Anlageninstandhaltung aus einer Hand Korrosionsschutz macht den Unterschied

Bild: Rema Tip Top; iStock, Inok
05.07.2017

Im Betrieb ist er fast unsichtbar – doch in Prozessbehältern und Rohrleitungen, in Zentrifugen, Lagertanks und Containern ist der Korrosionsschutz unverzichtbar für das Funktionieren der Anlage. Wer auf den richtigen Partner setzt, erhält umfassende Expertise, die die Standzeit der Anlage entscheidend verlängern kann.

Fast 18.000 verschiedene Stoffe kennt die REACH-Verordnung – bislang. Neben dem bürokratischen Aufwand ist das zunächst einmal ein eindrucksvoller Nachweis der Leistungen der Chemischen Industrie. In der Praxis erfordert die enorme Menge unterschiedlichster Substanzen für Anlagenbetreiber aber vor allem hohe Sachkenntnis und Kompetenz. Denn vom destillierten Wasser bis zur hochkonzentrierten Schwefelsäure hat jedes Medium seine eigenen Anforderungen an die Lagerungs- und Verarbeitungsbedingungen.

Ist der entsprechende Umgang bei stationären Lagertanks und Reaktoren noch relativ überschaubar, wird es schnell unübersichtlich, sobald mobile Tanks im Einsatz sind. Schon eine einzige falsche Befüllung kann schwere Schäden nach sich ziehen. Besonders erschwerend kommt hinzu, dass Korrosion sich oft erst nach einigen Wochen oder gar Monaten zeigt. Dann noch nachzuvollziehen, welches Medium den Schaden verursacht hat, kann je nach Bandbreite des Einsatzes der Suche nach der Nadel im Heuhaufen ähneln.

Vom Flickzeug zum Oberflächenschutz

Besser ist es daher, für den Korrosionsschutz von vornherein auf den passenden Partner zu setzen. Die Nummer Eins im weltweiten Markt für Oberflächenschutz – inklusive Gummierungen, Polymerbeschichtungen und säurebeständigen Auskleidungen – ist ein deutscher Anbieter, der meistens mit einem ganz anderen Produkt in Verbindung gebracht wird: Die Anfänge von Rema Tip Top gründen auf der Produktion von Schläuchen und Reifenflicken – noch heute kennt fast jeder die grüne Flickzeugdose, die in keiner Satteltasche fehlen darf.

Mit dem Markt ist aber nicht nur das Unternehmen gewachsen, sondern auch die Breite der Anwendungen. Längst bietet Rema Tip Top Material und Service nicht mehr nur für den Zweiradbereich an, sondern auch für die Reparatur von PKW- und LKW-Reifen, für meterhohe Minenfahrzeug­reifen, für Förderbänder – und für chemische Anlagen. Durch wachsende Materialkompetenz, konstante Forschung und Entwicklung sowie die Erschließung neuer Märkte ist das Unternehmen inzwischen in der Chemischen Industrie zu einer festen Größe geworden. Stand einst stets der Werkstoff Gummi im Zentrum, werden heute neben Gummierungen auch komplexe Beschichtungen, Ausmauerungen, Säure- und Kunststoffbau angeboten – alles aus einer Hand.

„Wir verstehen uns als Komplettanbieter und setzen Produkte aus eigener Herstellung ein“, betont Dr. Daniel Keßler, Leiter des Geschäftsbereichs Oberflächenschutz bei Rema Tip Top. „Als einer der führenden Hersteller von Produkten auf Kautschuk- und Elastomerbasis können wir so am besten sicherstellen, dass für jeden Einsatz exakt das richtige Material
verwendet wird.“ Das Angebot an hochspezialisierten Beschich­tungen wurde durch die Übernahme von Asplit erweitert, das seit mehreren Jahren zu Rema Tip Top gehört. Seit auch das Unternehmen SKO Säureschutz und Kunststoffbau Teil der Gruppe ist, ist das Angebot mit Säureschutz und Ausmauerungen komplett.

