Covid-19 und Industrie 4.0 Industrie 4.0 kann zur Bewältigung der Krise beitragen

Zur Bewältigung der Corona-Pandemie könnte Industrie 4.0 beitragen.

Bild: iStock, LuckyStep48
02.07.2020

Die Plattform Industrie 4.0 hat das Positionspapier „Covid-19 und Industrie 4.0“ vorgestellt. Darin wird aufgezeigt, wie Industrie-4.0-Lösungen einen Beitrag zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 leisten können.

Unter der Leitung von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat vor kurzem das Leitungsgremium der Plattform Industrie 4.0 getagt. Die Mitglieder aus Industrie, Verbänden, Wissenschaft und Gewerkschaften stellten das Positionspapier „Covid-19 und Industrie 4.0“ vor. Darin wird aufgezeigt, wie Industrie 4.0-Lösungen einen Beitrag zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 leisten können.

Bedeutung der digitalen Vernetzung

Dazu erklärt der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier: „Die Corona-Krise hat allen gezeigt, welche Bedeutung die digitale Vernetzung, funktionierende Wertschöpfungs- und Liefernetzwerke und eine sichere, interoperable Datennutzung für die deutsche Industrie haben. Die konsequente Umsetzung von Industrie 4.0 in Kombination mit der digitalen Infrastruktur GAIA-X wird die deutsche und europäische Industrie für die Zukunft wettbewerbsfähiger und resilienter machen. Der Input aus der Plattform Industrie 4.0 leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.“

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, erklärt: „Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit hat vom Zukunftsprojekt Industrie 4.0 stark profitiert. Forschungsbeirat und Plattform unterstützen mit Wissen und Vernetzung die Förderung von Forschung und Entwicklung digitaler Technologien. Im nächsten Schritt gilt es nun, kleinen und mittleren Unternehmen möglichst flächendeckend Zugang zu neuen Technologien zu verschaffen. Wenn uns dieser Transfer gelingt, haben wir gute Chancen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Auf dem vor uns liegenden Weg wird die Plattform Industrie 4.0 ein wichtiger Partner sein.“

Den Digitalisierungssprung schaffen

Die Corona-Pandemie verstärkt und beschleunigt den Trend hin zu einer intelligent-vernetzten Produktion. Nach dem Positionspapier der Plattform Industrie 4.0 sollen die breite Verankerung von Industrie 4.0 in den industriellen Anwenderbranchen sowie der Aufbau offener, digitaler Ökosysteme für die Geschäftsbeziehungen zwischen den Unternehmen (B2B) zur Kernkompetenz einer krisenfesten und nachhaltigen deutschen und europäischen Industrie werden. Die Industrievertreter aus der Plattform Industrie 4.0 wollen auch die Chancen nutzen, die das Konjunkturpaket bietet. Hier ist das Ziel, den nächsten Digitalisierungssprung in Anwenderindustrien wie der Fahrzeughersteller und ihrer Zulieferindustrie zu erreichen.

Das Leitungsgremium unterstrich in seiner Sitzung die wichtige Rolle der Plattform Industrie 4.0 bei der koordinierten, vorwettbewerblichen Implementierung von Industrie 4.0. Die Plattform hat mit ihrem „Leitbild 2030 für Industrie 4.0“ einen konzeptionellen Rahmen für den Aufbau von digitalen B2B-Ökosystemen etabliert und treibt deren Umsetzung in die Anwenderbranchen voran.

Dr. Frank Melzer, CTO von Festo und Vorsitzender des Lenkungskreises der Plattform Industrie 4.0: „Unser Leitbild 2030 mit den drei Schwerpunkten Souveränität, Interoperabilität und Nachhaltigkeit liefert einen hervorragenden Handlungsrahmen, um gestärkt aus der Krise zu kommen und die globale Vorreiterrolle in offenen, digitalen Ökosystemen auszubauen. Die Plattform Industrie 4.0 ist ein verlässlicher Partner für den erforderlichen digitalen Wandel und unterstützt die robuste und nachhaltige Weiterentwicklung der deutschen und europäischen Industrie.“

Souveräne, digitale Infrastruktur

Als Mitinitiatorin von GAIA-X setzt sich die Plattform Industrie 4.0 für eine souveräne, digitale Infrastruktur ein. Von den elf deutschen Gründungsunternehmen/-initiativen der zukünftigen GAIA-X-Foundation stammen sieben aus dem Bereich Industrie 4.0, fünf davon sind in der Leitung der Plattform Industrie 4.0 vertreten, darunter SAP, Siemens, Robert Bosch, Deutsche Telekom und Fraunhofer-Gesellschaft. Die Plattform hat mit der Verwaltungsschale zudem einen interoperablen „USB-Stecker“ für Industrie 4.0 entwickelt. Aktuell bereitet sie die Gründung einer Nutzerorganisation vor, die ab Anfang 2021 die breite Anwendung der Verwaltungsschale in der Praxis unterstützen wird. Alle Ergebnisse der Plattform sind im Fortschrittsbericht 2020 zu finden.

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