Beschaffungsstrategie optimieren Kosten senken: Strom und Gas digital beschaffen

Der finanzielle Erfolg einer produzierten Ware definiert sich unter anderem auch durch die für die Produktion benötigte Energie, egal ob Strom oder Gas.

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25.05.2020

Die marktnahe Beschaffung von Strom und Gas ist eine der Schlüsselgrößen für ein Industrieunternehmen. In Echtzeit am Markt beschaffen zu können, schafft viele Vorteile: günstige Preise nutzen, Produktionsschwankungen und Revisionszeiten berücksichtigen und das Portfolio zielorientiert managen. Risiken durch Preisschwankungen lassen sich gleichzeitig durch ein klar definiertes Risikomanagement reduzieren.

Der finanzielle Erfolg einer produzierten Ware definiert sich unter anderem auch durch die für die Produktion benötigte Energie, egal ob Strom oder Gas. Doch zu welchem Preis kann die Energie je Produkt beschafft werden? Dies ist immer abhängig von der gewählten Beschaffungsstrategie, beziehungsweise den Möglichkeiten, marktnah Strom und Gas beschaffen zu können.

Live am Markt agieren

Eine Vielzahl von Beschaffungsmodellen bieten sich dem Energieeinkäufer hierbei an: von Vollversorgungen über flexible Lieferungen bis hin zu einer strukturierten Beschaffung. Die Möglichkeit, selbst und ad hoc über zu kaufende oder verkaufende Energiemengen zu entscheiden, räumt dem Energieeinkäufer den größten Handlungsspielraum mit all den benötigten Flexibilitäten ein. Allerdings erfordert diese Strategie neben Kenntnissen der aktuellen Marktentwicklungen vor allem eine fundierte Kenntnis über die Preisentwicklungen und die damit verbundenen Chancen und Risiken. Die Chance, günstige Preisniveaus nutzen zu können, und Risiken, beispielsweise durch starke Preisschwankungen, minimieren zu können, ist die Kernherausforderungen eines „Live am Markt“-agierens. Letzteres bietet eine größtmögliche Preistransparenz.

Energiepreise in Echtzeit

Instrumente, um die Chancen in der Energiebeschaffung zu nutzen, sind digitale Handelsbildschirme und Tools zur Echtzeitbepreisung von Strom- und Gaslieferungen. Energiepreise in Echtzeit sparen Risikoaufschläge für längere Bindefristen, senken Prozesskosten durch die standardisierte digitale Beschaffung und vermeiden Fehler. Preisanfragen via Telefon- oder E-Mail beim Energielieferanten entfallen, der Kauf oder Verkauf erfolgt mittels weniger Mausklicks online und verbindlich am Bildschirm: eine zeitliche wie auch ressourcenoptimierte Lösung.

Diese ist jedoch nur dann erfolgversprechend, wenn auch die nachgelagerten Prozesse automatisiert und digital erfolgen. Alle Daten der gekauften Energiemenge müssen typischerweise nachgelagerten Systemen im optimalen Fall vollautomatisiert zur Verfügung gestellt und dort weiterverarbeitet werden können. Neben der Ermittlung der Long-/Shortpositionen in der Energiebeschaffung, der Kalkulation der erzielten Produktmarge, der Kalkulation möglicher Fuel-Switches ist vor allem das Energiedatenmanagement im Rahmen des Portfoliomanagements als Kerngröße der nachgelagerten Prozesse zu nennen.

Beschaffungsstrategie und Risikohandbuch

Doch all das kann nur dann erfolgreich sein, wenn die strategischen und operativen Risiken der gewählten Beschaffungsstrategie hinreichend bekannt sind und gezielt genutzt werden. Hierfür empfiehlt es sich in regelmäßigen Abständen nicht nur die gewählte Beschaffungsstrategie, sondern auch das eigene Risiko- und Beschaffungshandbuch auf Aktualität und Angemessenheit zu prüfen. Passen die definierten Strategie- und Rahmenparameter noch zu den Energiemarktentwicklungen? Kann die Energiebeschaffung auf dieser Basis operativ zielgerichtet und problemlos durchgeführt werden? Ergeben sich neue Risiken aufgrund der Schnelllebigkeit oder unvorhergesehener Marktveränderungen?

An dieser Stelle gilt, dass digital nicht die ultima ratio für alles ist, denn Beschaffungsstrategien und –modelle können zwar digital niedergeschrieben sein und auch operativ umgesetzt werden, doch zuvor bedarf es einer individuellen Ausarbeitung und danach der kontinuierlichen Überprüfung und Anpassung der Strategie an die aktuellen Entwicklungen der Energiemärkte. Entscheidend sind die jeweiligen unternehmerischen Rahmenbedingungen. Und genau da setzen die persönliche Beratung und der eng abgestimmt Dialog an.

Der objektivierte Blick von außen schafft Vorteile

Der Blick von außen in Form von externer Beratung hilft, um weitere Erfahrungswerte aus dem Markt aufzunehmen und den Vorteil einer persönlichen, individuellen und maßgeschneiderten Beratung für sich nutzen zu können. Kunden der Gas Versorgung Süddeutschland schätzen dabei die Kombinationsmöglichkeit von persönlicher Beratung mit den Online-Tools in E-Point, dem digitalen Energiemarktplatz. Schlussendlich kann ein Energieeinkäufer nur dann erfolgreich am Markt und für das Unternehmen agieren, wenn er sich verlässlich auf Rahmenbedingungen berufen kann sowie über aktuelles Know-how des Energiemarkts verfügt.

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