufolge konsumnahe und nicht zyklische Branchen wie Lebensmittel, Wasser/Abwasser und Life Sciences. Hohe Zuwächse verzeichnete das Geschäft mit Dienstleistungen und umfassenden Automatisierungslösungen. Auch im Bereich Analyse ist Endress+ Hauser überdurchschnittlich gewachsen. Matthias Altendorf: „Das bestätigt unsere Strategie, die Prozessanalyse zu stärken und die Laboranalyse als Markt zu erschließen.“

Als Folge der überproportional gewachsenen Kosten gab das Betriebsergebnis (EBIT) der Gruppe um 6,3 Prozent auf 251,3 Mio. Euro nach. Trotz etwas niedrigerer Steuerquote ging auch das Ergebnis nach Steuern um 14,1 Prozent auf 164,7 Mio. Euro zurück. Die Umsatzrendite (ROS) gab um 2,7 Punkte auf 10,9 Prozent nach. Unbeeinträchtigt ist die Finanzkraft. Flüssigen Mitteln von 382,7 Mio. Euro stehen Bankdarlehen von 7,8 Mio. Euro gegenüber. Die Eigenkapitalquote stieg um 4,7 Punkte auf 73,0 Prozent.

Hohe Investitionen in Vertrieb und Produktion

166,1 Mio. Euro, 31,5 Prozent mehr als im Vorjahr, hat Endress+Hauser 2015 in neue Gebäude und Anlagen investiert. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belief sich auf 12.952 zum Jahresende. 2015 hat das Unternehmen 517 Stellen geschaffen, davon 353 in Europa. 270 Entwicklungen meldete Endress+Hauser erstmals zum Patent an. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen um 11,1 Prozent auf 159,7 Mio. Euro. Das entspricht 7,5 Prozent des Umsatzes.

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