Nutzung der Gasinfrastruktur Kosteneinsparung für die Energiewende

Speichertechnologien im Vergleich

Bild: Frontier Economics
23.10.2017

Die Studie „Der Wert der Gasinfrastruktur für die Energiewende in Deutschland“ hat ergeben, dass die Nutzung von Gas aus erneuerbaren Energie wie Power-to-Gas einen großen und kostengünstigen Beitrag beim Erreichen der Klimaschutzziele leisten kann.

Die Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur in Deutschland in Kombination mit klimaneutral erzeugtem „grünem“ Gas macht das Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesregierung für 2050 wahrscheinlicher. Und günstiger: Rund 12 Milliarden Euro können um 2050 jährlich eingespart werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Anfang Oktober 2017 veröffentlichte Studie „Der Wert der Gasinfrastruktur für die Energiewende in Deutschland“, die von Wissenschaftlern und Experten mehrerer Consulting-Unternehmen unter Leitung der Wirtschaftsberatungsgesellschaft Frontier Economics erstellt wurde.

„Die Energiewende wird nur dann ein Erfolg, wenn wir hierfür auch die bereits existierende Gasinfrastruktur in Verbindung mit grünem Gas nutzen. Neben Technologieoffenheit ist der Kostenfaktor entscheidend. Die vorgestellte Studie beweist eindrücklich, dass die ambitionierten Klimaschutzziele einer nahezu vollständig dekarbonisierten Volkswirtschaft im Jahr 2050 sich durch diese Kombination erreichen lassen – und zwar deutlich kostengünstiger“, betont Ralph Bahke, Vorsitzender der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber, FNB Gas, in deren Auftrag die Studie erstellt wurde. Grünes Gas ist insbesondere Gas, das in Power-to-Gas-Anlagen durch die Nutzung von Windstrom erzeugt wird. In Kombination mit der Gasinfrastruktur steht zum einen eine effiziente Speichermöglichkeit für klimaneutrale Energie zur Verfügung, zum anderen wird die Energiewende im Wärmesektor vorangebracht. „Mit den Ergebnissen der Studie wollen wir Bundesregierung, Parlament und Ministerien belastbare Ergebnisse für die Gestaltung der zukünftigen Energiepolitik an die Hand geben. Die Studie belegt den Wert der vorhandenen Gasinfrastruktur für die Erreichung des von der Bundesregierung für 2050 festgelegten maximalen CO2-Reduktionszieles von 95 Prozent“, sagt Inga Posch, Geschäftsführerin des FNB Gas.

Eine weitere Auswirkung, wenn auf die bestehenden Gasnetze gesetzt wird ist: Der über den bisher ermittelten Stromnetzausbaubedarf für das Übertragungsnetz bis 2035 hinausgehende sowie der notwendige Ausbaubedarf für das Verteilnetz können reduziert werden. „Das reduziert nicht nur die Kosten der Energiewende, sondern erhöht zugleich die gesellschaftliche Akzeptanz“, sagt Bahke. Die Einbeziehung der Gasnetze in Kombination mit grünem Gas in die Energiewende ist zudem eine konsequente Fortführung der bereits begonnenen intelligenten Sektorkopplung. Die Sektorkopplung bezeichnet die Vernetzung aller Sektoren - Verkehr, Wärme, Strom und Industrie - über die Energieinfrastrukturen.

An der Erstellung der Studie waren Frontier Economics, IAEW, FourManagement und EMCEL beteiligt.

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