Getränkefördertechnik mit energieeffizienten Antrieben Himmlisch guter Antrieb für höllische Energie

Die Prozesse in der Getränkeindustrie stellen besondere Anforderungen an die Fördereinrichtungen und ihre Antriebe.

Bild: SEW Eurodrive
17.08.2018

Der ungarische Getränkehersteller Hell Energy verspricht seinen Kunden – wie der Name vermuten lässt – höllisch viel Energie. Der Hersteller kann heute 1,2 Milliarden Dosen im Jahr produzieren. Abfüllanlagen von Krones sorgen zusammen mit mechatronischen Antriebseinheiten der Produktfamilie Movigear von SEW-Eurodrive für einen stetigen und reibungslosen Energiefluss.

Wenn nach einem ermüdenden Arbeitstag noch ein Konzertbesuch am Abend bevorsteht oder gar eine längere Autofahrt, dann braucht man Energie. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten: Man kann auf einem roten Ochsen reiten oder auf einem Pferd fliegen, bis man sich als magischer Mann monstermäßig wie ein Stern am Musikhimmel fühlt. Oder man taucht ab und tankt Energie direkt aus der Hölle.

Auf jeden Fall verspricht der ungarische Getränkehersteller Hell Energy mit seiner gleichnamigen Getränkemarke höllisch viel Energie und sagt der Müdigkeit den Kampf an. Sie ist zwar hierzulande noch relativ unbekannt; dieses Getränk gibt es aber schon seit zwölf Jahren. Hell schaffte es in kurzer Zeit zur Marktführerschaft in seinem Heimatland – und mittlerweile auch in Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, Zypern und Aserbaidschan.

Aktuell verzeichnet Hell Energy ein zweistelliges jährliches Wachstum – stärker als der Marktdurchschnitt. Gegenwärtig ist das Getränk weltweit in fast 50 Ländern verbreitet. Auch in Deutschland sieht man immer häufiger die knallrote Dose mit dem grinsenden Teufel, dem Erkennungszeichen der „höllischen“ Marke. Die Produktpalette reicht vom klassischen Energydrink, über Cola, Hell Strong mit extra Koffein in verschiedenen Sorten und auch einem Zero-Getränk ohne Zucker, Kalorien und Kohlenhydrate.

Moderne Abfüllanlagen für Getränkedosen

Durch die steigende Bekanntheit und entsprechend höhere Nachfrage im In- und Ausland entschied sich Hell Energy im Jahr 2011, eine neue, größere Fabrik mit angeschlossenem Lager zu bauen. Sie entstand im nordungarischen Szikszó, knapp 200 km nordöstlich von Budapest gelegen. Der Getränkehersteller investierte hier umgerechnet 15 Millionen Euro in eine neue Dosenabfüllanlage nebst Gebäuden. Jährlich können in Szikszó 1.200 Millionen Dosen produziert werden. Passend zum Markenauftritt des Getränks bekam die Produktionsanlage einen unverwechselbaren roten Anstrich. Bei dieser Abfüllanlage für Dosen entschied sich Hell Energy für Krones als Anlagenbauer.

Die Prozesse in der Getränkeindustrie stellen besondere Anforderungen an die Fördereinrichtungen und ihre Antriebe. Sämtliche Bewegungen und Geschwindigkeiten müssen auf den Füllprozess abgestimmt werden. SEW-Eurodrive hat langjährige Erfahrungen mit mechanischer und elektrischer Antriebstechnik für die Getränkebranche. Viele Anlagenbauer und Endkunden sind bereits überzeugt von den Produkten aus der Familie der mechatronischen Antriebssysteme Movigear. Sie zählt seit mittlerweile zehn Jahren zu den Top-Produkten aus dem Bereich der dezentralen Antriebstechnik von SEW-Eurodrive.

Geringer Platzbedarf

Ob als mechatronische Antriebseinheit, als Getriebemotor mit integerierter Elektronik oder als kompakter Getriebemotor in Kombination mit einem Umrichter im Schaltschrank – die Produkte der Movigear-Familie stellen für die spezifischen Anforderungen in Fördereinrichtungen immer eine effiziente Lösung dar. SEW-Eurodrive konnte die Systemverluste minimieren und die Antriebseinheiten sehr kompakt bauen und erfüllt so die Kundenforderungen – auch bei limitiertem Einbauraum.

