Entwicklung der Medizintechnik Erleichterte Prozesskontrolle im Bioprinting

ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH

Ob in der Krebsforschung oder in der Wirkstoffentwicklung: Der neue Druckkopf könnte künftig die Medizintechnik vorantreiben.

Bild: Viscotec
17.01.2023

Ein Parameter, der das Bioprinting organischer Zellsuspensionen bis heute nicht zu 100 Prozent beherrschbar macht, ist die Temperaturempfindlichkeit. Eine neue Heiz- und Kühleinheit könnte dieses Problem künftig lösen und somit gute Überlebensbedingungen für die Zellen entlang des Prozesses sichern.

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Einstellbar sind Temperaturen zwischen 4 °C und 40 °C. So lässt sich das Fließverhalten der Dosiermedien positiv über ihr Erwärmen oder Herunterkühlen beeinflussen und sichert – vor allem bei schwankenden Umgebungstemperaturen – einen stabilen Prozess mit reproduzierbaren Ergebnissen.

Die Heiz- und Kühleinheit lässt sich unkompliziert über einen Steckmechanismus mit dem Dosierkopf Puredyne cap b5 verbinden und bildet eine Druckeinheit. Der Füllstand des Mediums kann dabei bequem durch Sichtkontrolle überprüft werden – das Gehäuse der Einheit wurde dafür mit einem Sichtschlitz versehen.

Das Heizen beziehungsweise Kühlen erfolgt über ein Peltier-Element, das sich als elektrothermischer Wandler des gleichnamigen Effekts bedient und bei Stromdurchfluss eine Temperaturdifferenz erzeugt. Ob ein Medium erwärmt oder gekühlt wird, lässt sich also bei der Puredyne temperature control b5 einfach über die Polung des Peltierelementes einstellen.

Eigenes, modulares Heiz- und Kühlsystem

Die kleine und kompakte Heiz- und Kühleinheit ist so ausgelegt, dass der Luftstrom unter Zuhilfenahme eines integrierten Miniaturlüfters nach oben gerichtet ist und jeder Einfluss auf das gedruckte Objekt unter dem Druckkopf ausgeschlossen werden kann. Die Möglichkeit, die Temperatur am Druckkopf in jede beliebige Richtung einstellen zu können, sorgt bei Dosierung von Bioinks für die immer gleiche Applikationstemperatur und damit für stabile und reproduzierbare Prozessparameter – unter allen nur denkbaren Bedingungen. Daraus resultiert ein Plus an Sicherheit für die Medizin oder Medizintechnik.

Entwickelt wurde der Dosierkopf, um Biomaterialien präziser applizieren zu können. Die Ingenieure bezogen seinerzeit Überlegungen zum Totraum der Dosiereinheit, den Partikelfüllgrad des zu dosierenden Stoffes und die von den Anwendern gewünschte Präzision mit in die Entwicklungen ein und konstruierten den Puredyne-Druckkopf im Single-Use Design. Er ist nahezu totraumfrei und sichert damit eine maximale Materialausnutzung.

Die zum Einsatz kommende Endloskolbentechnologie ermöglicht auch ein Dosieren hochgefüllter Pasten mit präzisen Ergebnissen. Ein einstellbarer Rückzug sichert exakte Start-Stopp Punkte. Eine scherarme und pulsationsfreie Dosierung gewährleistet die konstante Linienbreite mit einer möglichen Auflösung unter 200 µm.

Der erweiterte Druckkopf symbolisiert eine erste technische Erweiterung, durch die die Krebsforschung, die Organmodellierung, der Bau von Zellgerüsten oder die Entwicklung neuer Wirkstoffe für die personalisierte Medizin weiter vorangetrieben werden können.

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