Für schweren Korrosionsschutz und Kunststoffbau ist SKO seit 1964 weltweit bekannt. „Da wir nicht nur komplette
Projekte umsetzen, sondern auch Teilbereiche wie die Konstruktion individueller Bauteile oder Anlagenkomponenten übernehmen, kennen wir die Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit Partnern ebenso gut wie die Chancen“, sagt SKO-Geschäftsführer Udo Sänger. „Als Teil des Netzwerks von Rema Tip Top können wir diese Erfahrung noch besser einbringen.“

Auf die strategische Ausrichtung der Zukäufe legt auch
Daniel Keßler großen Wert. Im Mittelpunkt standen stets Unternehmen, die ihrerseits langjährige Expertise vorweisen können: Asplit-Produkte werden bereits seit 1921 hergestellt, zunächst als reine Silikatkitte, dann auch auf Basis von Phenol- , Furan-, Vinylester und Epoxidharz. Hinzu kommen nun Laminatsysteme und Spachtelungen, die als preiswerte Alternative zu schweren Plattenbelägen oder Ausmauerungen angeboten werden. „Blickt man auf die von Rema Tip Top entwickelten Beschichtungssysteme, wie Coroflake, Coropur, Eskanol, Remacoat, Tip Top Lining und Topline, ergänzt das Asplit-Angebot dieses Portfolio einfach ideal“, erklärt Keßler. „Für unsere Kunden ergeben sich so Synergieeffekte, die über die reine Reduzierung von Ansprechpartnern hinaus gehen“, so Keßler weiter.

Vor allem im Großanlagenbau kommt die breite Kompetenz zum Tragen: etwa bei einer Schwefel-, Phosphorsäure- und Erz-Aufbereitungsanlage, die aktuell in der Türkei entsteht (siehe Interview auf S. 16). „Gerade bei besonders umfangreichen Leistungen ist es für den Kunden nicht nur ein praktischer Vorteil, alles über einen Ansprechpartner klären zu können“, sagt Keßler. Auch die umfassende Erfahrung über alle verwendeten Materialien hinweg sei hilfreich, um als Dienstleister und Zulieferer immer die gesamte Anlage im Blick zu behalten. „Hinzu kommt: Wir machen weiter, wo andere passen müssen“, so Keßler. So können zum Beispiel nicht alle Anbieter auch vor Ort vulkanisieren, was je nach Anwendung aber zwingend notwendig sein kann. Rema Tip Top bietet mit seiner großen Servicemannschaft dagegen auch in entlegenden Standorten maßgeschneiderten Service an.

Für jedes Werk der richtige Werkstoff

Um alle Einsatzbereiche abzudecken, ist auch das Angebot der Produkte vielfältig. Beschichtungen sind in Spritz-, Spachtel- und Laminatausführung verfügbar. Jede einzelne Beschichtung wird zudem unter Verwendung verschiedenster Füllstoffe hergestellt und verarbeitet. Entscheidend für die Wahl des richtigen Werkstoffs müssen nicht immer nur die anlagenspezifischen Ansprüche sein. Auch der Untergrund und selbst der Ausführungsort können den Unterschied machen.

„Ein und dieselbe chemische Anlage kann völlig unterschiedliche Anforderungen an den Korrosionsschutz ergeben, wenn sie nicht in Nordamerika, sondern in Südostasien steht“, erklärt Daniel Keßler. „In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Die Verfügbarkeit des notwendigen Know-hows kann viele Millionen Euro ausmachen – beim Bau ebenso wie im laufenden Betrieb.“

Weitere Informationen

Im Interview erläutern Dr. Daniel Keßler und Udo Sänger, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft SKO Säureschutz und Kunststoffbau, wie es gelingt, Kunden ganzheitlich zu betreuen.

Bildergalerie

  • Korrosionsschutz kann je nach Anwendung durch Beschichtung, ...

    Korrosionsschutz kann je nach Anwendung durch Beschichtung, ...

    Bild: Rema Tip Top

  • ... Gummierung ...

    ... Gummierung ...

    Bild: Rema Tip Top

  • ... oder Ausmauerung erreicht werden. Für jede Ausführung ist ein hohes Maß an Fachwissen nötig.

    ... oder Ausmauerung erreicht werden. Für jede Ausführung ist ein hohes Maß an Fachwissen nötig.

    Bild: Rema Tip Top

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