1 Bewertungen

Managementlösung Mit System gegen teure Informationssilos

Leicht zugängliche Informationen statt Informationssilos braucht es für ein effizientes Management.

Bild: iStock AykKokcu
07.03.2017

Fehler bei der Produktentwicklung kommen Unternehmen teuer zu stehen. Daher gilt es von Anfang an, Daten von Anforderungen bis hin zur Produktfreigabe allen Beteiligten zur Verfügung zu stellen. Mit einem Anforderungsmanagement über eine Plattform ist genau das möglich.

Die Entwicklung neuer Produkte kostet. Wie viel, das hängt davon ab, wie gut oder schlecht in der Frühphase der Produktentwicklung die Anforderungen von Auftraggebern und Auftragnehmern kommuniziert oder gemeinsam definiert werden. Denn Fehler, die in dieser Phase gemacht werden, kommen Unternehmen besonders teuer. Je später diese erkannt werden, desto teurer wird die Korrektur.

Im Durchschnitt entfallen auf Nacharbeiten bis zu 50 Prozent der gesamten Produktentwicklungskosten. Mehr als zwei Drittel gehen dabei auf Anforderungsfehler zurück. Das zeigt, wie groß das Einsparpotenzial eines effizienten Anforderungsmanagements ist. In einem typischen Produktentwicklungszyklus machen Erhebung, Erstellung, Analyse und Verwaltung der Anforderungen zehn Prozent der Ressourcen eines Projektes aus. Je mehr Zeit jedoch auf die Anforderungen verwendet werden, desto erfolgreicher sind erfahrungsgemäß die Projekte. Dies haben Hofmann und Lehner im Jahr 2001 mit ihrer Untersuchung Requirements Engineering as a Success Factor in Software Projects bestätigt. Demnach werden bei erfolgreichen Projekten rund 28 Prozent der Ressourcen allein darauf verwendet, Anforderungen zu erstellen und zu verwalten. Die Untersuchung zeigte auch, dass ein frühzeitiges Anforderungsmanagement die Markteinführungszeit verkürzt und Kosten senkt.

Anforderungen managen

Nach wie vor gehen die meisten Managementlösungen kaum über ein erstes Erfassen und der Analyse von Anforderungen hinaus. Viele Unternehmen nutzen Groupware-Anwendungen sowie manuelle Prozesse zum Verwalten von Produktanforderungen. Das Problem dabei: Manuelle Prozesse sind langsam und fehleranfällig. Außerdem erzeugen Groupware-Anwendungen Informationssilos. Das heißt, die vorhandenen Informationen sind nicht direkt in die nachgeordneten Prozesse integriert. Die Projektteams müssen nach den notwendigen Informationen suchen. Wird dann noch mit veralteten Anforderungen gearbeitet, werden Fehler generiert, deren Behebung am Ende viel Geld kosten kann. Ein Anforderungsmanagement als Teil einer Plattform-Lösung im Rahmen einer PLM-Strategie verbessert dagegen die Entscheidungsfindung. Denn darüber werden Geschäftsfunktionen und Schlüsselbereiche der Produktentwicklung miteinander verknüpft. Der Nutzer kann so besser und umfassender die Folgen seiner Handlungen abschätzen. Zudem erleichtert das die globale Zusammenarbeit. Denn die Plattform ermöglicht den Anwendern, Daten über Anforderungen, Konstruktion und Produktfreigabe disziplin- und standortübergreifend zu nutzen. Das schließt Informationslücken und fördert Innovationen. Zudem wird die Nachverfolgbarkeit effektiver, da auf die Produktlinienplanung, den Systementwurf mit Merkmalen und Optionen, Produktdefinitionen wie technische Stückliste und Use-Case-Testing, das heißt Prototyping und Test, direkt zugegriffen werden kann. Ein solches automatisiertes Regelwerk unterstützt die Validierung auf jeder Entwicklungsstufe – vom System-Engineering bis hin zum Prototypen.

Prozessintegration fördert Austausch

Werden Anforderungen in nachgelagerte Prozesse integriert, entstehen keine Informationssilos, die den Austausch von Ideen und Daten im gesamten Produktentwicklungszyklus erschweren. Eine derartig vernetzte Umgebung, die Menschen, Prozesse, Daten und Systeme zusammenführt, ermöglicht einen gemeinsamen Blick auf Kundenanforderungen. Dabei ist es egal, ob es darum geht, vorhandene Produkte weiterzuentwickeln oder Neuprodukte zu schaffen.

Wie erfolgreich Unternehmen sind, die ihre Anforderungsmanagementprozesse auf einer Plattform einrichten, zeigt eine Fallstudie bei einem Erstausrüster für Autoelektronik. Dassault Systèmes untersuchte gemeinsam mit diesem Unternehmen, wie sie den Produktentwicklungslebenszyklus verbessern könnten. Die Ergebnisse der Untersuchung waren eindeutig. Konkret halbierte sich die Zeit, die in der Vergangenheit aufgewandt wurde, um Daten neu zu erfassen. Auch die Eingabe von Suchdaten verkürzte sich. Insgesamt ergab sich eine mittlere Zeitersparnis von etwa 45 Prozent. Zudem konnten Mängel in der Qualität mit 20 Prozent weniger Kosten behoben werden.

Kundenbedarf integrieren

Mit der 3D-Experience-Plattform-Anwendung Enovia Requirements Manager stellt Dassault Systèmes integrierte Funktionen zur Verfügung, mit denen Unternehmen ihre Produktanforderungen systematisch über ihren gesamten Produktentwicklungslebenszyklus erfassen, definieren, bearbeiten, verwalten, nachverfolgen und nutzen können. So fließen beispielsweise Anforderungen der Kunden unmittelbar in die Systemkonstruktion, in die Produktkonstruktion und in die Produktionszyklen ein. Zudem werden die Anforderungen direkt mit den Arbeitsaufgaben verknüpft. So lassen sich aus der Konstruktion heraus Stücklisten erstellen. Anwender können Anforderungen von einer übergeordneten Ebene bis auf die Detailebene verfolgen und Produkt- und Systemkomponenten partitionieren und zuweisen. Sie haben ein Mittel zur Hand, um Konstruktionsentscheidungen im gesamten Produktlebenszyklus durchzusetzen und die ursprünglichen Konstruktionsabsichten nachzuverfolgen. Die Plattform stellt sicher, dass Kunden und Wünsche das gesamte System-Design, die Produktentwicklung und die Fertigungszyklen prägen.

Bildergalerie

  • Ohne frühzeitiges Anforderungsmanagement schießen Kosten zur Korrektur nach oben.

    Ohne frühzeitiges Anforderungsmanagement schießen Kosten zur Korrektur nach oben.

    Bild: Dessault Systèmes

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel