Städtischer Verkehr Forschungsprojekt Shuttle2X soll autonome Fahrzeuge sicherer machen

Das Projekt Shuttle2X erforscht, erweitert und erprobt den sicheren Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge.

Bild: Hochschule Heilbronn
18.08.2022

Autofahren ohne Mensch hinterm Steuer – das Konzept gehört fest zur Mobilität von morgen. Doch wie lässt sich die Sicherheit autonomer Fahrzeuge gewährleisten? Im neuen Forschungsprojekt Shuttle2X wollen Forschung und Industrie Lösungen für selbstfahrende Shuttle-Busse im städtischen Verkehr finden.

Am 1. Juli 2022 ist unter Leitung von Prof. Raoul Daniel Zöllner von der Hochschule Heilbronn (HHN) das Forschungsprojekt Shuttle2X gestartet. Das Ziel: Methoden entwickeln, die den sicheren Einsatz von automatisierten Shuttle-Bussen im Stadtverkehr gewährleisten. Umgesetzt wird das Vorhaben innerhalb drei verschiedener Zielgebiete rund um das Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg in Karlsruhe, Bad Wimpfen und Renningen und unter Berücksichtigung offener Standards, Modularität, Datensicherheit sowie der Berücksichtigung des Rechtsrahmens. Zum Einsatz kommen unter anderem KI-basierte Technologien.

Die HHN forscht dabei um die Testsite in Bad Wimpfen und kooperiert mit renommierten Industriepartnern. Dazu zählen Bosch, das Forschungszentrum Informatik Karlsruhe (FZI), die Reusch-Rechtsanwaltsgesellschaft, Nordsys, Sonah und die Fraunhofer-Gesellschaft. Die gemeinsamen Projektziele für die nächsten drei Jahre sind:

  • die Steigerung der funktionalen Sicherheit, um einen robusten, selbstfahrenden Fahrzeugbetrieb zu ermöglichen und so perspektivisch zum Wegfall des Sicherheitsfahrers beizutragen

  • die Schaffung der technischen Grundlage und Ableitung von Maßnahmen für einen autonomen Fahrzeugbetrieb auf komplexen städtischen Fahrstrecken in einem erhöhten Geschwindigkeitsbereich (mehr als 20 km/h)

  • die Steigerung der Verfügbarkeit hochautomatisierter Fahrzeuge mit dem Bestreben zur Erweiterung des Betriebsbereichs und der Einsatzmöglichkeiten solcher Fahrzeuge durch intelligente Infrastrukturen

Zu den Zielen gehört laut Prof. Zöllner auch „die Bewältigung komplexer Szenarien im gemischten Verkehr, also dem parallelen Betrieb von automatisierten und nicht-automatisierten Fahrzeugen“. Erreicht werde das „mithilfe einer intelligenten und vernetzten Verkehrsinfrastruktur, ausgestattet mit Sensorik und Kommunikationshardware“.

Beim Sicherheitsfahrer weniger eingreifen

Neben dem Aufbau eines hybriden Systemkonzepts zur Unterstützung der Fahraufgabe liegt ein weiterer Schwerpunkt auf dem Aufbau und Betrieb der Testsite Bad Wimpfen sowie deren Koordination und Leitung. Dabei soll die Teststrecke unter anderem mit zusätzlichen Ampeln und elektronischen Wechselverkehrszeichen für eine bedarfsgerechte Verkehrssteuerung ausgestattet werden.

„Das Ziel ist, dass wir beim Sicherheitsfahrer deutlich weniger eingreifen müssen“, sagt Zöllner. „Damit verbunden ist die erhöhte Sicherheit im gesamten Verkehr, ein besserer Fahrkomfort und ein flüssiges Verkehrsgeschehen.“ Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert die HHN im Projekt mit 1,5 Millionen Euro.

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