Rückstände in Wälzlagern vermindern Teure Spezialfette sparsam und restlos dosieren

Die spezielle Dosieranlage befettet ölfreie Kompressoren, die hochviskose Fette, beispielsweise auf PTFE-Basis, nutzen.

Bild: Findling Wälzlager
23.07.2018

Ein Hersteller von Wälzlagern hat in zwei Dosieranlagen zur Wälzlagerbefettung und in eine Spezialreinigungsanlage investiert. Damit wird die Herstellung von Sonderlagern in kleinen und mittelgroßen Serien von bis zu 1.000 Stück pro Losgröße möglich.

Hochwertige PTFE-Fette setzen eine Ölfreiheit der Laufbahnoberflächen voraus, da Rückstände von Öl oder anderen Konservierungsmitteln wie ein Trennmittel zwischen der Oberfläche und dem PTFE-Fett agieren und die Wirkfähigkeit der Fette somit drastisch sinkt. Zur Verarbeitung dieser Fette reichte die vorhandene wasserbasierte Reinigungsanlage von Findling Wälzlager nicht aus. Deshalb hat das Karlsruher Unternehmen in eine neue Vorrichtung investiert, mit der sich die Oberflächen prozesssicher reinigen lassen.

Fettwechsel je nach Lagertyp

Anspruchsvoll ist auch die Dosierung hochwertiger und teurer Fette, die schnell 500 Euro pro 100 g kosten können. Bei branchenüblichen Dosierpumpen mit Dosierventilen ist der Fettverbrauch zu hoch, da in den Leitungen üblicherweise Restmengen von bis zu 500 g verbleiben. Deshalb hat Findling Wälzlager sparsame Dosieranlagen erworben, bei denen keine Verschleppung von anderen Fetten und Ölen vorkommen kann und die „toten“, also nicht nutzbaren Leitungsreste minimiert sind.

Weil bei Findling Rillenkugel-, Kegelrollen-, Pendelrollen- und Nadellager befettet werden müssen, werden zwei unterschiedliche Systeme eingesetzt. Sie sind auf die unterschiedlichen Anforderungen der jeweiligen Lagertypen zugeschnitten, ermöglichen schnelle Fettwechsel und gewährleisten geringe Toleranzbereiche. Die kleinsten Lager werden mit Fettmengen von nur 0,05 g befettet, während nach oben nahezu keine Grenzen gesetzt sind. Fettfüllmengen von 80 Prozent des freien Raumes sollen sich problemlos realisieren lassen.

Standardware umfetten

Bei Lagern mit Spezialfetten wie PTFE scheidet eine ölbasierte Konservierung aus. Deshalb werden sie in Beutel oder Rollen verpackt, die eine Schutzgasatmosphäre erzeugen. „Bei derartigen Sonderbefettungen übertragen uns die Kunden eine anspruchsvolle Aufgabe, denn Fehler im Prozess können Lagerausfälle zur Folge haben", berichtet Klaus Findling, Geschäftsführer von Findling Wälzlager. Durch intensive Zusammenarbeit mit den Kunden könne das Unternehmen eine lückenlose Prozessdokumentation vom Wareneingang über den Reinigungsprozess und die Befettung bis hin zur Verpackung mit Chargenverfolgung erarbeiten und implementieren, erklärt er weiter.

Die Sonderbefettung von Lagern ist für Kunden interessant, die diese komplexen Aufgaben in der eigenen Produktion nicht abbilden können oder wollen. Zudem lässt sich die Vorlaufzeit für Bemusterungen mit Sonderfetten reduzieren, indem Standardware aus dem Lagerbestand umgefettet wird. Auch Tests zur Findung der bestmöglichen Anwendungseignung sollen schnell zu realisieren sein.

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  • Sonderbefettung eines Wälzlagers

    Sonderbefettung eines Wälzlagers

    Bild: Findling Wälzlager

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