Simulation und Validierung 5G und Edge Cloud in der Automobilentwicklung nutzen

Ohne eine abgestimmte 5G-Testumgebung gestaltet sich die Entwicklung von Anwendungen für vernetzte Fahrzeuge oftmals schwierig.

Bild: dSpace
05.02.2020

Anritsu und dSpace wollen die Simulation und das Testen von 5G-Anwendungen im Automobilbereich beschleunigen. Mit einem gemeinsamen Showcase auf dem Mobile World Congress 2020 zeigen sie, wie sich ein 5G-Netzwerkemulator in ein HIL-System zur Systementwicklung für vernetzte Fahrzeuge integrieren lässt.

Die Kombination von 5G und Edge Cloud verspricht einen hohen Datendurchsatz und geringe Latenzen. Das bietet das Potenzial für völlig neue Anwendungen, beispielsweise für die gemeinsame Nutzung der Sensor-Rohdaten von Fahrzeugen und Infrastruktur. Auch Möglichkeiten für kooperative Wahrnehmung, Schwarmintelligenz auf Basis gemeinsamer KI oder Echtzeit-Verkehrsoptimierung entstehen.

Ohne eine abgestimmte 5G-Testumgebung kann die Entwicklung derartiger Anwendungen jedoch zur Herausforderung werden. Der Showcase von dSpace und Anritsu integriert die Anritsu-Radio-Communication-Test-Station MT8000A, eine All-in-One-Lösung für 5G-Hochfrequenz-, Funktions- und Protokolltests, mit einem dSpace-Scalexio-Echtzeitsystem für HIL-Simulation oder Rapid Prototyping.

Um ein V2X-Gerät und eine V2X-Anwendung realitätsnah zu testen, wird das Scalexio-System durch die Simulation virtueller Testfahrten mit den Automotive Simulation Models (ASM) von dSpace ergänzt. Diese ASMs beinhalten offene Simulink-Modelle zur Simulation von Fahrzeug und Umgebung, etwa von Straße, Verkehr und Infrastruktur. Darüber hinaus wurde eine spezielle Software-Schnittstelle entwickelt, um die Anritsu-Test-Station anzubinden und die mobile 5G-Datenverbindung zum Backend während der Echtzeitsimulation zu steuern.

Plattform für die Entwicklung von 5G-V2X-Anwendungen

„Diese Lösung ermöglicht die frühe Entwicklung von Anwendungen für vernetztes und kooperatives automatisiertes Fahren auf Basis von 5G und Edge Computing im Labor, ohne von der lokalen Infrastruktur abhängig zu sein“, erklärt Gregor Hordys, der bei dSpace für die Connectivity-Themen verantwortlich ist. „Zudem ermöglicht sie die Validierung der gesamten Vehicle-to-Network-Prozesskette.“

Jonathan Borrill, Leiter Global Market Technology bei Anritsu, ergänzt: „Die gemeinsame Integration und die Leistungsfähigkeit einer solchen Lösung stellen einen großen Schritt für das Testen und die Emulation von 5G V2X dar. Diese branchenführende Demonstration ist eine Plattform für die Entwicklung von 5G-V2X-Anwendungen.“

An seinem Messestand bietet Anritsu eine Demonstration mit virtuellen Testfahrten für End-to-End-Tests von Vehicle-to-Infrastructure-Anwendungen zur Verkehrsoptimierung und für das Sensor-Sharing. Umgesetzt wird das mittels realistischer Simulation von Fahrzeug und Umgebung durch intelligente Infrastruktur sowie echte 5G-Kommunikation.

Anristu auf der Messe

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