Mehr Digitalisierung, Transparenz, Flexibilität Flexible Standard-Lösung: So gelingt dem Mittelstand der ERP-Einstieg

Ein leichter Einstieg gelingt mit einem MES, das Betriebsdatenerfassungssystem, Rückmeldesystem und Auswertungssystem umfasst.

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20.09.2021

Viele mittelständische, produzierende Betriebe setzen nach wie vor auf manuelle Abläufe, wenn es um die Planung oder die Rückmeldung aus der Produktion geht. Diese Aufgaben könnten mit einem Manufacturing Execution System (MES), das die Produktion digitalisiert und auf die neuen Marktanforderungen ausrichtet, automatisiert werden. Der Einstieg gelingt mit einer Standardlösung, die auf die Anforderungen von Mittelstandsbetrieben zugeschnitten ist und sich gleichzeitig flexibel anpassen lässt.

Sind die Vorgabezeiten gut? Mit welchen Produkten wird Geld verdient? Kann die Lieferung termingerecht erfolgen? Wo liegen die häufigsten Ursachen für Verzögerungen und Ausfälle? Mittelständische, produzierende Unternehmen benötigen Antworten auf diese Fragen und damit zu jeder Zeit ein genaues Bild über den Zustand der Produktion: Mit der flächendeckenden Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik sowie deren Vernetzung in der Fertigung befindet sich die Produktion im Wandel und das Internet der Dinge beziehungsweise Industrie 4.0 gewinnt an Bedeutung beziehungsweise wird zur Voraussetzung. Denn im Umfeld des steigenden Wettbewerbs und hohen Innovationsdrucks wird es zur Notwendigkeit, schnell und flexibel auf Kundenanforderungen reagieren zu können.

Allgemein geht der Trend hin zu kundenindividuelleren Produkten. Gerade diese auftragsbezogenen Produkte können zeitkritisch sein und erfordern eine störungsfreie Produktion, um die Lieferung just-in-time zu gewährleisten. Insgesamt verkürzen sich die Lieferzeiten und kurzfristige Aufträge beeinflussen die Planung. Unternehmen müssen schnell gute operative Entscheidungen treffen – bei steigender Komplexität der Produktionsstrukturen. Hinzu kommen stetig wachsende Anforderungen von Seiten des Gesetzgebers.

All diesen Anforderungen zu begegnen, ist nicht immer ohne Weiteres möglich: Mittelständler haben oft historisch gewachsene, individuell programmierte Systeme oder Insellösungen ohne Schnittstellen. Sie kommunizieren nicht oder zu wenig miteinander und erlauben keine Übersicht über die Produktionssituation.

Die Produktionsplanung erfolgt oft noch manuell statt zum Beispiel über Software-Auftragsfolgen automatisch festzulegen und parallel sicherzustellen, dass Mitarbeiter und Maschinen verfügbar sind. Auch Rückmeldungen in der Auftragsfertigung erfolgen auf Papier und sind mit dem entsprechend hohen manuellen Aufwand verbunden. Den Angestellten liegen Daten, die für die Erledigung ihrer Aufgaben wichtig sind, nicht vollständig vor. Die Kontrolle der Verfügbarkeiten und das Wissen um mögliche Engpässe fehlen, Materialien und Chargen können nicht nachverfolgt werden.

Transparenz schaffen

Die präzise Abbildung des Ist-Zustandes und die Erfassung der Produktionszeiten in Echtzeit sind also bedeutsamer denn je. In der Fertigung ist eine qualifizierte und produktionsnahe Mengenrückmeldung an das Produktionsplanungs- und Steuerungssystem wichtig, um Logistik und Lagerführung verwalten zu können. Auch eine zeitnahe Weiterleitung der Daten zu anderen Systemen ist die Voraussetzung für eine effiziente Produktion. So werden die Kapazitäten der Maschinen und Arbeitsplätze besser im ERP-System abgebildet.

Manufacturing Execution Systeme unterstützen fertigendende Unternehmen dabei, je nach Umfang die gesamte Produktion auf operativer Ebene zu steuern und zu kontrollieren. Eine solche digitale Produktionssteuerung führt zu Transparenz in allen fertigungsnahen Prozessen und legt betriebs- und prozessinterne Optimierungspotentiale offen. Gerade im Mittelstand lassen sich schnelle und nachhaltig effektive Erfolge erzielen. Unstimmigkeiten können erkannt, Kostentreiber identifiziert und zeitnah beseitigt werden, strategische Fragestellungen, wie die Kapazität für neue Aufträge, lassen sich schnell beantworten.

Ein leichter Einstieg gelingt mit einem MES, das Betriebsdatenerfassungssystem, Rückmeldesystem und Auswertungssystem umfasst. Aktuelle und umfassende Daten sind der Ausgangspunkt für gute Entscheidungen. Nur, wer seine Abläufe kennt, kann sein Ressourcenmanagement und seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Ein Betriebsdatenerfassungssystem (BDE) automatisiert manuelle Tätigkeiten zur Datensammlung und -rückmeldung, bringt Transparenz in die Fertigungsprozesse und -abläufe. Darüber werden zum Beispiel Mengen, Laufzeiten, Stillstände, Störgründe, Chargen- und Qualitätsdaten zentral erfasst. Anhand von Kennzahlen (Key Performance Indicator) können Unternehmen die Fortschritte und Erfüllungsgrade der Ziele und Vorgaben nachvollziehen und haben jederzeit den aktuellen Status Quo vor Augen.

Von Vorteil sind eine modulare Lösung, eine schnelle Implementierung und geringe Investitionskosten. Das Tool gfos.MES | Midsize ist zum Beispiel individuell parametrierbar und kann on premise oder in der Cloud implementiert werden. Die Abläufe der Lösung sind vorkonfiguriert – Unternehmen verfügen damit über ein System, mit dem sie schnell produktiv gehen können ohne großen Aufwand und ohne hohen Invest: Die Standardlösung ist auf die Bedürfnisse des Mittelstandes ausgerichtet und in der Regel sind keine umfangreichen Anpassungen notwendig.

Sollten die Anforderungen steigen, kann die Lösung um weitere Module aus dem Portfolio ergänzt werden: Die GFOS, Gesellschaft für Organisationsberatung und Softwareentwicklung mbH, ist ein führender Anbieter von IT-Lösungskonzepten und verfügt über 30 Jahre Know-how, ein eigenes Rechenzentrum und die ISO 27001-Zertifizierung.

Status Quo und Auftragsinformationen auf einen Blick

Wichtig ist darüber hinaus ein Rückmeldesystem, das den Mitarbeitern bei der Betriebsdatenerfassung erlaubt, Dialoge zu führen; etwa personenbezogene An- und Abmeldungen von Aufträgen für Einzelmelder, Mehrmaschinenbediener oder Gruppenarbeitsplätze. Alle verfügbaren Informationen eines Auftrags inklusive den hinterlegten Dokumenten sollten ohne Zeitverlust einsehbar und leicht zu verwalten sein.

Sinnvolle Funktionalitäten sind außerdem das Sammelmelden bei kurzen Vorgabezeiten, eine Störerfassung oder die Erfassung von Gemeinkostentätigkeiten. Ist das Rückmeldesystem offlinefähig und können die eingegebenen Daten sofort plausibilisiert werden, wird darüber die maximale Verfügbarkeit des Systems sichergestellt. Die papierlose Produktion rückt damit in greifbare Nähe.

Über den Status Quo der Produktion gibt ein Auswertungssystem Auskunft. Es stellt mit den aktuellen Zuständen der Aufträge den Arbeitsfortschritt dar. Ein Soll-Ist-Vergleich deckt Abweichungen bei der Auftragsabarbeitung auf, eine Fehlersammelkarte erlaubt die differenzierte Auswertung von Ausschuss und Nacharbeit auf Basis von Fehlerkatalogen. Die Analyse betriebswirtschaftlicher Kennzahlen wird mit der Arbeitsplatzstatistik möglich, Störstatistiken zeigen alle ungeplanten Stillstände. Das Betriebsgeschehen kann mit dem Online-Monitoring überwacht werden.

Das MES dient also als Bindeglied zwischen ERP- und Produktionsebene und erlaubt ein effektiveres Produktionsmanagement. Es ist wichtig, dass Schnittstellen den In- und Export von Daten verschiedener Quellen und Fremdsystemen erlauben, um Eingabe- und Übertragungsfehler zu vermeiden und eine aktuelle Datenbasis zu gewährleisten. Die Datenpflege und Korrekturen erfolgen am besten über ein rollenbasiertes Berechtigungskonzept. Dabei werden Informationen immer nur einmal eingepflegt und synchronisiert.

Fazit

Mit einem Manufacturing Execution System können mittelständische Fertigungsbetriebe ihre Produktion zukunftsfähig machen: Das System unterstützt die operative Arbeit und schafft Transparenz und Flexibilität in Produktion und Betriebsprozessen durch die Erfassung qualitativer und quantitativer Daten unter anderem zu Mengen, Laufzeiten, Stillständen, Störgründen oder Chargen. Eine digitalisierte Fertigung ohne Papier wird möglich - mit all den Vorteilen, die sie bringt.

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