Wachsende Nachfrage bedienen Joint Venture zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien

Die BMZ-Konzernzentrale in Karlstein am Main, wo derzeit eine dritte Produktionshalle sowie das Logistikcenter entstehen (erstes und zweites Gebäude von rechts). In „Unit 3“ werden künftig die Batteriesysteme für das Joint Venture produziert.

Bild: BMZ
15.07.2019

BMZ und Kion gründen unter dem Namen Kion Battery Systems ein Joint Venture zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien für Flurförderzeuge. Ziel ist es, die stark wachsende Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batteriesystemen im Bereich Intralogistik zu bedienen.

Die Produktionsanlage wird von BMZ in Karlstein am Main, dem Hauptsitz der BMZ-Unternehmensgruppe, errichtet. Bis 2023 sollen im Joint Venture rund 80 Mitarbeiter vor allem in Forschung, Entwicklung und Produktion beschäftigt werden. BMZ und Kion werden einen Anteil von je 50 Prozent an der Kooperation halten.

Erste Produkte in Planung

Sowohl BMZ als auch Kion verfügen über Know-how im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie. In einem ersten Schritt sollen 48- und 80-V-Batterien für Gegengewichtsstapler hergestellt werden. Später soll die Produktion auch auf 24-V-Batterien für kleinere Lagertechnikgeräte ausgeweitet werden. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden.

Mit dem Gemeinschaftsunternehmen gehen die Unternehmen eine für sie wichtige strategische Partnerschaft ein. „Diese Allianz stärkt unsere Position im Bereich der Lithium-Ionen-Batterien deutlich und verschafft der Kion Group – und damit allen Marken im Konzern weltweit – eine noch stärkere Wettbewerbsposition“, sagt Gordon Riske, Vorstandsvorsitzender von Kion. „In Zusammenarbeit mit der BMZ können wir den stetig steigenden Bedarf an modernen Lithium-Ionen-Batteriezellen bedienen und unseren Kunden hohe Lieferzuverlässigkeit bieten.“

Testlaboratorien sorgen für Zuverlässigkeit

Der Gründer und Geschäftsführer von BMZ, Sven Bauer, sieht ebenfalls großes Potenzial in dem gemeinsamen Schritt: „Kion ist schon seit langer Zeit ein sehr geschätzter Partner und Kunde. (...) Die Technologie und die 25-jährige Erfahrung der BMZ-Gruppe bieten dem Joint Venture eine geeignete Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft, von der beide Unternehmen nachhaltig profitieren.“

Das Joint Venture, sagt Bauer, profitiere vor allem von dem direkten Zugriff auf eigene Testlaboratorien und Development-Teams sowie von strategischen und kostenoptimierten Entwicklungen.

Gemeinsame Geschäftsführung

Die Geschäftsführung des neuen Unternehmens übernehmen BMZ und Kion gemeinschaftlich. BMZ beruft Christian Hasenstab, Kion Carsten Harnisch zum Geschäftsführer von Kion Battery Systems.

Auch den vierköpfigen Gesellschafterausschuss stellen beide Unternehmen paritätisch. Das Joint Venture wird bei Kion voll konsolidiert.

Strategischer Fokus auf Energie

Im Rahmen ihrer Strategie 2027 richtet Kion auch ein besonderes Augenmerk auf Energie und Energieeffizienz, die die Intralogistik und den Materialfluss entscheidend beeinflussen werden. Die Antriebstechnik von morgen steht im Fokus der weltweiten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Konzerns.

So hat Kion in den vergangenen zehn Jahren mehr als eine Million Elektrofahrzeuge verkauft. Allein im vergangenen Jahr waren über 80 Prozent des Absatzes elektrische Fahrzeuge – Tendenz steigend.

Vorteile der Lithium-Ionen-Technologie

Die Lithium-Ionen-Batterie verfügt bei der Elektromobilität über einen ganz besonderen Vorteil. Im Gegensatz zur klassischen Bleisäurebatterie muss sie etwa aufgrund der kurzen Ladezeiten und Zwischenlademöglichkeiten nicht gewechselt werden.

Zudem hat die Entwicklung der Lithium-Ionen-Batterie in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Sie ist insbesondere im intensiven Schichtbetrieb eine interessante wirtschaftliche Alternative in allen Einsatzbereichen von Staplern oder anderen schweren Geräten zum Transport von großen Lasten.

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