Branche auf Wachstumskurs In einem Jahr entstanden 32.000 neue Jobs im Maschinenbau

Im Maschinenbau wurden zahlreiche neue Stellen geschaffen.

27.06.2018

Der Branchenverband VDMA hält den verzeichneten Personalaufbau in Zeiten des Mangels an qualifizierten Fachkräften für bemerkenswert. Trotzdem reicht die Beschäftigtenzahl für den Produktionsbedarf noch nicht aus. Die Produktion legte in den Monaten Januar bis April um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu.

Trotz Engpässen am Arbeitsmarkt setzt sich der Beschäftigungsaufbau im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland weiter fort. Die Branche zählte im April 2018 rund 32.000 Mitarbeiter mehr als ein Jahr zuvor. „Dieser Beschäftigungsaufbau ist bemerkenswert, weil er trotz aller Schwierigkeiten, am Arbeitsmarkt genug qualifiziertes Personal zu finden, gelungen ist“, sagt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. „Doch er reicht offenbar nicht, um die eigentlich benötigte Ausweitung der Produktion realisieren zu können.“

Denn ebenfalls im April klagten mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Unternehmen im Maschinenbau über Produktionsbehinderungen, die durch einen Mangel an Arbeitskräften verursacht wurden. „Das ist deutlich mehr als in früheren vergleichbaren Aufschwungphasen“, warnt Wiechers. Insgesamt zählt der Maschinenbau in Deutschland mehr als 1,3 Millionen Erwerbstätige, davon 1,042 Millionen Beschäftigte in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern (Stand April 2018) und ist damit größter industrieller Arbeitgeber im Land.

Reales Produktionswachstum trotz Hindernissen

Die Produktion konnte im Zeitraum von Januar bis April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um real 4,2 Prozent ausgeweitet werden. „Das ist eine starke Leistung, denn auch andere Produktionsengpässe begrenzen das Wachstum“, betont der VDMA-Chefvolkswirt. Im April beklagten 29 Prozent der Unternehmen einen Mangel an Material für die Produktion. In 10 Prozent der Unternehmen begrenzt ein zu kleiner Maschinenpark die Produktion. „Gerade die Politik hat es in der Hand, dass sich diese offensichtlichen Bedarfe in Investitionen umsetzen. Statt die Investoren ständig zu verunsichern muss sie ihrer Verantwortung für das Setzen guter Rahmenbedingungen gerecht werden“, fordert Wiechers.

Bereits im April diesen Jahres hatte der Leiter der VDMA-Bildungsabteilung, Dr. Jörg Friedrich, mit eindrücklichen Zahlen gewarnt, dass den deutschen Maschinenbauern der Nachwuchs fehle.

Die A&D-Ausgabe 4-2018 widmet sich dieser Problematik ausführlich im Fokusthema „Fachkräfte & Weiterbildung“.

Bildergalerie

  • Dr. Ralph Wiechers ist Mitglied der VDMA-Hauptgeschäftsführung und Chefvolkswirt des Verbands.

    Dr. Ralph Wiechers ist Mitglied der VDMA-Hauptgeschäftsführung und Chefvolkswirt des Verbands.

    Bild: VDMA/ Uwe Noelke

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