Messstellenbetriebsgesetz Mehrsparten Metering sorgt für Kostenreduktion

Bild: iStock; Rouzes
18.05.2018

Mit dem Mehrsparten Metering bietet GWAdriga künftig einen Full-Service, der nicht nur für Netz- und Messstellenbetreiber, sondern vor allem auch für Lieferanten sowie die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft interessant sein könnte.

Neben Stromwerten werden mit dem Mehrsparten Metering auch die Verbrauchswerte von Gas-, Wasser- und Wärmezählern digital ausgelesen und die Messdaten sicher über das Smart-Meter-Gateway übermittelt. Während Versorgungsunternehmen dadurch Synergieeffekte erzielen und die Prozesskosten für Messstellenbetrieb und die Zählerauslesung senken können, sind für Vertriebe und Wohnungsunternehmen vor allem auch die zusätzlichen Zugänge zum Kunden interessant. Derzeit ist GWAdriga mit ersten Wohnungsunternehmen in konkreten Gesprächen zu ersten Projekten.

Durch das Messstellenbetriebsgesetz stehen Veränderungen an

Für die Wohnungswirtschaft soll mit dem wMSB und dem Mehrsparten Metering der Einstieg in neue Geschäftsfelder wie Mieterstrom oder Eigenversorgung deutlich einfacher werden. Des Weiteren könnten sie sich auch auf die kommende Einschränkung des Auswahlrechts des Mieters vorbereiten. Denn ab dem Jahr 2021 kann laut Messstellenbetriebsgesetz (MSBG) der Vermieter als Anschlussnehmer für alle Strom-Zählpunkte einer Liegenschaft den Messstellenbetreiber auswählen. Voraussetzung ist, dass neben Strom mindestens eine zusätzliche Messstelle der Sparten Gas, Fernwärme oder Heizwärme über das Smart-Meter-Gateway gebündelt wird. Zudem dürfen für die betroffenen Anschlussnutzer keine Mehrkosten im Vergleich zum getrennten Messstellenbetrieb entstehen.

Prozesse unter realen Bedingungen geprüft

Übermittelt werden die Verbrauchsdaten aus den digitalen Gas-, Wasser- und Wärmezählern über die Wireless M-BUS-Schnittstelle sowie den LMN-Kanal (Local Metering Network). Damit wird die CLS-Schnittstelle des Smart-Meter-Gateways nicht blockiert und kann weiterhin für Steuerungsaufgaben eingesetzt werden, etwa für die lokale Photovoltaik-Anlage oder die Nachtspeicherheizung. Um das Funktionieren der Prozesse sicherzustellen, hatte GWAdriga die Prozesse zunächst mithilfe einer Laborumgebung getestet, in der die unterschiedlichen Zähler unter realen Bedingungen in die Auslesungsprozesse eingebunden wurden.

Einhaltung geltender Standards ist essentiell für Interoperabilität

Theoretisch ist die Umsetzung des Mehrsparten-Meterings relativ einfach. Denn für alle Medien wie Gas, Wasser und Wärme sind bereits digitale Zähler auf dem Markt. „Nicht alle Hersteller verwenden jedoch den gleichen Standard in der Schnittstellenkonfiguration und nicht alle Gateways verarbeiten jedes Protokoll. Zudem stellt nicht jeder Hersteller Kompatibilitätslisten zur Verfügung“, berichtet Micha Elies, Projektleiter bei GWAdriga, über die gemachten Erfahrungen.

Für GWAdriga ist eine bessere Unterstützung der verschiedenen Messsysteme seitens der Gateway-Hersteller und die Einhaltung der geltenden Standards im Bereich Wireless-M-BUS (FNN, BSI) essenziell, um in Zukunft eine tatsächliche Interoperabilität erreichen zu können. Micha Elies verweist speziell auch auf die TR-03109-1Anlage III Feinspezifikation Drahtlose LMN-Schnittstelle. Laut ihm wird das Unternehmen je nach Verfügbarkeit weitere Messeinrichtungen und SMGWs verschiedener Hersteller im Zusammenspiel testen. Dazu gehören auch Heizkostenverteiler, Brand- und Rauchmelder sowie weitere lösungsspezifische Sensoren etwa für die Elektromobilität oder für das Ambient Assisted Living. Die Integration der Heizkostenverteiler über die unterschiedlichen Etagenhinweg soll über Repeater umgesetzt und in den ersten Projekten mit der Wohnungswirtschaft realisiert werden.

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