Nachhaltigkeit in der Verpackungsindustrie Fleisch umweltschonender verpacken

24.04.2018

Ein Konsortium aus Wissenschaft und Industrie testet alternative Verpackungskonzepte aus erneuerbaren Ressourcen.

Am 1. Januar 2019 tritt in Deutschland das neue Verpackungsgesetz in Kraft, das unter anderem Verpackungsabfälle vermeiden und die Recyclingquote erhöhen soll. Auch auf Seite der Konsumenten wird der Ruf nach einem Umdenken bei der für Verpackung eingesetzten Materialien immer lauter. Damit die Qualität des Packguts auch beim Einsatz anderer Packmittel gewährleistet werden kann, forscht das Projektkonsortium Qualimeat an alternativen Verpackungskonzepten für Fleischprodukte.

Das Qualimeat-Konsortium, das aus Wissenschaftlern und Vertretern der Verpackungsindustrie und Multiplikatoren der Verpackungsbranche besteht, hat Anfang des Jahres verschiedene Versuchsreihen geplant. Untersucht werden sollen verschiedene Fleischprodukte, der Einsatz von modifizierter Atmosphäre in der Verpackung, die Verwendung von Folien aus erneuerbaren Ressourcen oder recyclingfähigen Monomaterialien und die mögliche Verwendung von papierfaserbasiertem Verpackungsmaterial für Fleisch.

Mit den Tests soll erforscht werden, ob diese alternativen Verpackungskonzepte einen Einfluss auf die Qualität und die Haltbarkeit des Packguts haben oder nicht. Die ersten Versuchsreihen zeigten bereits vielversprechende Ergebnisse: Verpackungssysteme aus erneuerbaren Ressourcen scheinen konventionellen Lösungen mit Blick auf Qualitätserhalt und Haltbarkeit des Packguts in nichts nachzustehen.

Hintergrund: Das neue Verpackungsgesetz

Das neue Verpackungsgesetz soll Verpackungen fördern, die besonders gut recyclingfähig oder aus Rezyklaten oder nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind. Um diese Vorgaben in die Tat umzusetzen, ist Expertise in der gesamten Wertschöpfungskette gefordert. Dies beginnt bei der Entwicklung von entsprechenden Packstoffen und den Fragen, aus welchen Rohstoffen diese hergestellt werden, mit welchen Additiven sie versehen werden müssen oder wie Material bei der Herstellung von Verpackungen durch entsprechende Prozesse eingespart werden kann. Wichtig ist aber auch die Verarbeitbarkeit und Maschinengängigkeit der neuen Materialien, damit diese im Verpackungsprozess den Test auch in der Praxis bestehen können.

Dieses Know-how liefern im Qualimeat-Konsortium die Verwertungspartner Naturabiomat, der Verpackungsspezialist Multivac und der Verein ZLV mit seinem Netzwerk. Die wissenschaftlichen Partner untersuchen dann die Folien im Echttest im Labor. Die Hochschule Kempten liefert Informationen zu den chemischen und physikalischen Parametern, die Universität Innsbruck untersucht mit spektroskopischen Methoden die Fleischqualität ohne die Verpackung öffnen zu müssen und das Management Center Innsbruck, das auch für die Gesamtkoordination des Projektes zuständig ist, vergleicht wichtige Parameter wie Keimzahl, Textur und Farbe der unterschiedlich verpackten Fleischwaren.

Das Team geht nun die nächsten Versuchsreihen an, um zu untersuchen, wie Folien aus erneuerbaren Ressourcen und Verpackungen aus recycelbaren Monomaterialien sich in den Tests bewähren – und hoffen so dem Ziel, auch Fleisch nachhaltig verpacken zu können, einen Schritt näher zu kommen.

Bildergalerie

  • Das Qualimeat-Konsortium, das aus Wissenschaftlern und Vertretern der Verpackungsindustrie und Multiplikatoren der Verpackungsbranche besteht, sucht nach nachhaltigen Verpackungskonzepten.

    Das Qualimeat-Konsortium, das aus Wissenschaftlern und Vertretern der Verpackungsindustrie und Multiplikatoren der Verpackungsbranche besteht, sucht nach nachhaltigen Verpackungskonzepten.

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