Automatisierte Prüf- und Montageprozesse Intelligente Qualitätssicherung für Roboteranwendungen

Im Rahmen des Projekts entwickeln ForscherInnen einen Ansatz zur intelligenten Qualitätssicherung mit kollaborierenden Robotern.

01.07.2020

Ein durch die Kopplung von Prüf- und Montageprozessen automatisierter Qualitätsregelkreis wird aktuell in einem Forschungskreis entwickelt. Er soll zur Entlastung der Mitarbeiter bei Routineaufgaben und zu einer Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit führen.

Die Fertigung hochintegrierter mechatronischer Baugruppen ist für die Automobilzuliefererindustrie von großer Bedeutung. Nicht zuletzt durch die zunehmende fahrzeuginterne Vernetzung steigt die Komplexität der Baugruppen. Neben hohen Anforderungen an den Montageprozess besteht auch ein erhöhter Prüf- und Dokumentationsbedarf. Um allen Qualitätsansprüchen zu genügen, wird aktuell zumeist auf teure manuelle Montage und Überprüfung zurückgegriffen.

Manuelle Qualitätssicherungsschritte reduzieren

Im Rahmen des Projekts »Gekoppelte automatisierte Prüf- und Montageprozesse unter Einbindung kollaborierender Robotik« (RoMonA) entwickeln Forscherinnen und Forscher einen Ansatz zur intelligenten Qualitätssicherung mit kollaborierenden Robotern. »Wir wollen eine Methode erarbeiten, mit der Fehlertrends, die wir bei der Qualitätsprüfung erkennen, zu einer automatischen Programmmodifikation der Montageroboter führen«, sagt Gerhard Schreck, Abteilungsleiter Prozessautomatisierung und Robotik beim Fraunhofer IPK.

Experten von Hiersemann Prozessautomation prüfen, wie eine intelligente Aufgabenverteilung zwischen Mensch und Roboter auf Basis von Prüf- und Prozessdaten gesteuert werden kann. »Wir versprechen uns von dem Projekt, dass der Aufwand für nachträgliche, manuelle Qualitätssicherungsschritte um bis zu 20 Prozent reduziert und der Ausschuss um bis zu 10 Prozent verringert werden kann«, so Holger Klempnow, Geschäftsführer bei Klero Roboterautomation, einem weiteren Projektpartner.

Bis Herbst 2021 werden zwei Demonstratoren bei den beteiligten Systemintegratoren und Anlagenlieferanten implementiert sein, um die theoretischen Ergebnisse zu validieren. Begleitet wird das Projekt von Mercedes-Benz, welche in der Rolle als assoziierter Anwendungspartner am Standort Berlin einen ersten Anwendungsfall für die Projektergebnisse zur Verfügung stellen wird.

Die entwickelten Lösungsbausteine sollen dort zur Entlastung der Mitarbeiter bei Routineaufgaben und zu einer deutlichen Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit führen.

Details zur Förderung

Das Projekt RoMonA wird mit Mitteln des BMBF unter dem Förderkennzeichen 02P19K052 gefördert. Die Fördermaßnahme »KMU-innovativ: Produktionsforschung« richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen mit dem Ziel, deren Innovationspotenzial zu stärken sowie die Forschungsförderung für KMU im Rahmen des Programms »Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen« attraktiver zu gestalten.

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