Durch bestmöglich aufeinander abgestimmte Komponenten haben diese Antriebslösungen einen hohen Systemwirkungsgrad. So kommen Synchronmotoren statt Asynchronmotoren zum Einsatz. Die höhere Leistungsdichte macht die Antriebe kleiner und die permanenterregten Motoren haben ein höheres Überlastdrehmoment. Sie arbeiten energetisch optimiert und ermöglichen, die Antriebslösungen zu standardisieren. Dadurch lässt sich Movigear flexibel einsetzen, ohne dass der Antrieb überdimensioniert werden muss. Abgesehen davon haben Synchronmotoren, wie in dem Getriebemotor ​MGF..-DSM eingesetzt im Vergleich zu asynchronen Drehstrommotoren eine höhere Überlastfähigkeit und geringere Verluste im gesamten Betriebsbereich. Die Antriebssysteme der SEW-Produktfamilie Movigear weisen noch geringere Verluste auf als für die Energieeffizienzklasse für Motoren IE4 (Super-Premium Efficiency) spezifiziert.

Energetische Vorteile

Die Einsparpotenziale liegen – im Vergleich zu klassischen Asynchronmotoren – im Branchendurchschnitt bei bis zu 50 Prozent. Dadurch können die Betriebskosten in Abfüllanlagen nachhaltig gesenkt werden. Fließen diese Erkenntnisse schon in die Anlagenplanung mit ein, lassen sich oftmals auch der Einspeisestrom und damit die installierte Einspeiseleistung ganzer Transportlinien verringern. Gleichzeitig kann man durch die Entscheidung für die Produktfamilie Movigear bisherige, große Ersatzteilbestände und die damit verbundenen Kosten reduzieren.

Eine entscheidende Kenngröße für die Energieeffizienz einer Transportanlage im Getränkebereich ist der Gesamtwirkungsgrad des Systems. Die Antriebstechnik – einschließlich der intelligenten Prozesssteuerung – hat hierfür eine große Bedeutung. Durch flexible Anpassung der Drehzahlen in einem großen Stellbereich kann in einer Fördereinrichtung schnell und vor allem produktschonend auf Änderungen an der Maschine reagiert werden. Mögliche Stillstände und darauffolgende Anlaufsituationen werden dadurch vermieden. Einheitliche Steuer- und Antriebskonzepte ermöglichen zudem eine nachhaltige Reduzierung der laufenden Betriebskosten. Die Amortisierung der Investitionen liegt bei einem relativ kurzfristigen Zeitraum von zwei Jahren.

Weniger Lärm am Arbeitsplatz

Weitere Eigenschaften sind die hohe Schutzart sowie die Möglichkeit, die Antriebe leicht zu reinigen. Die Oberflächengestaltung nach den Richtlinien des Hygienic Design prädestiniert die mechatronischen Antriebssysteme von SEW-Eurodrive für Anwendungen in Getränkeabfüllanlagen. Ein zusätzlicher Vorteil der geräuscharmen, mechatronischen Antriebssysteme ist die geringere Lärmbeeinträchtigung an den Arbeitsplätzen.

Nicht umsonst wurde der ungarische Getränkeproduzent für seinen Fabrikneubau für den Strategic Manufactur­ing Award nominiert. Der Abfüllbetrieb wurde als eine der drei besten Fabriken in Europa in der Kategorie World Class Manufacturing Global nominiert. Mit dieser Kategorie werden Exzellenz und Innovation bei Fertigung und Logistik gewürdigt sowie herausragende Produktionsstrategien, Unternehmenswachstum und nachgewiesene Kosteneinsparungen. Hell Energy gewann mehrere Preise wie den Best NEW Market Entrant und den Best Energydrink und bekam mehrmals den Magyar Brands Award verliehen. Das Unternehmen stellt sich auch seiner sozialen Verantwortung: So gibt es jährliche Wohltätigkeitsveranstaltungen und weitere soziale Aktivitäten, an denen die Marke teilnimmt.

Bildergalerie

  • Mechatronisches Antriebssystem Movigear, Elektronikmotor DRC.., Antriebseinheit MGF..-DSM (v. l.), darüber der Schaltschrankumrichter Movitrac LTP-B.

    Mechatronisches Antriebssystem Movigear, Elektronikmotor DRC.., Antriebseinheit MGF..-DSM (v. l.), darüber der Schaltschrankumrichter Movitrac LTP-B.

    Bild: SEW Eurodrive

  • Die knallrote Fabrik von HELL ENERGY in Szikszó, Nordungarn, ist ein echter Hingucker. Modernste Abfüll- und Fördertechnik ermöglicht die Produktion von 4,5 Millionen Dosen Energydrink – am Tag.

    Die knallrote Fabrik von HELL ENERGY in Szikszó, Nordungarn, ist ein echter Hingucker. Modernste Abfüll- und Fördertechnik ermöglicht die Produktion von 4,5 Millionen Dosen Energydrink – am Tag.

    Bild: SEW Eurodrive

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