1 Bewertungen

AS-Interface 5 Häufig gestellte Fragen zu ASi-5

Pepperl+Fuchs SE

Die fünf meistgestellten Fragen zu AS-Interface 5.

Bild: iStock, opico
03.09.2019

AS-Interface ist das einzige standardisierte System für die untere Feldebene, das ohne Steckverbinder für Daten- und Energieanbindung auskommt. Mit der ASi-5-Technologie macht sich das Verdrahtungssystem fit für die Digitalisierung. Lesen Sie die wichtigsten Fakten zu ASi-5 kurz zusammengefasst.

Sponsored Content

Begann man in den 1990er-Jahren gerade mit der Entwicklung eines Systems zur Vernetzung von Sensoren und Aktoren, wurde zur SPS 2018 die ASi-5-Technologie des Aktuator-Sensor-Interface, oder kurz ASi-5, vorgestellt. Mittlerweile stehen neben der einfachen und kostengünstigen Übertragung von Schaltsignalen an eine Steuerung auch Themen wie eine Parametrierung im laufenden Betrieb und die Übermittlung von detaillierten Dia­gnosedaten im Vordergrund. Die häufigsten Fragen zur neuen ASi-5-Technologie sind nachfolgend beantwortet:

1. Welche Neuerungen gibt es mit ASi-5?

Die größte Innovation liegt bei ASi-5 in der erhöhten Datenbandbreite, die es in Zukunft ermöglicht, detaillierte Dia­gnose- und Parameterdaten zu übertragen, zum Beispiel für die vorbeugende Instandhaltung. Ein zusätzlicher Diagnosekanal erlaubt die Abfrage azyklischer Zustandsdaten parallel zu zyklischen Prozessdaten. Die Erhöhung der Prozessbandbreite von maximal 4 auf 16 Bit pro Slave ermöglicht eine schnellere Übertragung, auch von großen Informationsmengen. Zusätzlich wird die Anzahl der Slaves von 62 auf 96 Teilnehmer erhöht und die Zykluszeit von derzeit 5 ms auf 1,2 ms reduziert. Dies ermöglicht eine schnellere Übertragung von digitalen als auch analogen Werten und macht die neue ASi-5-Technologie für den Anwender noch flexibler.

2. Gibt es Neuerungen bei der Übertragung?

Zum einen kann festgelegt werden, wie oft beziehungsweise in welchem Rhythmus ein Slave mit dem Master kommuniziert. Bei ASi-5 entsprechen Subzyklen einer Dauer von jeweils 1,2 ms. Vier Subzyklen ergeben jeweils einen ASi 5-Zyklus. Der Nutzer hat dadurch die Möglichkeit, einzelne Slaves zu priorisieren, damit diese ihre Daten schneller aktualisieren. Zur Datenübertragung werden sogenannte Transportchannel verwendet (TC), die je 16 Bit umfassen. Grundsätzlich steht jedem ASi-5-Slave ein solcher TC zur Verfügung. Es ist zusätzlich möglich einen Slave so zu konfigurieren, dass er bis zu vier Channels nutzt, um größere Datenpakete zu übertragen. Durch Kombination dieser beiden Mechanismen, also durch die Priorisierung von Slaves und die Nutzung von vier Transportchannels, können sogar bis zu 32 Byte Daten je Slave in 5 ms an den Master kommuniziert werden. Nutzer können das neue Verfahren problemlos mit dem etablierten und bewährten ASi-3-Übertragungsverfahren auf demselben gelben Flachkabel kombinieren.

3. Was ändert sich an der Handhabung?

Zielsetzung von AS-Interface war eine einfache Handhabung. Dies bedeutet, dass weiterhin der Master die gesamte Kommunikation im AS-Interface-Netz steuert und Daten durch übergeordnete Feldbusse (zum Beispiel PROFINET oder
EtherNet/IP) an eine zentrale Steuerung beziehungsweise über ein Edge-Gateway in eine Cloud überträgt. In welchem Rhythmus und wie viele Daten ein Slave überträgt, ist durch vorkonfigurierte Profile festgelegt. Im Bedarfsfall kann der Anwender hier flexible Anpassungen vornehmen, indem er ein anderes Profil auswählt.

4. Sind ASi-5-Geräte bereits verfügbar?

Zur SPS 2018 wurde die Technologie ASi-5 vorgestellt. Diese wird ab Anfang 2020 den beteiligten Firmen der ASi-
Nutzerorganisation zur Entwicklung von Produkten zur Verfügung gestellt. Als grundlegende ASi-5-Komponente bietet
Pepperl+Fuchs bereits heute den ASi-5-Addresser an. Dieses Adressiergerät ist in der Lage, sich via Bluetooth mit einem Smartphone oder Tablet zu verbinden und darüber sowohl einzelne
Slaves als auch alle Geräte an einem Strang zu adressieren.

5. Was muss man für ASi-5 umrüsten?

Der große Kundenvorteil bei ASi-5-Produkten ist die Rückwärtskompatibilität von ASi-5. Ein ASi-5 Master besteht immer sowohl aus einem ASi-3- als auch einem ASi-5-Master, die unabhängig voneinander mit den angeschlossenen Slaves über dieselbe Flachkabelleitung kommunizieren. So ist auch ein Mischbetrieb möglich, wodurch für die Anwender eine unkomplizierte und schrittweise Umstellung auf die ASi-5-Technologie ermöglicht wird. Bis allerdings ein vollumfängliches Produktportfolio an ASi-5-Produkten verfügbar ist, werden auch weiterhin neue ASi-3-Produkte entwickelt und bleiben über eine mehrjährige Übergangszeit hinweg erhältlich.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel