Managed und Unmanaged Switches im Verbund Industrielle Netzwerke aus einer Hand

Lapp hat unter dem Namen Etherline Access nun auch Switches ins Programm aufgenommen.

Bild: iStock, chombosan
12.12.2017

Digitalisierung und Industrie 4.0 sind ohne den Austausch großer Datenmengen unmöglich. Für den sicheren Betrieb der industriellen Netzwerke sollten Switches als wichtige Komponente über ausgereifte Mechanismen für Überwachung, Diagnose und Redundanz verfügen und mit industrietauglichen Leitungen, Steckverbindern und Zubehör ausgestattet sein.

Ethernet-Netzwerke werden in der Industrie immer beliebter. Zum einen hoffen die Betriebe auf Synergien mit den Netzwerken in den Büros und auf eine optimale Durchgängigkeit der Automatisierungspyramide. Zum anderen gilt die Datenübertragung mit Ethernet als sehr robust. Trotzdem ist darauf zu achten, dass Ausfälle im Datenverkehr auf jeden Fall vermieden werden sollten. Das könnte schlimmstenfalls zu Stillstand und hohen Schäden führen. Ausgereifte Mechanismen für Überwachung, Diagnose und Redundanz sind deshalb bei industriellen Netzwerken zwingend nötig.

Die Switches sind die Schaltzentralen in Ethernet-Netzwerken. Sie sollten über eine intuitive webbasierte Konfigurationsoberfläche, Statistikzähler, E-Mail-Alarme und weitere Einstellungen der Geräte, etwa der Ports, zur Verfügung stellen.

SNMP setzt sich immer mehr durch

Angesichts immer größer werdender Netzwerke in der Industrie wird der Standard Simple Network Management Protocol (SNMP) immer wichtiger. Mittels einer Netzwerkmanagementsoftware schafft er in Netzen mit unterschiedlichsten Geräten von verschiedenen Herstellern eine einheitliche Schnittstelle zur Diagnose und Projektierung dieser Geräte. Deshalb setzt sich SNMP als Kriterium für die Qualität eines Switches immer mehr durch. Wohingegen Standard-Redundanzverfahren wie STP (Spanning Tree Protocol) oder RSTP (Rapid STP) für den Einsatz in der Industrie häufig zu langsam sind. Sie benötigen für die Rekonfiguration bis zu 5 s. Die besten Switches schaffen Rekonfigurationszeiten von unter 20 ms und das bei bis zu 250 aktiven Komponenten im Netzwerk.

In industriellen Netzwerken werden die Switches in einem Ring angeordnet, sodass bei Ausfall eines Kommunikationspfads immer ein alternativer Pfad über eine redundante Leitung zur Verfügung steht. Auf diese Weise bemerken Steuerungen die Unterbrechung nicht, so dass der Produktionsprozess weiterläuft, ohne dass ein manueller, zeitaufwändiger Neustart durch das Wartungspersonal notwendig wird. Solche Hochleistungs-Switches haben inzwischen einige Anbieter im Programm.

Aber was nützt ein solcher Spitzen-Switch, wenn die nötigen Leitungen, Steckverbinder und Zubehör nicht für industrielle Anwendungen taugen? Oft wird nämlich der Fehler gemacht, die Switches mit Leitungen zu verbinden, die für den Einsatz im Office-Bereich ausgelegt sind. In der Industrie müssen oft robustere Lösungen her. Zum Beispiel in der Lebensmittel- und Getränkeherstellung, wo die Anlagen mit heißem Dampf und aggressiven Reinigungsmitteln gesäubert werden. Oder in der Robotik, wo es auf Beweglichkeit ankommt.

Umfassende Ausstattung der Managed Switches

Um den Kunden zuverlässige industrielle Netzwerke aus einer Hand zu bieten, hat Lapp nun unter dem Namen Etherline Access auch Switches ins Programm aufgenommen. Alle beschriebenen Eigenschaften sowie Konfigurations- und Diagnosetools gehören zur Ausstattung der Managed Switches aus dem Hause Lapp. Sie erlauben die einheitliche Diagnose unterschiedlicher Netzwerkteilnehmer mittels SNMP, außerdem beherrschen sie Port-Mirroring. Die Anwender erkennen schnell die Ursachen von Netzwerkausfällen wie Leitungsbeschädigungen oder Fehler bei der Autonegotiation. Die Geräte haben einen Relais-Ausgang, über den der Anwender mittels Web-Oberfläche Warnmeldungen definieren kann. Zur Einrichtung gibt es einen webbasierten Konfigurator.

Die Managed Switches Etherline Access M05T/M08T haben fünf beziehungsweise acht RJ45-Ports, mit ihnen lassen sich einfach redundante Netzwerke aufbauen. Sie beherrschen alle relevanten Protokolle wie HTTP, Telnet, Ethernet/IP, Modbus/TCP, IPv6 und viele mehr. Zwei redundante Anschlüsse zur Energie-Versorgung garantieren hohe Ausfallsicherheit. Bei Vibrationen, Stößen und freiem Fall erfüllen sie jeweils die strengen IEC-Normen für industrielle Komponenten. Die sehr wichtige Rekonfigurationszeit liegt bei unter 20 ms.

Unmanaged Switches

Ähnliche Leistungsdaten, aber unmanaged, haben die beiden Switches Etherline Access U05T und U08T. Sie eignen sich zum Einsammeln und Verteilen von Signalen der angeschlossenen Komponenten. Auch sie sind lüfterlos und damit wartungsfrei. Die Etherline Access Switches garantieren in Kombination mit industriellen Leitungen hohe Übertragungsqualität und Ausfallsicherheit.

Dank der Expertise von Lapp bekommt der Kunde Switches, Leitungen, Steckverbinder und Zubehör wie Kabeldurchführungen, Schutzschläuche und Markierungssysteme aus einer Hand und muss nicht mehr bei verschiedenen Komponentenherstellern bestellen. Unter dem Namen Etherline hat Lapp nahezu für jede Branche das passende Produkt. Für die Robotik zum Beispiel Etherline Torsion, eine Leitung nach Cat.7-Standard für Übertragungsraten bis 10 Gigabit pro Sekunde. Sie eignet sich für bewegte Anwendungen, wo die Leitung mindestens fünf Millionen Mal um bis zu 180 Grad pro Meter verdrillt wird.

Bildergalerie

  • Die Etherline Access Switches von Lapp: die Unmanaged (links) und Managed Switches mit jeweils fünf beziehungsweise acht RJ45-Ports.

    Die Etherline Access Switches von Lapp: die Unmanaged (links) und Managed Switches mit jeweils fünf beziehungsweise acht RJ45-Ports.

    Bild: Lapp

  • Unmanaged und Managed Switches von Lapp verbinden Produktionseinheiten zu ausfallsicheren Netzwerken. Ein redundanter Ring sichert die Kommunikation und verhindert Produktionsausfälle.

    Unmanaged und Managed Switches von Lapp verbinden Produktionseinheiten zu ausfallsicheren Netzwerken. Ein redundanter Ring sichert die Kommunikation und verhindert Produktionsausfälle.

    Bild: Lapp

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