Kooperation von GE und Hanse-Werk Grösstes Blockheizkraftwerk in Hamburg gestartet

Der Jenbacher J920 FleXtra Gasmotor ist das Herzstück der Anlage. Weltweit wurden bislang acht Modelle dieses leistungsstärksten und effizientesten Gasmotors, den GE je gebaut hat, ausgeliefert.

Bild: GE
12.11.2015

Die Anlage von Hanse-Werk erzeugt Strom für 21.500 Haushalte und Wärme für 6.000 Häuser. Künftig können jährlich 11.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan hat das größte und leistungsstärkste Blockheizkraftwerk (BHKW) der Metropolregion Hamburg in Betrieb genommen. Es soll künftig Strom für bis zu 21.500 Haushalte und Wärme für bis zu 6.000 durchschnittliche norddeutsche Einfamilienhäuser erzeugen. Mit dem neuen BHKW in Stapelfeld will der Wärmeversorger Hanse-Werk Natur gemeinsam mit dem digitalen Industrieunternehmen GE, dem Hersteller des Motors, einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele und zur Netzstabilität der Hansestadt leisten.

Hanse-Werk Natur investiert 6,8 Millionen Euro in das neue Kraftwerk. „Investitionen in moderne Kraftwerke sind eine wichtige Grundlage für den Erfolg der Energiewende. Effiziente Technik nutzt die Wärme vor Ort“, sagte Senator Kerstan bei der Inbetriebnahme. „Wir stehen vor der Herausforderung, die Wärmeversorgung in Hamburg klima- und verbraucherfreundlich und gleichzeitig versorgungssicher zu organisieren. Dazu leistet diese Anlage einen Beitrag.“

Das BHKW hat eine elektrische Leistung von fast zehn Megawatt und kann pro Jahr über 76 Millionen Kilowattstunden Strom sowie bis zu 80 Millionen Kilowattstunden Wärme erzeugen. Wie bei anderen Anlagen setzt Hanse-Werk Natur auf eine Kooperation mit GE. Herzstück der Anlage ist der Jenbacher J920 FleXtra Gasmotor. Weltweit wurden bislang acht Modelle dieses leistungsstärksten und effizientesten Gasmotors, den GE je gebaut hat, ausgeliefert. Durch ein Anlagenkonzept, bei dem die Abwärme des Motors dem Heizkreislauf zugeführt und so effizient genutzt wird, kann der Wirkungsgrad der Anlage auf deutlich über 95 Prozent gesteigert werden. Im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Strom und Wärme können so rund 60 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. Das sind im konkreten Fall mehr als 11.000 Tonnen CO2 pro Jahr.

Oliver Klitzke, Executive Operations GE Germany: „Hanse-Werk Natur und GE verbindet seit vielen Jahren eine intensive Kooperation zur Weiterentwicklung von KWK-Anlagentechnologie sowie deren Service-Konzepten. Die Anlage in Stapelfeld setzt in den Bereichen Wirkungsgrad und Flexibilität in ihrer technischen Gesamtkonzeption neue Maßstäbe.“

Der flexible Gasmotor in Stapelfeld sei ideal für die Netzstabilisierung geeignet. Da wegen der steigenden Anzahl regenerativer Erzeugungsanlagen an sonnen- und windreichen Tagen zu viel Strom, bei kaum Sonne und Wind oftmals zu wenig Strom eingespeist wird, stellt dies das Stromnetz vor besondere Herausforderungen. Hanse-Werk Natur wird daher das neue BHKW in sein virtuelles Kraftwerk einbinden, das bereits aus 65 BHKWs besteht.

In einem virtuellen Kraftwerk werden die Blockheizkraftwerke so zusammengeschaltet, dass sie im Falle eines Überangebots von Strom im Netz ihre Leistung schnell herunterfahren können (negative Regelenergie). Sollte hingegen zu wenig Strom vorhanden sein, kann das BHKW Stapelfeld innerhalb von fünf Minuten zusätzlichen Strom einspeisen (positive Regelenergie). „Hiermit leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Versorgungssicherheit der Metropolregion Hamburg“, sagt Thomas Baade,Geschäftsführer bei Hanse-Werk Natur. „Die hohe Flexibilität der neuen Anlage ist hierfür entscheidend.“

Die Hanse-Werk Natur GmbH, eine 100 Prozent Tochter der Hanse-Werk AG, ist einer der größten regionalen Anbieter für Wärme und dezentrale Energielösungen in Norddeutschland und verfügt über mehrere Jahrzehnte Erfahrung als Wärmeversorger. Hanse-Werk Natur ist nach eigenen Angaben einer der größten Betreiber umweltschonender Blockheizkraftwerke in Norddeutschland. Das Unternehmen betreut rund 200 dezentrale Anlagen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Niedersachsen.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel