Linearführungen Gleitlager aus dem Baukasten

igus GmbH

Mit der vorgebohrten Rasterung lässt sich der Schlitten schnell per Hand in die richtige Position bringen.

Bild: Igus
28.10.2015

Mit der Entwicklung neuartiger Hochleistungskunststoffe können Lineargleitlager in immer mehr Anwendungen zum Einsatz kommen. Nicht nur die Frage nach dem Wo, auch das Wie verändert sich. Die Vielzahl der Komponenten ermöglicht den Konstrukteuren mehr Kreativität beim Design.

Sponsored Content

Hochleistungskunststoffe, die auf geringe Reibung hin entwickelt wurden, erlauben den Einsatz komplett ohne zusätzliche Schmierung. Als Gleitfolien zwischen Schiene und Schlitten sorgen sie in Drylin-Lineargleitlagern von Igus für einen ruhigen und leichtgängigen Lauf. Da sich Schmutzpartikel kaum daran festsetzen können, bleiben sie sehr sauber. Zudem sind sie widerstandsfähig, korrosionsfrei, leicht und kostengünstig. Aus dem Angebot unterschiedlichster Schienen- und Gleitfolienkombinationen können Konstrukteure ihre Lösungen ganz nach den individuellen Anforderungen aus den verschiedensten Schubladen des Baukastens zusammenstellen.

Das Standardmaterial für Schienen ist hartanodisiertes Aluminium, da es die besten Reibwerte in Kombination mit ­Iglidur-Werkstoffen als Gegenlaufpartner erzielt. Für speziellere Anwendungsfälle bietet der Drylin-W-Baukasten angepasste Werkstoffe wie Edelstahl, der chemikalien- oder salzwasserbeständig ist. In diesem Jahr stellte Igus eine Linearführung mit einer Schiene komplett aus kohlefaserverstärktem Kunststoff vor. „Die Stärken des Carbon liegen auf der Hand“, berichtet Stefan Niermann, Leiter des Geschäftsbereiches Drylin Linear- und Antriebstechnik bei Igus. „Es ist extrem leicht, unmagnetisch und besitzt eine hohe Steifigkeit.“ Daraus ergibt sich eine spürbare Gewichtsersparnis, die bei Anwendungen in der Flugzeug- oder der Medizintechnik gefragt ist.

Werkstoff für jede Anwendung

Für unterschiedliche Anwendungsfälle sind nicht nur verschiedene Schienenmaterialien, sondern auch jeweils angepasste Kunststoffe als Gleitfolien nötig. So gibt es bei Igus im Drylin-W-Baukasten fünf verschiedene Iglidur-Werkstoffe. Darunter den FDA-konformen Werkstoff Iglidur A180, den Dauerläufer auf Stahl- und Edelstahlwellen Iglidur E7 oder auch Iglidur X für extreme Temperaturen von –100 bis +250 °C. Dieser erzielt gute Reibwerte auf hartverchromten Stahl und erreicht eine hohe Lebensdauer auf gehärtetem Edelstahl. Sämtliche Werkstoffe sind als leicht einzubauende Gleitfolien erhältlich, die einfach in die Gehäuselager eingeclipst werden können. Eine offene Geometrie und eine formschlüssige Axialsicherung erleichtern zudem die Montage und sichern den festen Halt der Folie im Gehäuse. Weitere Komponenten, wie Handklemmungen, runden den Baukasten von Drylin W ab. Hier kann der Schlitten einfach per Hand festgestellt werden. Diese Lösung lässt sich bei bereits bestehenden Systemen nachrüsten.

Daneben enthält das Programm auch außergewöhnliche Konstruktionen. Zu den Produktneuheiten zählen unter anderem Linearführungen, die kurvenförmige Verfahrwege ermöglichen. Das bahnt den Weg für völlig neue Designkonzepte. Die gebogenen Führungsschienen bestehen aus Aluminium und einer äußerst widerstandsfähigen, hartanodischen Beschichtung. Angepasste Schlitten realisieren Kurvenfahrten ohne Verkanten und Verklemmen.

Die Fahrerkabine einer Landmaschine ist ein Beispiel, wie gebogene Führungsschienen bei Verstellungen von Monitoren, Sitzen und Armaturen die Flexibilität erhöhen können. Innerhalb bestimmter physikalischer Grenzen können Anwender ihren eigenen Biegeradius wählen und somit genau in das Fahrerhaus einpassen. Ein weiteres Beispiel ist ein Komplettsystem mit vorgebohrter Rasterung. Damit lässt sich der Schlitten schnell per Hand auf der Schiene in die richtige Position bringen. Eine Kugelrastung an der Unterseite des Schlittens sorgt dabei für die schrittweise Arretierung.

Stets verfügbar

„Solange es neue Ideen für Anwendungen gibt, wird das Drylin-W-Baukastensystem sicher weiter wachsen“, ist sich Stefan Niermann von Igus sicher. „Doch was nützen die besten Komponenten, wenn sie nicht rechtzeitig verfügbar sind?“ Die Entwicklungszyklen für individuelle Kundenapplikationen werden immer kürzer. Bei Igus bedeutet das: Sämtliche Standard-Produkte der bestehenden Lineargleitlager-Baureihen können rund um die Uhr online abgerufen werden. Mithilfe eines Web-Tools werden Komponenten mit wenigen Mausklicks ohne Registrierung ausgewählt, berechnet, konfiguriert und bestellt. Standardisierte Linearführungen liefert Igus innerhalb von 24 Stunden, konfigurierte Linearachsen mit Zubehör innerhalb von drei bis fünf Tagen.

Bildergalerie

  • Die möglichen Anwendungen für die Linearführungen sind breit gestreut.

    Die möglichen Anwendungen für die Linearführungen sind breit gestreut.

    Bild: Igus

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel