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Hin zur Industriepumpe 4.0 Grundfos investiert massiv in neue Serviceleistungen

GRUNDFOS GmbH

Grundfos sieht in der digitalen Transformation die entscheidende Strategie für die Zukunft des Unternehmens und investiert deshalb verstärkt in neue Serviceangebote.

Bild: Grundfos
24.01.2020

Die Digitalisierung ist für Grundfos ein Initialzünder für bisher nicht verfügbare Serviceangebote. Die Basis bildet dabei die Cloud-basierte Überwachungsplattform des Unternehmens. Zwei konkrete Lösungen konnten sich bereits in der Praxis bewähren.

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Die iSolutions-Cloud ist eine vorgefertigte Online-Überwachungs- und Steuerungsplattform. Auf deren Basis entwickelt Grundfos neue digitale Services und Lösungen. Kunden aus dem Industriesektor finden derzeit zwei Geschäftskonzepte: den iSolutions Monitor und die Chemicals-App.

Pumpen-Optimierung bei internationalem Food-Unternehmen

Der iSolutions Monitor verfolgt in Echtzeit den Betriebszustand der überwachten Pumpe sowie die umgebende Anlagentechnik. Er erkennt mögliche Systemfehler wie Lagerschäden, Unwucht oder Wasserschlag und soll auch schwer protokollierbare Bedingungen wie Trockenlauf und Kavitation erfassen, die bei der Pumpe zu starken Beschädigungen führen können.

Das zeigt sich beispielhaft am Fall von Danish Crown, einem weltweit aktiven Unternehmen aus der Food-Industrie. Siemens und Grundfos, die seit über 20 Jahren zusammenarbeiten, haben hier eine Lösung zur Vernetzung der Pumpen und deren Antrieb per iSolutions Monitor mit einem Prozessleitsystem von Siemens eingeführt. Realisiert wurde sie auf der offenen IoT-Plattform MindSphere.

Die Lösung konnte die Verfügbarkeit der Pumpen verbessern, deren Leistung optimieren und die Produktivität der Anlage insgesamt erhöhen. Danish Crown konnte so seine Stillstandszeiten erheblich reduzieren und 30 Prozent seiner Betriebskosten einsparen.

Von der vorausschauenden zur handlungsempfehlenden Wartung

Das Beispiel Danish Crown zeigt: Eine zustandsorientierte, vorausschauende Instandhaltung (Predictive Maintenance) ist werterhaltendes Asset Management. Der nächste Entwicklungsschritt steht bereits vor der Tür: die handlungsempfehlende Wartung (Prescriptive Maintenance). Grundfos ist hierzu eine Partnerschaft mit Augury eingegangen, einem Anbieter von Diagnoselösungen für mechanische Anlagen, bei denen KI-Technologie zum Einsatz kommt.

„Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen verändern die Art und Weise, wie wir Zugang zu Wasser haben und es verbrauchen“, sagt Fredrik Östbye, Group Vice President und Leiter der digitalen Transformation bei Grundfos. „Auf der Basis unserer gemeinsamen Expertise werden wir Wasser- und Pumpensysteme zuverlässiger, nachhaltiger und belastbarer machen.“

Augury erwartet von der Zusammenarbeit eine weitere Feinabstimmung seiner Algorithmen. Gemeinsam bieten die Partner aktuellen und potenziellen Kunden durchgehende Diagnosen an und entwickeln zusammen intelligente Diagnosefunktionen für zukünftige Produkte. Mit den Systemen sollen Betreiber die Zustandsüberwachung ihrer Pumpen verbessern können, um ihre Anlagen vorausschauend zu warten und einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.

Implementierte Sicherheit durch die Chemicals App

Die Chemicals App von Grundfos „verheiratet“ Dosierpumpen mit dem geplanten Dosiergebinde und verhindert durch den Abgleich per Datenbank in der iSolutions-Cloud Dosierfehler. Um Chemikalienhändlern darüber hinaus neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen, kann durch exklusives Koppeln von Dosierpumpe und Chemikalie ein Kontraktmodell angeboten werden, während bei traditionellen Geschäftsmodellen ein Bonussystem möglich ist.

Die Chemicals App bietet dem Betreiber implementierte Sicherheit, indem sie eine Verwechslung von Gebinden ausschließt. Und auch der Chemikalienhändler soll profitieren: von Sicherheitsaspekten wie Produktrückruf, Produkt-Mindesthaltbarkeit und Produktbeobachtung.

Bacmon: Bakterien vollautomatisch überwachen

Die Überwachung der mikrobiellen Wasserqualität erfordert heute entweder zeitaufwendige Labormethoden oder indirekte Online-Messungen. Die Ergebnisse sind entweder verzögert oder unzureichend, um proaktives Handeln zu unterstützen.

Bacmon ist eine vollautomatische Lösung zur Bakterienüberwachung, bei der es sich im Wesentlichen um ein intelligentes Mikroskop handelt. Basierend auf einer patentierten 3D-Scanning-Optik klassifiziert das System alle Partikel als Bakterien oder Nicht-Bakterien.

Bacmon kann mikrobiologische Untersuchungen kontinuierlich durchführen (mit automatisierter Batch-Probenahme-Technologie). Es liefert die Ergebnisse dann kalibrierfrei und ohne Zugabe von Chemikalien in wenigen Minuten. Der Nutzen: eine vollautomatische Online-Bakterienüberwachung, einfach per Plug & Play an Wasser und Strom angeschlossen.

Installiert ist ein solches System in der Oberflächenbehandlungsanlage der neuen Lackiererei von Birn, einem Gießereikonzern. Mithilfe des Sensors kann das Unternehmen die Bakterien im Gussteile-Reinigungswasser überwachen und im Vergleich zur analogen Überwachung schneller reagieren. Es ist damit „viel näher an der Produktion“, wie der Projektleiter des Unternehmens beschreibt.

Fazit: Digitale Services können dem Betreiber gegenüber den bisherigen Möglichkeiten nützliche Mehrwerte bieten. Dazu gehören eine vertiefte Transparenz, eine höhere Anlagenverfügbarkeit und eine verbesserte Produktivität. Auch Sicherheitsaspekte spielen eine Rolle. Denn wer die Prozessparameter im Blick hat, arbeitet sicherer.

Bildergalerie

  • Eine CR-95-Pumpe von Grundfos, die mit iSolutions Monitor ausgestattet ist.

    Eine CR-95-Pumpe von Grundfos, die mit iSolutions Monitor ausgestattet ist.

    Bild: Grundfos

  • Mit der Chemicals App lassen sich Dosierpumpen mit dem geplanten Dosiergebinde „verheiraten“; ein Abgleich mit der iSolutions-Cloud verhindert Dosierfehler.

    Mit der Chemicals App lassen sich Dosierpumpen mit dem geplanten Dosiergebinde „verheiraten“; ein Abgleich mit der iSolutions-Cloud verhindert Dosierfehler.

    Bild: Grundfos

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