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Monitoring von Kühltruhen Fernüberwachung per IoT-Kommunikation

Bild: iStock, jxfzsy
05.10.2017

Leicht verderbliche Ware findet man im Supermarkt in der Kühlung – denn frische Produkte sollen auch frisch bleiben. Damit Discounter eine stets einwandfreie Kühlung sicherstellen können, gibt es jetzt ein System auf Basis von IoT-Kommunikation, mit dem sich von der Kühltruhe über das Kühlregal bis zum Kühlraum jede Einheit fernüberwachen und –warten lässt.

Wenn Sebastian Hilberg, Vorstand der mdex AG erklären soll, womit das Unternehmen sein Geld verdient, dann klingt das so: „Wir transportieren Daten sicher von A nach B und werten diese für unsere Kunden aus. Denn genau das ist der Schwerpunkt unserer Arbeit: Wir übersetzen Maschinendaten jeder Art. Sie stammen zum Beispiel aus maschinell generierten Status-E-Mails oder SMS-Nachrichten. Wir können auch Maschineninformationen aus verschiedenen Protokolltypen wie Modbus, MQTT oder kundenspezifischen Protokollen übersetzen. Diese Daten übermitteln wir dann im Rahmen von jeweils maßgeschneiderten Reportings an unsere Kunden und stellen sie visuell aufbereitet auf unserer IoT-Plattform dar.“

Mit IoT fit für die Zukunft

Was sich einfach anhört, ist tatsächlich hochkomplex und fordert die Entwickler auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Denn die große Herausforderung liegt darin, die Masse an gewonnenen Daten so auf die relevanten Informationen zu verdichten, dass sie für den jeweiligen Kunden einen echten Mehrwert bieten. Hinzu kommt, dass fast jedes System den jeweiligen technischen Stand seines Baujahrs widerspiegelt. Und der hat sich in den letzten Jahren rapide gewandelt.

„Jahrelang bewährte Systeme, die noch lange nicht am Ende ihrer Lebenszeit angekommen sind, machen wir im Rahmen eines Retrofittings mit modernen IoT-Systemen fit für die Zukunft. Wir können selbst ältere Bestandsanlagen vernetzen und deren Daten digitalisieren, aufbereiten und übermitteln“, erklärt Hilberg. „So ermöglichen wir es unseren Kunden, das Potenzial intelligenter Kommunikationsservices für ihre ältere Technik zu nutzen. Sie können sogar eigene neue disruptive Geschäftsmodelle entwickeln, indem sie etwa die Laufleistung von Anlagen oder Kraftwerken abrechnen, statt die Technik zu verkaufen. So wird aus einem Produkt eine Dienstleistung mit hoher Skalierbarkeit, die es unseren Kunden erlaubt, nun auch in sehr preissensiblen Märkten nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Aktuell betreibt mdex die Netzwerk­infrastruktur und das VPN-Netzwerk für den verschlüsselten Fernzugriff auf die Kühlsysteme, die international im Einsatz sind. Die Herausforderung lag hier darin, eine eigenständige Out-of-the-Box-Lösung aus Router, SIM und VPN-Dienstleistung zu entwickeln, mit der der Hersteller in der Lage ist, stückzahlunabhängig beliebig viele Kühlsysteme aus der Ferne zu überwachen und zu warten.

Die Lösung besteht aus einem Ready-to-Use-Paket, in dem alle Komponenten bereits vorkonfiguriert sind. Die Produktfertigung des Kunden muss vor Ort nur noch den Router aus der Box nehmen und diesen mit der Datenlogger-Schnittstelle des Kühlsystems verbinden. Der Fernzugriff baut sich standort­unabhängig über eine autarke und verschlüsselte Mobilfunkverbindung automatisch auf. Über das mdex-Managementportal kann man den Verbindungsstatus zu jeder Kühlanlage separat abfragen.

System schnell skalierbar

Die Kunden sparen so Zeit und Geld: Auf der einen Seite werden die Vernetzungsdienstleistungen als Gesamtservice eingekauft. Es müssen keine Ressourcen mehr durch die Entwicklung und den Betrieb eigener IoT-Systeme aufgebaut werden. Auf der anderen Seite minimiert der Betreiber oder Systemanbieter die Zeit, bis entweder eine eigene marktfähige Lösung vorliegt oder das eigene Produkt entsprechend weiterentwickelt ist. Schließlich lassen sich so selbst komplexe Netzwerke in kurzer Zeit miteinander skalierbar vernetzen und mit einer hohen Daten- und Ausfallsicherheit betreiben.

Das System kann schnell und nachhaltig wachsen. Denn auch hier können sich die Anforderungen schnell ändern – durch technische Weiterentwicklungen ebenso wie durch neue Herausforderungen an die Datensicherheit, gesetzliche Bestimmungen oder im besten Fall schnelles Wachstum beim Kunden.

Daten effizient interpretieren

Bereits jetzt arbeitet das Unternehmen mit dem Kunden an der nächsten Evolutionsstufe: Noch werden die übermittelten Daten verschlüsselt, aber anonymisiert vom jeweiligen Kühlgerät zur Applikation beim Kunden übermittelt. Im nächsten Schritt können die zuvor anonym übermittelten Daten gesammelt, aggregiert, visualisiert und interpretiert werden. Zustandsinformationen – etwa verkryptete Fehlercodes oder Alarmmeldungen – werden dann durch die mdex-IoT-Plattform strukturiert, priorisiert und je nach Wichtigkeit über verschiedene Schnittstellen und Kommunikationswege an die Systeme des Kunden übermittelt.

Ein Alarm, zum Beispiel bei nachlassender Kühlleistung, kann dann exemplarisch über ein Ticketsystem dokumentiert und gemeldet werden oder in dringenden Fällen auch eine direkte E-Mail oder SMS an den zuständigen Servicetechniker auslösen. Erfolgt dann innerhalb einer definierten Zeitspanne keine Entwarnung durch das Gerät, lässt sich eine Alarmmeldung auch beliebig eskalieren. So kann entweder eine zweite Benachrichtigung des Technikers oder die Information einer zweiten Person, zum Beispiel des Filial- oder Teamleiters, erfolgen.

Visuell intuitiv erfassbar, lassen sich die Statuszustände dann nach Kundenwunsch auf einem Dashboard in der IoT-Plattform von mdex zusammenfassen.

Bildergalerie

  • Lässt die Kühlung nach, schlägt das System Alarm und benachrichtigt einen Servicetechniker per E-Mail oder SMS. Erfolgt keine Reaktion, lässt sich die Alarmmeldung weiter nach oben eskalieren.

    Lässt die Kühlung nach, schlägt das System Alarm und benachrichtigt einen Servicetechniker per E-Mail oder SMS. Erfolgt keine Reaktion, lässt sich die Alarmmeldung weiter nach oben eskalieren.

    Bild: Mdex

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